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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)
Autoren: Liane Sons
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deinen plötzlichen Angriff in der Küche.«
    Er ignorierte Adrians Schnauben und fuhr fort: »Die Drei haben dich ein wenig
gefoppt. Du bist ausgerastet, hast Jonas einen Eimer ins Gesicht geworfen und ihn
verletzt. Ralf, der ihm zur Hilfe kommen wollte, hast du eine Pfanne an den Kopf
geschlagen. Dann hast du wie ein Verrückter mit dem Schrubber auf ihn eingeschlagen.
Er hat eine Platzwunde hinterm Ohr und etliche blaue Flecken am
ganzen Körper. Was sagst du dazu?«
    Sein Gegenüber setzte sich auf den Sessel vor dem Schreibtisch und sah grimmig
drein. »Das ist Bockmist. Hältst du mich für so bescheuert, dass ich mich mit
denen anlege?«
    Aeneas erwiderte emotionslos: »Ich halte dich für einen Hitzkopf. War es so?«
    »Du glaubst diesen Typen?«, fragte Adrian fassungslos.
    Der Ringlord musterte ihn ungerührt. »Solange ich nichts Gegenteiliges höre,
sehe ich keine Veranlassung, ihnen nicht zu glauben. Möchtest du mir jetzt deine
Version erzählen oder nicht?«
    »Und was soll das bringen, bitte schön, wo doch drei ziemlich gleichlautende
Berichte dagegen stehen?«, brüllte der.
    Aeneas antwortete mit frostiger Stimme: »Du vergreifst dich im Ton. Ich frage
dich jetzt zum letzten Mal. War es so?«
    Er setzte sich gerade hin, zuckte kurz zusammen und sah den Ringlord mit
funkelnden Augen an. »Nein!«
    Da der nichts erwiderte, erzählte er, was sich in der Küche abgespielt hatte. Der
Gesichtsausdruck seines Gegenübers änderte sich dabei überhaupt nicht. Er konnte
nicht einmal ansatzweise erkennen, ob ihm jetzt geglaubt wurde oder nicht.
    Der Ringlord stand im Anschluss an den Bericht auf. »Zieh dein Hemd aus. Ich
will mir die Schäden ansehen.«
    Adrian war selbst erschrocken über die vielen roten, blauen und grün-gelben
Flecken und Striemen.
    Aeneas betastete die Rippen und nickte, als der Junge die Luft anhielt. »Ich
glaube wohl, dass es wehtut. Du kannst von Glück sagen, dass nichts gebrochen
ist. Geh auf dein Zimmer! Du hast heute und morgen Hausarrest.«
    »Was?«, schrie der fassungslos. »Du glaubst mir nicht?«
    »Doch, natürlich! Warum auch nicht? Geh auf dein Zimmer! Sofort!«
    Der dachte an die wartende Suni und wetterte aufgebracht los: »Du kannst mir
keinen Hausarrest geben. Ich hab mich nur gewehrt. Was hätte ich denn deiner
Meinung nach tun sollen? Erwartest du etwa, dass ich mich einfach so von diesen
Blindgängern zusammenschlagen lasse? Du kannst doch nicht so verdammt ungerecht
sein.«
    Aeneas sah ihn an und sagte mit ruhiger Stimme: »Dein Problem, junger Mann,
ist, dass du nicht weißt, wann du besser schweigen solltest. Das Gespräch ist
beendet.« Er wandte sich seinen Briefen zu.
    Wutentbrannt stürzte Adrian aus dem Büro. Er wollte die Tür zuknallen, aber
sie fiel leicht hinter ihm ins Schloss.
    »Blöder Kerl! Verdammter, blöder Scheißkerl!«, fluchte er und sprintete die
Treppe hoch.
     

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    Kapitel 2
    Erik saß derweil auf dem Beifahrersitz und rieb seine feuchten Handflächen an
der Hose ab. Aeneas‘ BMW ruckelte und zuckte.
    »Vielleicht solltest du mal einen anderen Gang einlegen«, schlug er vor.
    Duncan von Gandar hatte den Blick starr nach vorn gerichtet. »Wieso? Es läuft
doch gut. Ich beherrsche den Wagen schon, als wenn ich ihn ewig hätte, meinst du
nicht? Die Straße ist nur etwas holprig.«
    Erik sah auf den glatten Asphalt. »Weiß Aeneas eigentlich, dass du sein Auto
genommen hast?«
    Duncan druckste rum und murmelte dann: »Gewissermaßen, sozusagen! Ich
hab ihm erzählt, dass ich mir heute die Gegend ansehen wollte, und er hat gesagt,
dass ich auf keinen Fall auffallen dürfe auf eurem schönen Planeten. Dass der
Wagen mit laufendem Motor vor der Tür stand, habe ich als Aufforderung aufgefasst.
Als Autofahrer falle ich bestimmt nicht auf, und Aeneas hat ja noch mehr
Autos. Weißt du eigentlich, wo hier der Rückwärtsgang ist? Ich bin seit zwölf
Jahren nicht gefahren. Dieses Modell kenn ich auch gar nicht. Muss neu sein.«
    »Ja«, antwortete sein Sohn schwach. »Ganz neu.« Ihm brach der Schweiß aus.
»Vater, wir kommen gleich in die Stadt. Glaubst du, du kannst dir die Straße mit
anderen teilen?«
    Der BMW stotterte direkt über den Mittelstreifen.
    »Wenn du auch nicht weißt, wo der Rückwärtsgang ist, pass gut auf, dass wir
uns nicht verfahren. Dann müssen wir achtgeben, dass es immer vorwärts weitergeht.
Das wird klappen. Wir werden keine Probleme haben, wirst schon sehen.« Er
setzte den
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