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Rettungslos verliebt

Rettungslos verliebt

Titel: Rettungslos verliebt
Autoren: Lindsay Armstrong
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dich sicher für sie."
    "Natürlich, wir alle freuen uns. Was hat Chattie dir sonst noch erzählt?" Mit allen Sinnen war sie sich seiner Nähe bewusst.
    Nachdenklich sah er sie an. Bis jetzt hatte er noch nicht versucht, sie zu berühren, und zwischen ihnen auf der Bank war viel Platz. "Dass dein Vater in Melbourne ist. Hätte sie mir etwas Besonderes sagen sollen?"
    "Nein." Lydia atmete auf, obwohl ihr Herz zum Zerspringen klopfte.
    "Wie geht es dir?" fragte er.
    "Gut", behauptete sie. "Und wie läuft's im Victoria River District?"
    "Ach, es ist sehr nass."
    Sie hielt immer noch den Cartoon in den Händen. "Du kommst... sehr überraschend, Joe."
    "Ja, ich weiß." Er betrachtete ihr Haar, ihre Lippen und den schwarzen Pullover mit V-Ausschnitt, den sie zu den Jeans trug. "Willst du den Grund erfahren?"
    Lydia brachte kein Wort heraus und nickte nur.
    "Du hast mich mal gefragt, ob ich Daisy vermisst hätte, wenn wir uns länger nicht gesehen hatten. Ich habe es verneint. Doch dann lernte ich diese große, ernsthafte junge Frau mit dem federnden Gang kennen, die einen scharfen Verstand hat und mich mit Worten völlig fertig machen kann, wenn sie nicht gerade lacht oder mich zum Lachen bringt. Eine Frau, die das Outback und mein Zuhause lieben gelernt hat und die ich nicht aus meinen Gedanken verbannen kann, obwohl ich alles versucht habe, sie zu vergessen."
    "Was denn?" Sie verzog die Lippen zu einem ganz leichten Lächeln.
    "Ich habe bis zur Erschöpfung gearbeitet und gegen mich selbst gekämpft, sonst nichts."
    "Dann hast du nicht versucht, diese Frau auf die übliche Art zu vergessen?"
    "Nein, Lydia, ich habe nicht mit einer anderen Frau geschlafen, wenn du das meinst. Ich hätte es gar nicht gekonnt."
    "Joe ..." Lydia zögerte kurz. "Dein Vorschlag war vielleicht doch besser, als ich es damals wahrhaben wollte."
    "Das war eine der Fragen, die ich mir immer wieder gestellt habe." Er legte den Arm hinter Lydia auf die Bank. "Sie lauteten ungefähr so: Wofür hält sich diese sechsundzwanzigjährige Frau eigentlich? Glaubt sie, die Weisheit allein gepachtet zu haben, nur weil sie einmal verheiratet gewesen ist?"
    Unvermittelt wollte sie aufstehen, doch als Joe ihr die Hand auf die Schulter legte, blieb sie sitzen, denn es war ein ungemein gutes Gefühl, von ihm berührt zu werden.
    "Nach langem Grübeln und Gedankenwälzen und endlosen inneren Kämpfen wurde mir schließlich bewusst, was ich angerichtet habe", fuhr er fort. "Und ich musste zugeben, dass diese Frau Recht hatte."
    Lydia wandte sich ihm zu und sah ihm zum ersten Mal, seit er sich neben sie gesetzt hatte, in die Augen. "Heißt das ...?" begann sie heiser. Weiter kam sie jedoch nicht. Stattdessen schloss sie die Augen, weil sie nicht zu hoffen wagte, dass ...
    "Das heißt", antwortete er und küsste sie federleicht auf die Nasenspitze, "das, was uns verband, war etwas ganz Besonderes. Wo ich mich letztlich niederlasse, was ich beruflich mache und all die anderen angeblich so wichtigen Entscheidungen waren plötzlich unwichtig, als ich mir schmerzerfüllt eingestehen musste, dich vielleicht für immer verloren zu haben."
    "Joe ..." Lydias Augen wurden feucht. "Es hat drei Monate gedauert!"
    "Ja, ich weiß", gab er freudlos zu. "Aber ich habe mir selbst gegenüber darauf bestanden, erst eine gewisse Ordnung in das Chaos in meinem Leben zu bringen, ehe ich dich in irgendetwas hineinziehe, vorausgesetzt natürlich, dass du mich noch nicht ganz vergessen hast."
    "Wer oder was hat deine Meinung geändert?"
    "Meg." Der Hund lag zufrieden vor ihnen.
    Jetzt lächelte Lydia richtig. "Ich weiß, sie ist intelligent, aber seit wann kann sie sprechen?"
    "Das hat sie immer noch nicht gelernt. Nein, mir wurde bewusst, wie sehr ich sie vernachlässigt habe, während ich gegen Windmühlen kämpfte. Sie kam nicht mehr zu mir und schien sich in meiner Gesellschaft nicht mehr wohl zu fühlen ..." Er unterbrach sich und nahm Lydia in die Arme.
    "Das hört sich wahrscheinlich ziemlich dumm an", fuhr er rau fort.
    "Ich begriff plötzlich, was ich getan hatte - und dass du der Schlüssel zur Lösung meiner Probleme bist."
    "Dann sollten wir Meg dankbar sein."
    Er sah ihr tief in die Augen. "Meinst du das ernst, Lydia?"
    Sie erbebte. "O ja", erwiderte sie leise.
    "Dann waren diese drei Monate ...?"
    "Sie waren die reine Hölle", gab sie zu und legte ihm die linke Hand auf die Wange.
    Joe nahm ihre Hand und betrachtete sie. Brads Siegelring, den sie immer am kleinen Finger
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