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Rettungslos verliebt

Rettungslos verliebt

Titel: Rettungslos verliebt
Autoren: Lindsay Armstrong
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auch immer und was auch immer", sie rang gequält die Hände, "du bist mir immer noch ein Rätsel. Noch schlimmer, ich dachte, ich hätte alles gut im Griff."
    "Meinst du uns?" fragte er und lächelte flüchtig.
    Sie nickte. "Du wolltest, dass ich es glaube, oder?"
    "Vielleicht. Lydia, was hätte ich denn tun sollen? Hätte ich auf deinen Erinnerungen an Brad herumtrampeln sollen? Oder hätte ich dir das Gefühl geben sollen, du hättest von mir nichts zu befürchten, während ich versuchte, möglichst pflegeleicht zu sein?"
    Die verschiedensten Emotionen spiegelten sich in ihrem Gesicht. "Joe, damit hast du immer noch nicht die Frage geklärt, ob du glaubst, dass wir uns nicht nur körperlich, sondern auch seelisch gut verstehen könnten."
    Er stand reglos da. "Ja, ich glaube, das könnten wir", antwortete er ruhig. "Aber ich habe etwas Angst vor dem Stress, der auf mich zukommt, wenn ich mein Leben so ändere, wie ich es jetzt vorhabe."

8. KAPITEL
    "Joe ..." Lydia unterbrach sich frustriert, als Pete anklopfte und hereinkam.
    "Was gibt es, Pete?" fragte Joe kurz angebunden.
    "Wenn ich störe, komme ich später noch mal", schlug Pete vor.
    Lydia entging nicht, wie neugierig und belustigt der Pilot sie beide musterte. Der Gedanke, dass alle auf der Farm Bescheid wussten und über sie sprachen, vielleicht sogar lachten oder Wetten abschlössen, war ihr u nangenehm.
    "Nein, es ist okay, Pete. Ich war sowieso fertig hier", erklärte sie deshalb angespannt und eilte davon, während Joe blieb, wo er war.
    Beim Dinner redete Sarah immer noch enthusiastisch über ihre Pläne.
    Rolf würde am nächsten Tag zurückkommen, wie sie verkündete.
    Offenbar war er etwas unsicher gewesen hinsichtlich der Reaktion seines Schwagers. Jedenfalls hatten Sarah und Rolf vor, bis zum Ende der Saison auf Katerina Station zu bleiben.
    Lydia warf Joe einen Blick zu. Sie überlegte, was er wirklich dachte und wie er sich jetzt fühlte. Sekundenlang schloss sie die Augen. Aber sie konnte natürlich seine Gedanken nicht lesen, sie schaffte es ja noch nicht einmal, ihre eigenen in Ordnung zu bringen.
    Nachdem Sarah sich zurückgezogen hatte, ging Joe zu Lydia ins Schlafzimmer.
    Mit verschränkten Armen stand sie an der Verandatür und sah hinaus in die Nacht. Sie hatte immer noch ihre khakifarbene Hose und den dunkelgrünen Pullover an und drehte sich nicht um, als Joe hereinkam. Er hatte angeklopft, aber nicht abgewartet, ob sie ihn überhaupt aufforderte, ins Zimmer zu kommen. Er hat sowieso alles gesehen, was es zu sehen gibt, und kann deshalb auf Förmlichkeiten verzichten, überlegte sie.
    Als er sich hinter sie stellte und die Arme um sie legte, lehnte sie sich seufzend an ihn. Dann blinzelte sie die albernen Tränen weg.
    "Ich glaube, ich verstehe, wie du dich fühlst", sagte er ruhig.
    "Wirklich?"
    "Ja, so als hätte man alles, was nur uns beide angeht und ganz privat ist, breitgetreten, von hier bis nach Darwin sozusagen."
    "Stimmt genau", erwiderte sie leise. "Ich habe mich sogar gefragt, ob die Leute Wetten abgeschlossen haben. Ach ja, da fällt mir ein, du hast deine Wette spielend gewonnen, Joe."
    "Darüber kann ich mich nicht freuen und wünsche, ich hätte nie so etwas gedacht. Lydia, darf ich dich ansehen?"
    Er ließ sie los, und sie drehte sich langsam um. Und was sie sah, berührte sie schmerzlich. Im Umgang mit Frauen war Joe einfach zu gut. Nur im allerersten Moment hatte sie nicht verstehen können, was Daisy an ihm fand, auch wenn die Begeisterung ihrer Schwester rasch nachgelassen hatte. Und dann hatte Lydia selbst gespürt, wie faszinierend und charismatisch er war.
    Dieser Mann stand jetzt vor ihr in dem Schlafzimmer, das eher bescheiden wirkte. Aber wo auch immer er sie liebte, sie würde sich in seinen Armen wie im Paradies fühlen. Sie liebte alles an ihm, sein hellbraunes Haar, die Sommersprossen, seinen Humor, seinen Körper und seine Hände, ja sogar seine Launen, jedenfalls manchmal. Nur leider war er von ihr nicht so tief beeindruckt wie sie von ihm.
    "Wenn es irgendwelche Zweifel gibt", sagte er sanft, "dann nur, weil ich oft ziemlich schwierig bin. Das heißt natürlich nicht, dass wir es nicht schaffen können. Aber ich glaube, wir brauchen mehr Zeit, um uns aneinander zu gewöhnen. Du musst mich auch erleben, wenn ich mich völlig unmöglich verhalte und es auch selbst weiß, ohne etwas dagegen tun zu können. Beispielsweise wenn ich die Farm verfluche, weil sie mich so fest im Griff hat, und mich nach
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