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Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince

Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince
Autoren: Dirk van den Boom
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DiMersi sich auf den Fußboden, stellte ihre Waffe seitlich ab und schaute auf die Phalanx der Sudekas zu beiden Seiten.
    »Was wird mit ihnen geschehen, wenn das alles vorbei ist?«, fragte sie Sentenza leise. »Ich meine, Tausende von Sudekas. Wir können sie nicht einfach ihrem Schicksal überlassen.«
    »Tatsächlich habe ich den Eindruck, dass es sich um Tausende ausgesprochen selbstbewusster Sudekas handelt«, erwiderte Sentenza in ähnlich gedämpften Tonfall. »Anande hat aber trotzdem schlechte Nachrichten für uns gehabt. Sie werden alle nicht lange leben, wie es aussieht. Wenn sie dann unsere Hilfe benötigen, dann sollen sie sie bekommen, soweit wir sie gewähren können. Anande meint jedoch, eigentlich müsste man dazu alle Sudekas so schnell wie möglich in medizinische Zentren des Raumcorps verfrachten, was … problematisch werden dürfte. Alleine auf dieser Welt sind Tausende von ihnen erzeugt worden. Was ist mit anderen Planeten?« Sentenza seufzte erneut . »Erst einmal aber müssen wir Botero bezwingen. Und das scheinst du dir einfacher vorzustellen als ich.«
    Sonja lächelte. »Etwas Optimismus hat noch niemandem geschadet, mein edler Gatte.«
    Sentenza verzog das Gesicht. »Ich hasse diese Untätigkeit. Ich will, dass etwas geschieht. Und ich will anständig darüber informiert werden, was gerade passiert.«
    »Du bist frustriert, Rod.«
    »Ich will nicht, dass man mich Rod nennt. Das frustriert mich.«
    »Dann lieber Roddy?« Sonja lächelte versonnen. »Ich frage mich, was Jason an deiner Stelle tun würde.«
    Sentenza stöhnte auf.
    Es war wirklich höchste Zeit, dass etwas passierte.

     
    »Vince, hör auf rumzuspielen!«
    Botero schaute auf seine Kreatur. Rein scherzeshalber hatte er sein Geschöpf über krude Neuraladapter mit dem Zentralrechner dieser Welt verbunden, in der Hoffnung, damit herausfinden zu können, ob es eine Möglichkeit gab, diese lästigen Klone zu kontrollieren, die sich mit seinen Feinden vom Raumcorps verbündet hatten. Doch leider war dieser Versuch bisher nicht von Erfolg gekrönt gewesen. Wer auch immer die Brutkammern der Klone erbaut und vorprogrammiert hatte, war sehr darauf bedacht gewesen, dass die Produkte dieser massiven biologischen Vervielfältigung autonom denken und handeln konnten. Das Wanderlustvirus konnte ihnen absolut nichts anhaben, und auch sonst schienen sie äußeren Reizen gegenüber eher unempfänglich zu sein.
    Das war nicht zufriedenstellend.
    Dabei hatte er sich mit Vince wieder viel Mühe gegeben. Er hatte ihm sogar die lästigen Flügel und das andere Zeugs aboperiert, sodass er fast wieder wie ein normaler Mensch aussah. Gut, es hatte sicher mindestens genauso starke Schmerzen bereitet wie der Prozess, ihm diese schönen Extremitäten zu verpassen, aber daran sollte sich sein Geschöpf mittlerweile doch gewöhnt haben.
    Aber dankte es ihm seine Kreatur? Nein.
    Wütend über seinen Misserfolg riss Botero den in die Schädeldecke implantierten Neuraladapter aus Vince heraus. Dieser jammerte auf, als der kräftige Ruck ein Stück seiner Schädelhaut mitriss. Darunter war ein Stück weißlich schimmernder Knochen erkennbar, darin ein Loch mit einem metallisch glänzenden Implantat. Botero sprühte etwas Nährsalbe darüber und konnte mit ansehen, wie die Blutung sofort stoppte und sich die Haut wieder zu regenerieren begann, gefördert durch die körperlichen Widerstandskräfte, über die der mit dem Virus infizierte Vince ohnehin verfügte. Den danebenliegenden Schmerztransmitter ließ Botero natürlich unberührt. Es war sehr hilfreich, Vince hin und wieder leiden zu lassen. Es erinnerte ihn daran, wer hier der Herr und Meister war. Deswegen ließ er auch den Schmerztransmitter intakt.
    Ein Knopfdruck auf einer handlichen Fernbedienung, und Vince wusste, wo der Hammer hing.
    Sein Geschöpf schluchzte und tastete vorsichtig in Richtung der frisch aufgerissenen Kopfwunde.
    Botero schlug ihm auf die Finger. »Dein Gejammer ist erbärmlich.«
    »Ja, Meister«, brachte Vince hervor und versuchte, das Schluchzen einzustellen.
    »Mach dich nützlich. Bring mir was zu essen.«
    »Ja, Meister.«
    Vince erhob sich aus der schmerzhaft zusammengekauerten Stellung, die er neben dem Schaltpult hatte einnehmen müssen – das Adapterkabel war schlicht zu kurz gewesen. Er schleppte sich zum Nahrungssynthesizer, aus dem er eine undefinierbare Paste besorgte. Sie war kaum genießbar, und alles in Botero schüttelte sich bei dem Gedanken, wie tief er in
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