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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)
Autoren: Liane Sons
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nur, er selbst hat eine ordentliche Rippenprellung abbekommen.
Die Anderen haben vierzehn Tage Strafdienst aufgebrummt bekommen.
Kannst du das glauben: drei gegen einen, der dazu noch jünger ist? Seltsamerweise
hat Ralf eine kleine, jedoch loyale Fangemeinde. Adrian hätte die nächsten Tage
garantiert nicht ohne weitere Verletzungen überstanden. Ganz sicher wäre er unter
Fremdeinwirkung eine Treppe hinuntergestürzt oder ... was weiß ich. So, wie er
aussah, brauchte er mindestens zwei Tage Ruhe. Übermorgen kann er wieder auf
sich selbst aufpassen.«
    »Warum hast du ihm das denn nicht einfach gesagt, statt ihm das Gefühl zu
geben, du glaubst ihm nicht?«, fragte Duncan erstaunt.
    Aeneas grinste breit: »Du kennst ihn nicht so gut wie ich. Du glaubst doch
nicht, dass der freiwillig zwei Tage auf seinem Zimmer geblieben wäre? Der hätte
sich lustig mit jedem angelegt, der ihm über den Weg gelaufen wäre. Der Tag, an
dem er weiß, dass es manchmal besser ist, den Mund zu halten, der muss erst noch
kommen. Das wollte ich nicht riskieren. Ich mag den Bengel nämlich.«
    »Seine Freunde sind alle sauer auf dich. Stört es dich nicht, für so ungerecht
gehalten zu werden?«
    Sein Gegenüber zuckte nur gelangweilt die Schultern. »In Anbetracht der Alternative
nicht wirklich.«
    »Du bist ein Gefühlsmensch durch und durch«, erklärte Duncan lächelnd.
»Apropos Gefühl! Ich hab gehört, du und Erma, ihr plant eine Hochzeit in ganz
großem Stil?«
    Das war jetzt wohl nicht der beste Gedanke gewesen, denn Aeneas verdrehte
wüst die Augen und schnaubte: »Ich plane gar nichts. Meine Großmutter und Erma
übernehmen das. Die reden über nichts anderes mehr, obwohl es noch ein Jahr
dauert, bis es so weit ist. Glaub mal nicht, dass die mich oder meine Vorlieben
überhaupt zur Kenntnis nehmen. Ich rangiere auf gleicher Ebene wie die Hochzeitstorte:
Ich muss dabei sein, das war´s dann schon. ... Verdammt, jetzt lach du
nicht auch noch! Da kriegt meine Braut auf meinen Antrag hin gerade mal ein
gehauchtes »Ja« heraus. Kaum ist alles geregelt, führt sie das Kommando und
schubst mich rum. Mach dies, mach das. Permanent höre ich: Deine Oma sagt,
deine Oma meint, deine Oma und ich haben das bereits beschlossen. Wir wissen,
was richtig ist. Du möchtest das auch, du weißt es nur noch nicht. Wie bist du bloß
bisher ohne mich ausgekommen? Jetzt hör gefälligst endlich auf, zu lachen! Ich
finde das gar nicht witzig. Wenn das so weiter geht, stelle ich mich vielleicht doch
dem Tribunal.«
    Duncan verschluckte sich fast. »Und das schon vor der Trauung. Das wird
bestimmt eine Spitzen-Ehe.«
    Sein Gegenüber brummte ungehalten vor sich hin.
    Als man sich Stunden später trennte, hatte von Gandar den Eindruck, dass die
Tage auf Rantaris vielleicht nicht die besten gewesen waren, das Resultat aber
deutlich schlechter hätte ausfallen können.
     

Kapitel 3
    Erik wäre der Abschied von seinem Vater bestimmt schwerer gefallen, hätte er
nicht dauernd an das Problem »Suni« denken müssen. Dass Aeneas bald darauf
abreiste, beruhigte ihn sogar. Dessen bohrende Blicke hatte er schon als Bedrohung
empfunden.
    Kurze Zeit später saßen er und Suni in Adrians Zimmer. Musik von »Blind
Guardian« erfüllte den Raum.
    »Wir sollten Holly, Anna und Gerrit Bescheid gegeben. Vielleicht fällt ihnen
ein, was wir machen können«, erklärte Erik, während Suni ihr Frühstück zu sich
nahm.
    Adrian nickte. »Dann musst du die Mädchen anrufen. Mein Handy hat es nicht
überlebt, dass ich es nach Aeneas` Besuch gegen die Tür geworfen habe.«
    Erik sah verblüfft drein, grinste dann und griff in seine Hosentasche. »Nicht da!
Bin kurz weg.«
    Die Tür fiel ins Schloss, und Suni verzehrte den letzten Bissen vom Brötchen
und fragte: »Leben in Waldsee nur Rhan?«
    Er schluckte. »Was?«
    Sie fuhr fort: »Ich komme von Almantis, das ist ein Schwesterplanet von Rantaris.
Deswegen ist es für mich auch so schwierig, mich zurechtzufinden. Ich war
noch nie auf der Erde.«
    »Lieber Gott«, stöhnte ihr Gesprächspartner. »Warum hast du das nicht gleich
gesagt?«
    »Weil ich mir zunächst nicht sicher war, wer ihr ward«, erklärte sie schlicht.
    »Wie bist du denn hierher gekommen?«
    »Unser Hausmagier versteht sich auf Reisezauber. Ich wollte weg von meinem
Vater. Das stimmt so, wie ich es erzählt habe. Ich werde trotzdem zurückkehren,
aber nicht sofort. Soll er sich ruhig ein paar Tage Sorgen machen«,
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