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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
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so einer heißen Tatwaffe von den Behörden erwischt werden, du Idiot.
    »Sicher.« Tesmer rieb sich verlegen die Wange. »Das wird sie sicherlich.« Er nahm den Aktenkoffer und den Seesack mit seinen Habseligkeiten, der gepackt neben der Luftschleuse stand, und verließ Skytas Schiff ohne ein weiteres Wort des Grußes.
Skyta schlüpfte aus dem Tarnanzug und schlenderte in das Cockpit. Sie fuhr die Systeme hoch, und ehe die Flugaufsicht von Ymü-Tepe sie daran hindern konnte, hatte ihr Schiff einen rasanten Alarmstart hingelegt und den Raumhafen mit Höchstgeschwindigkeit hinter sich gelassen.
Nachdem sie das Gravitationsfeld des Planeten verlassen und auf Überlichtgeschwindigkeit geschaltet hatte, nahm sie die Hände von den Kontrollen und atmete tief durch.
    Geschafft!
    Sie hatte es tatsächlich geschafft. Und sie konnte kaum warten, es ihm zu erzählen.
    Mit einem breiten Grinsen betrat sie kurz darauf den Laderaum ihres Schiffes. Vor einer klobigen Stasiskammer blieb sie stehen, und ihre Mundwinkel sackten bei dem Anblick des stählernen Sarkophags für einen Moment nach unten. Vom fahlen grünen Licht der Kammer beleuchtet lag hier der reglose Körper ihres früheren Kommandanten in einem künstlichen Koma. Bei dem Sturm auf Vortex Outpost war er so schwer verletzt worden, dass sein Leben nun an einem seidenen Faden hing. Es war nicht einmal sicher, dass er die Deaktivierung des lebenserhaltenden Stasisfeldes lange genug überleben würde, um erfolgreich operiert werden zu können.
    Bis heute.
    »Ich bin wieder da, Liebling«, flüsterte sie heiser. Sie wusste, dass er sie nicht hören konnte, aber es tat trotzdem gut, hin und wieder mit ihm zu sprechen. Sie sprach mit ihm, so oft sie nur konnte.
    Mit einem triumphierenden Lächeln stellte sie die Phiole, die sie aus dem Geheimlabor der Lebensspender, Inc. erbeutet hatte, auf das eiskalte Sichtfenster des Sarkophags. Die transparente Flüssigkeit glitzerte im grünen Licht der Stasiskammer.
    »Mit diesem Zeug hier«, murmelte Skyta, »bist du bald wieder im Geschäft. Jetzt brauchen wir nur noch einen guten Onkel Doktor...«

Norbert Seufert: 
Experimente
     
    Ein süßlicher Geruch hing in der Luft. Ein Duft, der Thorpa entfernt an das Aroma von Dylgish-Früchten erinnerte, die er von seinem Heimatplaneten her kannte. Der Gedanke an dieses graugrüne mit einem pelzigen Flaum überzogene Obst ließ dem Pentakka sprichwörtlich das Wasser im ansonsten trockenen Mund zusammenlaufen. Er konnte sich gar nicht mehr richtig daran erinnern, wann er das letzte Mal in den Genuss dieser Delikatesse gekommen war. Normalerweise wurde Dylgish nur bei wichtigen Anlässen serviert. Einer dieser Momente war unter anderem die Zeremonie, bei der die jungen Pentakkas die Phase der Schösslinge hinter sich ließen, um in den Kreis der Jungstämme aufgenommen zu werden.
    Der Erinnerung an diese bereits längere Zeit hinter ihm liegende Phase seines Lebens ließ Wehmut in Thorpa aufsteigen. In Gedanken sah er sich selbst wieder, wie er mit zitternden Ästen auf der heiligen Lichtung stand und mit seinen Wurzeln aufgeregt den Boden zerwühlte.
    Boden?
    Thorpas Gedanken stockten für einen kurzen Moment. Irgendetwas schien nicht zu stimmen.
    Boden! Wieso lag er eigentlich auf dem Boden?
    Mit einem Ruck riss der Pentakka die Augen auf, um sie gleich wieder geblendet zu schließen. Er wartete einen kurzen Moment, bevor er erneut die Augenlider öffnete, diesmal langsam und vorsichtig, und letztendlich fassungslos in einen wolkenlosen Himmel blickte, der in den Farben grellorange bis schrillpink leuchtete. Gleichzeitig wurde er sich der Härte des Bodens, auf dem er lag, voll bewusst. Ruckartig richtete Thorpa sich auf, wobei seine Äste ein knarrendes Geräusch von sich gaben.
    Er schaute aus weit aufgerissenen Augen in die Runde. Was er sah gefiel ihm ganz und gar nicht. Normalerweise hätte er jetzt auf die schmucklosen Wände seiner Kabine auf der Ikarus starren müssen. Stattdessen saß er auf einem lilafarbenen Boden, über sich einen Himmel in den schrillsten Farbtönen, und um ihn herum hohe Wände aus einem felsenartigen Material, die in den Farben eines Regenbogens schillerten. Sein Blick fiel auf den harten Untergrund, auf dem er saß. Es sah aus wie festgestampfter Lehm, nur die eigenartige lila Färbung sprach gegen dieses Material. In unregelmäßigen Abständen konnte er in dem Boden so etwas wie Steine ausmachen, deren leuchtend gelbe Färbung in einem krassen Gegensatz
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