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Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince

Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince
Autoren: Dirk van den Boom
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verhalten.
    Er beobachtete noch, wie Darius und An’ta das Kontrollzentrum unbrauchbar machten. Von diesen Schaltpulten würde so bald niemand mehr Eingaben machen können. Dann folgte er ihnen als einer der Letzten in den Reaktorraum.
    Sie schlossen das schwere Schott hinter sich. Gut und sicher zu verteidigen. Schlecht, von hier zu entkommen.
    Ganz, ganz schlecht.

     
    Dorna grinste, als sie endgültig merkten, dass die automatischen Waffen des Computerkomplexes den Geist aufgaben. Sie selbst hatten ihre beiden Haubitzen nur wenige Male abgefeuert, und sie ging daher nicht davon aus, dass ihr eigenes Feuer dazu geführt hatte, dass Boteros Soldaten nun wieder alles selbst machen mussten. Vielmehr war anzunehmen, dass es den Verbündeten innerhalb des Komplexes gelungen war, einen entscheidenden Schlag zu führen.
    Die Situation der Freien und Wilden – und der von ihnen kontrollierten Rekruten – war weniger entscheidend. Sie hatten sich im Straßenkampf eine Art Pattsituation erkämpft, was aber angesichts der starken numerischen Überlegenheit von Boteros Truppen nur vorübergehend so sein würde. Der entscheidende Kampf wurde im Inneren des Zentralkomplexes geleistet.
    Dort hinein wollte Dorna. Alle hielten sie für verrückt, aber diese Einschätzung war sie mittlerweile gewöhnt. Das war schon immer so gewesen. Selbst unter den Wilden galt sie als leicht derangiert. Sie war eben eine Kategorie für sich, allerdings war das nichts, was ihr jemals schlaflose Nächte bereitet hatte.
    Leot war dagegen, jedenfalls schaute er sie böse an, als sie den Vorschlag machte.
    »Das ist doch Wahnsinn, Dorna!«, bekräftigte er. »Wir werden dadurch nichts erreichen. Wir sollten vorwiegend die Kräfte Boteros hier draußen binden und dann jenen, die im Zentralkomplex kämpfen, auf diese Weise etwas Luft verschaffen. Wenn Botero Truppen abzieht, um den Feind im Inneren anzugreifen, rücken wir vorsichtig nach.«
    »Rät dir das die Stimme?«, fragte Dorna in einem Unterton, der ätzender war als beabsichtigt.
    Leot schaute zu Boden und sie fühlte plötzlich Reue in sich aufsteigen, eine Regung, die sie sofort aktiv zu unterdrücken suchte.
    »Die Stimme spricht seit einiger Zeit nicht mehr zu mir – seit auch die automatischen Waffen schweigen. Es scheint, als habe ein Energieverlust auch die von ihr kontrollierten Systeme stark in Mitleidenschaft gezogen.«
    Dorna presste kurz die Lippen aufeinander, ehe sie sagte: »Dann müssen wir erst recht vordringen! Wir müssen uns Klarheit über das verschaffen, was sich derzeit im Zentralkomplex abspielt. Wir benötigen diese Informationen!«
    »Ich versuche, dies über die Stimme herauszufinden.«
    »Die aber schweigt.«
    »Das wird sich ändern.«
    »Das weißt du nicht. Aber ich kann selbst etwas tun.«
    Leots Gesichtsausdruck bekam etwas Verzweifeltes, Flehendes. Dorna beherrschte sich, um nicht entnervt aufzuseufzen. Dieser Mann war so ein Schwächling! Wie konnte sie nur jemals glauben, tatsächlich mehr als nur Verachtung für ihn zu empfinden? Wenn das ihr Anführer war, dann Gute Nacht!
    »Dorna, ich will nicht, dass du das riskierst! Dort wimmelt es von Rekruten. Du wirst sterben.«
    »Die Gefahr besteht«, erwiderte Dorna kalt.
    »Ich möchte das nicht. Ich … ich finde den Gedanken unerträglich.«
    Dorna lag eine weitere scharfe Entgegnung auf den Lippen, dann aber sah sie die Bitte in Leots Augen und spürte seine Unfähigkeit zu sagen, was er wirklich fühlte – genauso wie die ihre, etwas anderes zu sagen als …
    Für einen Moment standen sie nur so da und starrten sich an.
    Urgant trat ein, hielt inne, betrachtete sie Szenerie und seufzte.
    »Wenn du sie wirklich aufhalten willst, Leot«, sagte er laut und vernehmlich, »dann musst du sie jetzt packen und abknutschen, bis ihr die Sinne vergehen – welche auch immer von diesen bei der Verrückten noch übrig sind.«
    Leot machte einen automatischen Schritt auf sie zu.
    Dorna fand, dass Urgant durchaus recht hatte.
    Aber wie immer, musste sie wohl selbst tätig werden.
    Sie zog Leot an sich heran.
    Aufhalten würde sie das allerdings nicht.

     
    Botero starrte auf die Kontrollen. Lediglich ein Pult wurde durch den Notstrom weiter versorgt. Das Gesicht des Wissenschaftlers war bleich geworden, als die Energieversorgung ausgefallen war. Viele Kommunikationseinrichtungen waren tot.
         Lageberichte trafen nur noch zögerlich ein.
    Er zog einen Kommunikator aus der Gürteltasche und sprach hinein. Vince
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