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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)
Autoren: Liane Sons
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von dort direkt zu Hauptberg.
    Lennart drehte sich um. Erma kam um die letzte Kurve. Sie führte Aeneas‘
Reittier am Zügel. Der Reiter lag auf dem Hals des Jagos. Die Jugendlichen starrten
entsetzt auf ihre erwachsenen Begleiter. Ihr Trainer schluckte schwer. Wie
sollte der Ringlord in der Verfassung eine Attacke überleben? Adrian dachte das
Gleiche und bekam weiche Knie.
    Erma sah die Wartenden zuversichtlich an. »Es geht ihm den Umständen entsprechend
gut. Wir wussten ja, dass das Fieber steigt, wenn wir uns dem Vulkan
nähern, aber das bekommen wir in den Griff. Nur die Pläne müssen wir heute ohne
ihn machen«, erklärte sie ganz im Sinne ihres bewusstlosen Verlobten.
    Sie hoben Aeneas vom Pferd und legten ihn ins Gras. Erma kniete sich neben
ihn. Anna gesellte sich sofort dazu.
    »Okay!« Lennart räusperte sich erst einmal. »Der Stern muss in den Drachen.
Wie? Vorschläge bitte!«
    Allgemeines Schweigen schlug ihm entgegen.
    »Also gut! Ich hab mir schon Gedanken gemacht. Adrian, Gerrit, Holly und
Ailina, ihr kommt mit mir über die Brücke. Ich erkläre euch auf dem Weg, was wir
machen. Erma, du und Anna, ihr kümmert euch um unseren Lord!«
    »Sollte ich nicht lieber mitkommen? Anna könnte ...«, warf Erma ein.
    Er schüttelte den Kopf. »Diese Idee kann nur von Aeneas selbst stammen. Du
bleibst!« Er sah sie längere Zeit an.
    Sie erwiderte den Blick und nickte dann.
    Holly starrte Lennart verständnislos an. »Du willst ausgerechnet die Magier, die
sich auf Kampfzauber verstehen, hierlassen?«, fragte sie.
    »Genauso ist es. Leider sind die beiden nun mal auch die, die Schutzzauber
beherrschen. Wir wissen nicht, was der Drache sich einfallen lässt, wenn er
angegriffen wird. Wir sollten eine Attacke auf unseren Lord zumindest als Möglichkeit
in Betracht ziehen. Ihr stimmt doch mit mir überein, dass wir uns sowohl
mit Erik als auch mit Aeneas wieder auf den Heimweg machen wollen? Außerdem
haben wir den Stern, Kampfzauber benötigen wir nicht.«
    Anna hatte jede Farbe verloren und zitterte leicht. Sie hatte keine Ahnung, was
sie beim Drachen erwarten würde, jedoch eine ziemlich genaue davon, was sie hier
erwartete. Hätte sie eine Wahl gehabt, wäre sie über die Brücke gerannt.
    Adrian drückte ihre Schulter. »Nur noch einmal. Es ist wirklich wichtig. Wir
verlassen uns alle auf dich. Ich möchte nicht mit dir tauschen, aber du schaffst das.
Du bist der Star in unserem Team und hast nie versagt, wenn es darauf ankam.«
    »So etwas Nettes hast du noch nie gesagt. Klingt fast nach Abschied.« Sie
schniefte, zog ihn in die Arme und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. »Passt
auf euch auf und bringt Erik mit!«
    »Wir werden unser Bestes geben.« Er sah sie an, küsste sie schnell auf den
Mund und nickte dann.
     
    Bevor sie losgingen, hielt Erma Lennart am Ärmel fest und flüsterte: »Du musst
dich beeilen. Langsam wird es kritisch.«
    »Und, wenn wir den Alten töten?«, fragte er heiser.
    »Mach dir keine Gedanken darüber. Aeneas ist ja kein Drache«, erwiderte sie
leise.
    »Na klar! Wer wird sich hier Gedanken machen? Wäre ja blöd, oder? Zumindest
sinnlos«, gab er freudlos zurück.
    »Es geht los!«, befahl er knapp. »Ailina, du kommst mit.«
    Die guckte reichlich verschreckt. Sie hatte nicht mit einem eigenen Einsatz
gerechnet, aber sie folgte. Schließlich ging es um ihr Land.

    Suni überlegte, ob sie sich nützlich machen sollte, indem sie schon mal Essen
vorbereitete, verwarf den Gedanken jedoch wieder. Es kam ihr einfach unpassend
vor, in Vorräten zu wühlen, während die übrigen Begleiter sich im Kampf
befanden.
    Karem wanderte ebenfalls ratlos umher.
    Lynnea sah dem sich entfernenden Trupp hinterher. Erstaunt stellte sie fest, dass
sie weder an den Drachen, noch an Ailina dachte. Sie dachte an Lennart und
errötete.
     
     
    Erik bekam weiche Knie. Sie hatten den Gipfel erreicht und standen auf einer
größeren leicht bewaldeten Ebene, in deren Mitte sich der rauchende Vulkan
befand. Zum Krater selbst waren es vielleicht noch sechzig Meter Anstieg. Er
strömte eine enorme Hitze aus.
    Weit und breit war nichts von seinen Freunden zu sehen. Nicht nur wegen der
Hitze hatte er Schweißtropfen auf der Stirn. Damian schien es nicht anders zu
gehen. Er ballte die Fäuste, nur um dann die Finger wieder zu strecken. Wie würde
der Drache reagieren, wenn er den Betrug entdeckte? In wenigen Minuten würden
sie es wissen. Vermutlich kurz vor dem Ende
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