Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)
Autoren: Liane Sons
Vom Netzwerk:
ignorierte
ihn völlig und stützte sich stattdessen mehr auf seinen Freund. Offensichtlich
wollte er sich immer noch nicht setzen.
    »Warum warst du nicht da?«, fragte Erik.
    »Ich hatte Fieber so nah am Vulkan«, erklärte er. »Stell dir vor, ich habe die
Schlacht verschlafen, aber deine Kameraden haben es ja auch allein hervorragend
hingekriegt.«
    Erik war unendlich erleichtert, nur eine einzige Sache, die ihm in den letzten
Tagen nicht aus dem Kopf gegangen war, machte ihm schwer zu schaffen. Er sah
seinen Vormund bekümmert an.
    Der wuselte ihm freundschaftlich durchs Haar. »Du hast gerade einen Drachen
erlegt. Kann wirklich nicht jeder von sich behaupten.«
    Erik sah erst auf seine Füße und dann Aeneas zerknirscht an. »Ich hab versucht,
ihn aufzuhalten, doch es hat kaum geklappt. Und ich hab Fehler gemacht, immer
wieder und der Drache hat jedes Mal damit gedroht ...« Er schluckte. »Er hat ...
und ich war mir nicht sicher ... Hat er dich ...?«
    Aeneas blinzelte und unterbrach das Gestammel: »Er hat es versucht, ist aber
nur auf Erma und Anna gestoßen. Mit der magischen Barriere ist er kaum fertig
geworden.«
    »Stimmt das wirklich?«, wollte er wissen. Zweifel war deutlich herauszuhören.
    »Klar!«, erklärte Adrian umgehend. »Der Typ hat sich maßlos überschätzt.«
    »Der Drache?« Anna lachte hysterisch auf. »Nichts konnte der zustande bringen.
Gar nichts!«
    Adrian legte ihr tröstend den Arm um die Schultern.
    Karem und Suni blickten erstaunt von einem zum anderen.
    Erik atmete erleichtert auf. »Dann ist ja gut. Ich hatte echt Angst um dich.«
    »Och, das ist wirklich nett von dir, aber wie üblich völlig unbegründet«,
erklärte der Ringlord grinsend. »Außerdem, mit Adrian an meiner Seite, was sollte
mir da passieren?«
    Der so Gelobte warf ihm einen gekränkten Blick zu und errötete. »Das hättest
du dir jetzt sparen können«, murmelte er.
    Lennart raunte seinem Freund zu: »Entweder, du setzt dich endlich, oder ich
lasse dich einfach fallen. Ich fühle mich tatsächlich auch etwas schlapp.«
    Aeneas lächelte freundlich und schubste Erik in Hollys Richtung. »Ich glaube,
da hat jemand noch nicht genug von dir gekriegt!«
    Holly nahm glücklich seinen Arm und schmiegte sich an ihn.
    Adrian sagte aufmunternd: »Los, Junge, geh ran! Im Moment schlägt sie dir
bestimmt nichts ab.«
    Erik sah selig von einem zum anderen: Aeneas blinzelte ihm vergnügt zu, Erma
schimpfte leise mit ihm, Anna machte immer noch einen leicht gehetzten Eindruck,
Adrians Augen funkelten, Holly tätschelte seinen Arm, Gerrits Magen knurrte laut
und Lennart zog deshalb kopfschüttelnd eine Augenbraue hoch. Ganz egal, wo sie
waren, er war zu Hause!
    »Ich will ja nichts sagen, aber ich hab ziemlichen Hunger«, erklärte Gerrit.
»Haben wir zufällig noch etwas zum Essen dabei?«
    Es wurde kein Festmahl, es gab Reste.
    Der Junge sah fassungslos das Trockenfleisch an und verkündete mit Inbrunst:
»Es ist überhaupt kein Wunder, dass die letzten Herrschaften, denen wir begegnet
sind, ausnahmslos tot waren: bei der Ernährungslage!«
    Lynnea und Ailina entschuldigten sich hastig für die schlechte Proviantlage.
Schließlich war in aller Eile gepackt worden.
    Das Essen verlief zumindest lustig, weil Lennart und Holly die anderen mit der
Geschichte von Gerrits nackigem, toten Herrn beglückten. Jetzt begriff auch der
Jüngste der Gruppe, was wohl so komisch daran gewesen war.
    Glücklich darüber, endlich verstanden zu haben, erklärte er: »Ach, ihr dachtet,
ich hätte keinen Schrecken bekommen? Hatte ich schon, als der da so an meinem
Schwert hing. Ich dachte noch: Teufel auch! Und dann war er weg und der Schrecken
auch. Und dann kam Lennart und guckte so komisch und dann kam er wieder,
der Schrecken und ich dachte ...«
    »Teufel auch!«, fielen seine Kameraden im Chor ein und hielten sich die
Bäuche vor Lachen.
    »Ja, so ähnlich«, gab er irritiert zu.
     

----
    Kapitel 21
    Zwei Tage später gab es ein Festmahl. Damian hatte ein rauschendes Fest
organisiert.
    Die Explosion des Vulkanberges hatte nicht nur die Dracheneier zerstört, sie
hatte auch die magischen Felder vernichtet.
    Kadim, Beherrscher von Almantis, und Sarkon, sein Hofmagier, waren Ailinas
Einladung gefolgt. Kadim war entzückt, dass seine Kinder wider Erwarten noch
lebten und verblüfft darüber, dass sie tatsächlich versuchten, ihn in den Arm zu
nehmen: Zwar waren sie unversehrt augenscheinlich jedoch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher