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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
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Lautsprechern, »was ist denn jetzt los?«
    »Sie haben den falschen Kanal erwischt«, zischte Skyta in ihr Mikrofon. »Wenn ich zurückkomme, mache ich Kleinholz aus Ihnen!«
    »Herrjeh ... das tut mir aber leid...« Ein gellendes Pfeifen hallte durch die Nacht, als es zu einer Rückkopplung kam. »Ist es so besser?«
    Tesmer hatte inzwischen begonnen, die Suchscheinwerfer auf seine Art auszuschalten. Mit präzisen Schüssen brachte der Scharfschütze einen Scheinwerfer nach dem anderen zum Erlöschen, und schon nach kurzer Zeit war der Platz vor dem Gebäude in Dunkelheit getaucht.
    »Los jetzt, Skyta«, hörte die Söldnerin die Stimme des gescheiterten Raumkaplans in ihrem Headset.
    Dann rannte sie los.
    Energiestrahlen und Projektile pfiffen über ihren Kopf hinweg, als sich herbeieilende Sicherheitskräfte mit Tesmer ein hitziges Gefecht lieferten. Turgau brüllte irgendetwas Unverständliches über die Lautsprecheranlage des Gebäudes, und verzerrt hallte das Echo seiner schrillen Stimme über den Innenhof.
    Noch sechsunddreißig Henks trennten sie von der rettenden Mauer. Doch die Einschläge kamen näher. Geistesgegenwärtig griff sie in ihre Gürteltasche, entsicherte eine Nebelgranate und warf die schimmernde Metallhülse hinter sich. Ein dumpfer Knall ertönte und eine dichte schwarze Rauchwolke breitete sich hinter der Söldnerin aus. Skyta lief um ihr Leben und schlug dabei Haken wie ein Lepidichyon. Der Beschuss durch ihre Verfolger nahm für kurze Zeit an Intensität zu. Die Schüsse gingen jedoch ins Leere.
    Dann fegte eine neue Salve aus der Hochleistungswaffe des versteckten Scharfschützen über Skyta hinweg, und das gegnerische Feuer verstummte schlagartig. Tesmer musste die Wachmannschaft geradezu niedergemäht haben, stellte Skyta mit grimmiger Zufriedenheit fest. Der Mann war sein Geld wert.
    Noch zwölf Henks.
    »Hinlegen«, hörte sie plötzlich Tesmers Stimme in ihrem Headset.
    Sie warf sich flach auf den Boden, ohne seinen Befehl in Frage zu stellen.
     

     
    Skyta hatte nur noch weniger als vierzig Meter bis zu der niedrigen Mauer zurückzulegen, welche das Gelände umfasste, als Tesmer plötzlich eine neue Gefahr entdeckte. Eine der Polizeidrohnen, die in den Straßen von Ymü-Tepe patrouillierten, war auf die Schießerei auf dem Gelände neben dem Laborgebäude aufmerksam geworden. Der fliegende Roboter war kaum größer als ein Sokkah-Ball, aber seine Intelligenz war beachtlich und seine Waffen nicht zu unterschätzen. Die Drohne näherte sich dem schwarzen Nebel, der Skyta vor neugierigen Blicken verbarg.
    Tesmer nahm die Drohne ins Fadenkreuz. Wenn die Kameraaugen der Drohne durch den Nebel und die Dunkelheit hindurch sehen konnten, war Skyta erledigt. Der Robot würde sie als Einbrecherin erkennen und kurzen Prozess mit ihr machen.
    Erst in letzter Sekunde fiel dem früheren Raumkaplan ein, dass er seine Chefin vielleicht warnen sollte.
    Im gleichen Moment zog er den Abzug durch.
    Der dunkle Hinterhof erstrahlte in einem unwirklichen Licht, als das Munitionsdepot und die Energiezelle der Polizeidrohne in einer flammenden Explosion aufgingen.
     

     
    Turgau war nicht mehr da, als Danilo Tesmer und Skyta wenig später das Schiff der Söldnerin erreichten. Eine harzige Tröpfelspur führte von dem Computerterminal fort, aus dem Schiff heraus und verlor sich dann auf dem nächtlichen Raumhafen.
    »Sieht aus, als habe sich jemand nass gemacht«, stellte Tesmer lakonisch fest.
    Skyta kniete neben einer der klebrigen Pfützen nieder. »Der muss losgerannt sein, als seien die Alten Völker hinter ihm her.«
    Tesmer reichte ihr den Aktenkoffer. »Hier. Mit vielem Dank zurück.«
    Skyta lächelte und hob abwehrend die Hände. »Behalten Sie sie. Als Bonus, sozusagen. Hier sind die restlichen zehntausend Credits.«
    Tesmer nahm einen prall gefüllten Briefumschlag von ihr entgegen und starrte den Koffer in seiner Hand unschlüssig an.
    »Sind Sie sicher?«, fragte er unsicher. »Ich meine, es ist immerhin eine Hooya ... das Ding ist eigentlich viel mehr wert als mein Sold, Ma’am!«
    »Kleines Abschiedsgeschenk«, sagte Skyta. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte Tesmer einen Kuss auf die Wange. »Unsere Wege trennen sich hier, Mister Tesmer. Aber das heißt ja nicht, dass wir uns nicht mal wieder über den Weg laufen. Sie sind ein Mann mit Talent, und die Hooya wird Ihnen sicherlich noch gute Dienste leisten.« Außerdem , fügte sie in Gedanken hinzu, möchte ich nicht mit
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