Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)
Autoren: Liane Sons
Vom Netzwerk:
haben solltest, reg dich ab, er ist
gerade dabei, zu degenerieren.« Mit diesen Worten nahm er ihm das kleine komische
Ding aus der Hand. Es war unscheinbar: Handtellergroß, flach, aus irgendeinem
Metall und hatte die Form eines Zahnrades mit leicht gebogenen, spitzen
Zähnen.
    »Das ist der berühmte Drachenstern?«, fragte er ungläubig.
    »Ich nehme es an«, erwiderte Lynnea. »Ich hab ihn selbst noch nicht gesehen.«
    »Na eben hat es doch zumindest geklappt«, sagte Holly. »Er wird es sein.« Sie
reichte Wasserbeutel und Brot herum. »Wir sollten zusehen, dass wir das Ding an
oder besser in den richtigen Mann bringen«, erklärte sie.
    »Ich freu mich schon darauf, zu sehen, wie der Drache sich in seine Bestandteile
zerlegt«, beteuerte Gerrit. »Aber, was mir immer durch den Kopf geht: Was
meinst du mit degenerieren, Lennart? Ist das gut oder schlecht für mich?«
    »Mach dir keine Gedanken darüber, Kurzer!«, riet sein Trainer. »Was weg ist,
ist weg.«
    Der musste das erst einmal Überdenken und machte einen schwer verwirrten
Eindruck.
    Nach einer Rastpause nahmen sie ihre Jagos und gingen. Lennart und Holly
erzählten Lynnea unterdessen von ihren Erlebnissen.
    Gerrit hatte noch ein Stück Kuchen gefunden und aß genüsslich und, wie seine
Begleiter fanden, Gott sei Dank schweigend.
     

Kapitel 20
    Adrian ließ seinen Jago halten. »Hier, Ailina, das müsste der andere Eingang
sein, oder?«, fragte er.
    Sie nickte.
    Alle stiegen ab. Jetzt hieß es warten.
    Karem und Suni lockerten die Sattelgurte, damit auch die Tiere sich etwas
erholten.
    Sie konnten vor sich den Vulkanberg sehen. Noch befanden sie sich auf einem
Nebelhügel, der durch eine Brücke mit dem Vulkan verbunden sein sollte, jedenfalls
nach Ailinas Beschreibung.
    Anna empfand den Berg schlicht als Bedrohung. »Haben wir einen Plan, wie
wir vorgehen, wenn wir auf die anderen treffen?«, fragte sie zögerlich und sah
Aeneas an.
    »Ich fürchte, wir müssen improvisieren, da wir keine Ahnung haben, was uns
erwartet«, erwiderte der wenig tröstlich. »Aber uns fällt etwas ein«, fügte er dann
aufmunternd hinzu. Dabei war er sich sicher, dass ihm nichts einfallen würde. Er
spürte, wie seine Temperatur stetig anstieg, je näher sie dem Gipfel kamen. Eine
bleierne Müdigkeit hatte ihn befallen. Eigentlich war er zurzeit sogar dankbar für
die gelegentlichen »Stromstöße«. Zumindest hielten sie ihn wach, kamen aber nur
noch vereinzelt. Ailina verteilte die letzten Reste ihres Kräuterweins.
    »Warum kommen sie nicht?«, schimpfte Adrian und rannte zum Höhleneingang.
    »Setzt
dich hin und ruh dich aus«, befahl Aeneas. »Du wirst deine Kraft bald
brauchen.«
    Die Hände in den Hosentaschen kam der zurück und ließ sich in den Schneidersitz
fallen.
    »Ich könnte mir schon mal den Pfad ansehen«, schlug er zwei Minuten später
vor.
    »Bleib sitzen!«, kommandierte der Ringlord.
    Der Junge ballte die Fäuste und klopfte rhythmisch ins Gras.
    »Gib endlich Ruhe!«
    »Mich macht dieses Warten nervös«, entschuldigte er sich. »Wir warten schon
seit Stunden.«
    »Wir warten seit zwanzig Minuten und du machst langsam alle nervös. Lass
es!«, forderte Aeneas streng.
    Adrian sah ihn bockig an, verhielt sich aber ruhig.
     
    Sie sahen sie schon vom Weitem.
    »Da sind sie«, jubelte Gerrit.
    »Sie sind alle da«, freute sich Holly. »Und Aeneas ist dabei. Ihm geht’s auch
wieder gut.«
    »Hey, da seid ihr ja endlich«, hörten sie Adrian brüllen.
    Fast gleichzeitig sprangen die Ankömmlinge von ihren Tieren und fielen den
Wartenden in die Arme. Erma musste lachen, als sie sah, wie alle sich gegenseitig
von oben bis unten musterten. Jeder wollte wissen, ob der andere auch gesund und
unversehrt war.
    Adrian schloss Gerrit in die Arme und klopfte vergnügt auf seinem Rücken
herum.
    »Ich war so gut«, prahlte der Kurze. »Lennart hat mich freiwillig getragen, so
spitzenmäßig war ich. Aber er sagt manchmal so komische Sachen, ich wäre lieber
mit dir gegangen.«
    »Ich hätte dich ein Dutzend Mal am liebsten erwürgt. Trotzdem warst du unser
großer Held«, bestätigte sein Trainer lachend und ging auf Adrian zu. »Wie hältst
du das bloß mit dem Kurzen aus? Der ist doch irre.«
    Sein Freund lachte. »Och, das geht! Nur, wenn er richtig Angst hat, ist er etwas
durcheinander und redet dann ein bisschen viel.«
    Lennart wandte sich an den Jüngsten: »Du musst ja Todesangst ausgestanden
haben«, sagte er und empfand
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher