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Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden
Autoren: Irene Salzmann
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Trotzreaktion war: der Bart, die Parkbank, die Malerei, die Ablehnung sämtlicher … Hilfsangebote. Sie, Mrs. McLennane und alle anderen hatten recht, als Sie mir sagten, dass ich es nicht schaffen würde, mich aus der Politik zurückzuziehen. Und selbst wenn ich es halbherzig versuche, die Politik findet mich immer auf die eine oder andere Weise.« Er holte tief Luft. »Ich will nicht länger davonlaufen.«
    »So.« Vor mir auch nicht? Pakcheon nahm Platz und lehnte sich zurück. Die Mappe rührte er nicht an.
    »Ist das alles, was Ihnen dazu einfällt?« Cornelius war nun sichtlich irritiert.
    »Sind Sie denn schon fertig mit Ihren Ausführungen?«
    »Nun, ja … ah … nein … Was ich sagen will, ist, dass ich lange glaubte, dass es richtig wäre, Arbeit und Privates strikt zu trennen. Ich habe mich bemüht, aber es hat nicht funktioniert. Die jüngsten Ereignisse haben gezeigt, dass auch korrektes Verhalten nicht vor üblen Folgen schützt. Man wird immer wieder versuchen, uns gegeneinander auszuspielen. Unsere Freundschaft macht uns erpressbar.
    Meinetwegen haben Sie Geheimnisse preisgegeben, sich selbst und Ihr Volk in Gefahr gebracht. Im Vergleich mutet es geradezu lächerlich an, dass ich mich sorgte, man könne mich einen Kollaborateur und Verräter schimpfen. Ich darf nicht zulassen, dass Ihnen … uns so etwas erneut passiert.
    Dass Mrs. McLennane der Phoenix -Crew eine Laures-Probe mitgab, ist ein Affront, und den kann auch Hellermans treuherzige Entschuldigung nicht egalisieren. Vergleichbares wird bei nächster Gelegenheit wieder geschehen. Ich will mich jedoch nicht länger benutzen lassen.«
    »Heißt das, Sie wollen mich in Zukunft nicht mehr sehen?«, fragte Pakcheon erschrocken und legte eine Hand auf die Dokumente. »Planen Sie, Vortex Outpost zu verlassen und haben darum eine Bewerbungsmappe zusammengestellt? Vergessen Sie McLennane und ihre Intrigen! Die Rechnungen der Corpsdirektorin gehen nicht in jedem Fall auf. Ich weiß mich zu schützen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Wie ich es sage«, sprudelte aus Pakcheon heraus, was er nicht unbedingt hatte verraten wollen. »Die Geheimnisse, die Ekkri aufdecken sollte, werden sich schon bald in Luft auflösen.«
    »Was haben Sie getan?«, fragte Cornelius alarmiert.
    »Das, was Monster nun mal so tun. Das, weshalb man mich fürchtet. Nachdem Sie sich derart große Sorgen um mich und mein Volk gemacht hatten – das war die Nacht, bevor Sie von Hellerman gekidnappt wurden –, stattete ich Dr. Ekkri einen freundlichen Besuch ab und überzeugte ihn in einem sehr langen Gespräch von Kollege zu Kollege davon, dass es notwendig ist, sämtliche Blutproben und Unterlagen von uns zu vernichten, sobald er feststellt, dass sie ihn nicht weiterbringen. Inzwischen dürfte nichts mehr übrig sein, was McLennane gegen mein Volk verwenden könnte.«
    Cornelius starrte ihn an und schluckte. »Sie haben … ihn manipuliert? Ich dachte immer –«
    »Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Glauben Sie nicht, dass ich das gern getan habe oder dass mir Derartiges nun zur Gewohnheit wird.« Pakcheon redet hastig weiter und klopfte leicht auf die Mappe: »Also, was soll das alles? Was ist mit dieser Bewerbung? Es besteht überhaupt kein Grund für Sie, mich zu … verlassen.« Ich höre mich an wie eine alte Ehefrau, die Angst hat, durch eine Jüngere ersetzt zu werden … Aber ein besseres Wort war ihm nicht eingefallen.
    »Sie haben mich missverstanden. Das habe ich gar nicht vor. Es geht um etwas ganz anderes: Sie hatten mir ein Zimmer in Ihrer Suite angeboten. Falls die Offerte noch gilt, würde ich gern darauf zurückkommen.
    Für die Konföderation Anitalle zu arbeiten, selbst wenn sie mich zurückholen wollte, ist für mich keine Option mehr. Und vom Raumcorps oder einer vergleichbaren Organisation werde ich mich auch nicht anwerben lassen. Die jeweiligen Verantwortlichen haben mehrfach bewiesen, dass sie Egoisten, Intriganten, Gauner und Dummköpfe sind.
    Wenn ich etwas bewirken, wenn ich nützlich sein will, darf ich mich nicht wieder an Personen oder Gruppen binden, die in erster Linie auf ihr eigenes Wohl bedacht sind. Ich hatte wirklich geglaubt, ich könnte es allein schaffen, aber das erwies sich als Irrtum. Ich brauche jemanden, der das große Ganze sieht, dem ich vertrauen kann, der mir den Rücken frei hält und den ich im Gegenzug ebenfalls unterstütze. Der Einzige, der infrage kommt, sind Sie!
    Ich möchte für Sie
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