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Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Feuers: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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Liebe Leserin,
     
    mein Leben lang hatte ich schon immer einmal nach Irland gewollt. Meine Vorfahren kamen aus Irland und Schottland, und es reizte mich, die grünen Hügel mit eigenen Augen zu sehen und in einem verräucherten Pub zu sitzen und zu hören, wie dort die traditionelle Musik ertönt. Als ich schließlich in der Lage war, mir zusammen mit meiner Familie diesen Traum zu erfüllen, wußte ich in dem Augenblick, in dem ich auf dem Flughafen Shannon landete, daß ich zu Hause war.
    Eine Geschichte zu schreiben, die in Irland spielt, war demnach eine natürliche Entscheidung für mich. Sowohl das Land als auch die Menschen haben so vieles zu erzählen, daß man durch sie geradezu ein Übermaß an Anregung erfährt. Meine Idee war, sowohl Irland als auch die Geschichte einer Familie in meine Erzählung einzubeziehen, da beides in meinem Herzen miteinander verwoben ist. In jedem Buch dieser neuen Trilogie ist die Hauptperson eine von drei Schwestern, die zwar durch Blutsbande miteinander verbunden, von ihren Charakteren her hingegen völlig verschieden sind. Jedes dieser Leben nimmt einen ganz eigenen Verlauf, doch wird der Werdegang der Frauen, ebenso wie bei mir, von ihrem Irisch-Sein geprägt.
    In diesem ersten Band, Töchter des Feuers , geht es um Margaret Mary Concannon, die älteste Schwester, eine Glaskünstlerin, deren Streben nach Unabhängigkeit ebenso ausgeprägt ist wie ihr lebhaftes Temperament. Sie ist eine Frau, der die Familie einerseits Geborgenheit vermittelt, andererseits hingegen auch viel Schmerz bereitet, und die durch ihren Ehrgeiz sich selbst und ihre Talente entdeckt. Die Glasbläserei ist eine
schwierige und mühevolle Kunst; und auch wenn sie die Herstellung zarter, zerbrechlicher Dinge als ihre Aufgabe sieht, ist Maggie doch eine starke und eigenwillige Frau, eine typische Bewohnerin von Clare, und sie verkörpert all das Ungestüm dieser faszinierenden westlichen Region. Ihre Beziehung zu dem kultivierten Dubliner Galeriebesitzer Rogan Sweeney wird alles andere als friedvoll sein, aber ich hoffe, daß sie Sie unterhalten wird.
    Außerdem hoffe ich, daß Ihnen in diesem ersten Band meiner Irland-Trilogie die Reise in den County Clare, ein Land voller grüner Hügel, wilder Klippen und dauerhafter Schönheit, Vergnügen bereiten wird.
     
    Herzlichst,
Ihre Nora Roberts

I never will marry, I’ll be no man’s wife.
I intend to stay single for the rest of my life.
     (Irische Ballade aus dem 19. Jahrhundert)

1. Kapitel
    Natürlich würde sie ihn im Pub finden. An welchem anderen warmen Ort sollte ein geselliger Mann an einem eisigen, windigen Nachmittag wohl sein? Auf keinen Fall zu Hause, an seinem eigenen Kamin.
    Nein, Tom Concannon war ein geselliger Mann, dachte Maggie, und so wäre er sicher nicht daheim.
    Ihr Vater wäre bei seinen Freunden im Pub, wo es immer etwas zu lachen gab. Er lachte gern und weinte gern und hing gerne unerfüllbaren Träumen nach. Mancher hätte ihn gewiß einen Verrückten genannt. Aber Maggie nicht, Maggie hätte das nie getan.
    Sie lenkte ihren lärmenden Kleinlastwagen um die letzte Kurve in Richtung des Dorfes Kilmihil, und nirgends war auch nur eine Menschenseele auf der Straße zu sehen. Kein Wunder, denn schließlich war die Essenszeit lange vorüber, und wegen des Winterwindes, der wie aus einer eisigen Hölle vom Atlantik herüberdrang, war es nicht unbedingt ein geeigneter Tag zum Spazierengehen. Die Westküste Irlands erzitterte vor Kälte und sehnte den Frühling herbei.
    Sie sah den klapprigen Fiat ihres Vaters neben anderen ihr bekannten Autos stehen. Bei Tim O’Malley herrschte heute Hochbetrieb. Sie parkte so nahe wie möglich am Eingang des Pubs, der inmitten einer Reihe kleiner Geschäfte zu kauern schien.
    Als sie die Straße hinunterging, schlug ihr der Wind in den Rücken, und sie schmiegte sich in ihre mit Schaffell gefütterte Jacke und zog sich die schwarze Wollmütze tiefer ins Gesicht.
Farbe wurde ihr in die Wangen gepeitscht, als ob sie errötete. Durch die Kälte hindurch stieg ihr ein Geruch von Feuchtigkeit in die Nase, der ihr wie eine gemeine Drohung erschien. Noch vor dem Anbruch der Dunkelheit, dachte die Farmerstochter, gäbe es Eis.
    Sie konnte sich nicht daran erinnern, daß je ein Januar eisiger oder fester entschlossen gewesen wäre, den County Clare mit einem beständigen frostigen Hauch zu überziehen. Der kleine Garten vor dem Laden, an dem sie gerade vorüberging, hatte bereits teuer bezahlt. Was von ihm
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