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Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince

Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince
Autoren: Dirk van den Boom
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Schließmechanismus nicht mehr als ein Klumpen weicher Schlacke. Er presste gegen die Tür, und sie öffnete sich einen Spaltbreit.
    »Sie gestatten?«
    Eine Sudeka schob ihn beiseite wie ein störendes Kleinkind, richtete die Mündung ihrer Waffe durch den Spalt, und dann stieß sie die Tür weit auf.
    Niemand.
    »Vorwärts!«, rief Sentenza, der sofort die Kontrollen für die Energieversorgung erblickt hatte. »Wir haben es geschafft!«
    Auch die Rekruten Boteros schienen das erkannt zu haben. Ihr Feuer wurde verzweifelter. Ihr Angriff beherzter – und sinnloser denn je. Sentenza, Darius und An’ta waren die Ersten, die in den Kontrollraum stürzten, gedeckt durch Sudekas.
    »Wir müssen alles abschalten!«, befahl Sentenza.
    »Es wäre gut, die Lebenserhaltung und das Licht anzulassen«, betonte An’ta gelassen. Ihr Blick fuhr suchend über die Anzeigen, bis sie Darius auf ein größeres, etwas separat stehendes Pult hinwies. »Riecht für mich nach Zentralkontrolle.«
    »Gute Nase«, lobte Darius und trat vor die verwirrende Vielzahl an Sensorflächen und Anzeigen, alle mit für sie unverständlichen Schriftzeichen bedeckt. Eine Sudeka gesellte sich zu ihnen. Sie zeigte auf die Kontrollen.
    »Ich übersetze es Ihnen.«
    »Beeilt euch!«
    Es dauerte nicht lange. Darius empfand eine beinahe kindliche Freude an ordentlicher Sabotage, wie Sentenza feststellen musste. Wahrscheinlich waren viele technisch begabte Menschen gleichermaßen von Konstruktion wie auch Destruktion fasziniert.
    Dann flackerte das Licht kurz. »Ups«, machte Weenderveen.
    »Das Licht …«, begann Sentenza, doch der Mann hob schon die Hand.
    »Ich weiß, ich weiß. Kleiner Vertipper.«
    Die Sudeka murmelte etwas, dann klatschte Weenderveen in die Hände und sagte: »Erledigt!«
    Sentenza sah sich um. »Ich erkenne keine Veränderung.«
    Weenderveen sah den Captain mit Vorwurf in den Augen an.
    »Lebenserhaltung und Licht funktionieren ja auch noch. Aber alles andere ist tot. Mausetot.«
    Er wies auf die zahlreichen Kontrollpulte. Die eben noch ausschlagenden Anzeigen und Messgeräte waren erkennbar auf so etwas wie einen Stand-by-Modus zurückgefallen.
    »Alle Sender? Alles tot?«
    »Der ganze Zentralcomputer ist runtergefahren. Wollen wir mal hoffen, dass die mit uns befreundete Software in noch aktiven Subsystemen tätig ist, ansonsten muss sie wohl warten, bis wir alles wieder anknipsen.«
    »Aber Notenergie … Batterien …«
    Weenderveen nickte grinsend. »Natürlich. Uraltes Zeugs, seit Jahrhunderten nicht verwendet. Soweit ich das sehen kann, sind nicht einmal zehn Prozent dieser Back-ups operabel. Mit etwas Glück wird Botero die Restenergie priorisiert haben, um seine Steuerzentrale weiter zu versorgen. Aber es gibt nichts mehr zu steuern für ihn.«
    »Wir müssen Botero ausschalten!«, erklärte Sentenza.
    »Rod!«
    Sonjas Stimme lenkte ihn ab. Sie zeigte zur Eingangstür.
    »Die Angriffe lassen nach. Es kommen keine neuen Befehle mehr, wie es aussieht.«
    »Die Rekruten haben keine Lust mehr, wie es scheint.«
    »Ich glaube eher, dass sie ohne Befehle unsicher sind. Allerdings sind die Virenträger keine Roboter. Es wird Offiziere geben, die Entscheidungen treffen.«
    Wie zur Bestätigung seiner Worte erhöhte sich die Macht des Angriffes wieder.
    »Wir ziehen uns bis zum Hauptreaktor zurück«, erklärte Sentenza und wies auf das große Metallschott, das die Kontrollzentrale vom eigentlichen Reaktor abtrennte. »Sie werden vorsichtiger agieren, um ihn nicht zu beschädigen oder gar in die Luft zu jagen.«
    Sein Vorschlag traf auf allgemeine Zustimmung. Sich mit den Rekruten Boteros ein heftiges Rückzugsgefecht liefernd, drangen sie in den Reaktorraum vor. Sentenza stellte mit großem Entsetzen fest, dass von ihrem gut 100 Frauen umfassenden Stoßtrupp vielleicht noch die Hälfte einsatzbereit war. Die anderen Sudekas kämpften viele Etagen über ihnen und würden kaum in der Lage sein, ihnen zu Hilfe zu eilen. Sie waren auf sich allein gestellt.
    Der Reaktorraum war groß und mit allerlei Gerätschaften vollgestellt, deren Sinn Sentenza nur erahnen konnte. Es gab viele gute Möglichkeiten, Deckung zu finden, und viele weitere, Sachen in die Luft zu jagen. Das Problem war, dass die Luft hier an der Decke endete und sich Explosionen erst einmal seitlich ausbreiten würden. Sentenza wollte das lieber verhindern, wusste aber nicht, ob die Männer Boteros tatsächlich vernünftig genug sein würden, sich entsprechend zu
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