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Rettungslos verliebt

Rettungslos verliebt

Titel: Rettungslos verliebt
Autoren: Lindsay Armstrong
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sie hatte sich getäuscht, denn in Wirklichkeit bestimmte er alles.
    Aber warum fällt mir das gerade jetzt ein? fragte sie sich. Bei welcher Gelegenheit hatte sie zum ersten Mal gespürt, dass sie die Fäden nicht in der Hand hatte, sondern von Joe subtil und mit Charme dahin geführt wurde, wohin sie sowieso mit ihm hatte gehen wollen? In seinen Armen hatte sie das Gefühl gehabt, ganz in ihm aufzugehen und keinen eigenen Willen mehr zu haben, so dass aus der geplanten Verführung etwas ganz anderes geworden war, das sie nicht kontrollieren konnte.
    Ich bin auch nicht besser als Daisy und kann Joe genauso wenig widerstehen wie sie, sagte Lydia sich. Dass sie sich dazu hatte hinreißen lassen, genauso großzügig zu sein wie ihre Schwester, war bestimmt keine gute Ausgangsbasis für eine dauerhafte Beziehung.
    Auf einmal erinnerte sie sich an seine Bemerkung. Vor zwei Tagen hatte sie gesagt, er könne mit seinem Charme einen Eisberg zum Schmelzen bringen, und er hatte geantwortet: "Hoffentlich hältst du es mir nicht eines Tages vor."
    "Lydia?"
    Überrascht blickte sie auf, denn sie hatte ihn nicht kommen gehört.
    Mit einem Tablett in den Händen stand er neben dem Bett.
    "Oh ... das sieht verlockend aus." Sie betrachtete die Käsesandwiches und die Teekanne.
    Er stellte das Tablett auf den Nachttisch. "Worüber hast du nachgedacht?"
    Wie würde er reagieren, wenn ich mich weigerte, es ihm zu verraten?
    überlegte sie. "Ach, ich habe mich nur einsam gefühlt, glaube ich", erwiderte sie dann etwas traurig. Es stimmte sogar, obwohl sie es anders meinte, als Joe es auffassen musste.
    "In der Küche habe ich mich auch einsam gefühlt." Er setzte sich neben sie und küsste sie auf die Stirn.
    "Du hattest wenigstens Meg."
    "Ich habe Meg sehr gern, aber es ist nicht dasselbe. Lässt du mich wieder zu dir ins Bett?"
    "Natürlich, Joe!" antwortete sie, obwohl sie ihm eigentlich hatte erklären wollen, sie habe ihn durchschaut und ihr sei endlich klar geworden, dass er sie sozusagen um den kleinen Finger wickeln könne.
    "Ich befürchtete schon, du hättest es dir anders überlegt", sagte Joe, nachdem sie die Sandwiches gegessen, den Tee getrunken und lachend das Betttuch ausgeschlagen hatten, um die Krümel zu beseitigen.
    Jetzt lagen sie wieder nebeneinander in der Dunkelheit, und Lydia hatte den Kopf an seine Schulter gelegt.
    "Ich bin wahrscheinlich etwas verwirrt", erwiderte sie leise.
    "Lydia ..."
    "Und ich frage mich, ob ich ein Kontrollfreak bin."
    Er musste lachen. "Weil dein großartiges Dinner mit allem Drum und Dran nicht so verlaufen ist, wie du es geplant hast?"
    Sie war froh, dass er sie sogleich verstand, obwohl das noch längst nicht alles war, was sie damit hatte sagen wollen.
    "Wir können es morgen Abend wiederholen. Ich verspreche dir, mich zu benehmen."
    "Das kannst du gar nicht, Joe."
    "Lass uns darüber schlafen und erst morgen alle wichtigen Entscheidungen treffen."
    "Wir ... müssen unbedingt reden", erklärte sie unsicher. "Aber du hast Recht, wir verschieben es lieber auf morgen."
    Joe küsste sie aufs Haar. "Ich habe nichts dagegen, jetzt mit dir zu reden. Doch ich dachte, du seist momentan zu angespannt. Dreh dich um. Ich will versuchen, dir zu helfen."
    Sie zögerte und fühlte sieh unbehaglich, weil er gespürt hatte, wie ihr zu Mute war. Und sie kam sich plötzlich ziemlich dumm vor. Doch dann drehte sie sich um, und Joe fing an, sanft ihren Rücken zu streicheln.
    Unter den gleichmäßigen Bewegungen seiner Hände entspannte sie sich, und ihr fielen sogar die Augen zu.
    "Ich habe immer gedacht, nur ich hätte heilende Hände", sagte sie leise.
    "Das hast du auch. Was ich hier mache, ist ein Vergnügen, es handelt sich ja nicht um einen Ernstfall."
    Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief sie ein.
    Als Lydia am Morgen wach wurde, entdeckte sie Joes Nachricht auf dem Kopfkissen. Er sei unten im Haupthof, um den neuen Zuchtbullen in Empfang zu nehmen, hatte er auf den Zettel geschrieben. Und auch, dass Sarah angerufen habe. Sie würde mit Pete, der in Darwin die bestellten Vorräte abholte, nach Hause fliegen und am späten Vormittag eintreffen. "Willst du dir den Bullen ansehen?" hatte er hinzugefügt.
    Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht und warf einen Blick auf die Uhr, ehe sie aufstand. Es war schon halb zehn, und sie hatte weder Joe aufstehen noch das Telefon läuten gehört. Es gab noch viel zu tun bis zu Sarahs Ankunft. Glaubte er wirklich, sie hätte Zeit, sich den Bullen
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