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Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden
Autoren: Irene Salzmann
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ihnen die Koordinaten und Informationen über das Abwehrsystem verraten haben. Sie sollten uns auslöschen und die Informationen im Archiv entweder bergen oder zerstören.
    Bei den Sammelkriegern handelt es sich um infizierte und angepasste Lebensformen im dritten oder vierten Stadium der Seuche. Sie überraschten uns, da wir das Hauptquartier sicher geglaubt hatten. Mit ihren zusammengeflickten Schiffen und überalterten Waffen vermochten sie unserer Abwehr nicht standzuhalten. Wir erlitten erhebliche Verluste, konnten Aseig’Krenrew jedoch verteidigen. Ob es weitere Angriffe geben wird, wissen wir nicht, aber wir bereiten uns darauf vor, nächstes Mal einen besser gerüsteten Gegner zurückschlagen zu müssen. Vielleicht brauchen wir dazu die Hilfe anderer Organisationen.«
    Diesmal unterbrach Skyta die Aufnahme nicht, als sie eine Minute schwieg, um dann leise zu ergänzen:
    »Ich verfüge über die Formel für das bislang einzige Mittel, das der Wanderlustseuche vorbeugen und sie heilen kann, doch die Zutaten sind … diffizil. An dieser Stelle mache ich aus Sicherheitsgründen keinerlei Angaben.«
    Skyta schalte ab und nahm den Speicherkristall aus dem Gerät. Sie verwahrte ihn im Heft ihres Blasters. Die Formel, mit der ein Unwissender nicht viel anfangen konnte, lag getrennt davon an einem anderen Ort – und sie hatte sie auswendig gelernt. Mehr konnte sie im Moment nicht tun, um die Informationen sicher zu verwahren.
    Unruhig ging sie in ihrem Zimmer auf und ab. Sie würde erst aufatmen können, wenn sie ihr Ziel erreicht hatte und ihr Wissen teilen konnte. Die Verantwortung lastete schwer auf ihr. Vage ahnte sie, wie sich Cornelius gefühlt haben mochte, als er Hallers Kurier gewesen war. Er hatte es geschafft – nun war sie an der Reihe.
    Skyta strich sich das kurze Haar aus der Stirn und seufzte. Wieder dachte sie an die Begründung, weshalb gerade sie eingeweiht worden war.
    »Ich habe Sie lange beobachtet«, hatte Haller gesagt. »Nein, eigentlich Cullum. Aber dann immer öfter Sie. Seit er schwer verletzt wurde und sich nicht gänzlich erholte, nur noch Sie. Sie tragen in sich, was er verloren hat. Darum erlaubte ich auch, dass Sie seine Aufträge ausführten, dass Sie Septimus Cornelius als Klienten übernahmen und Kontakte zum Raumcorps und … unabhängigen … Personen pflegen. Sie gehören zu einer neuen Generation, die notwendige Reformen durchführen und die Schwarze Flamme am Leben erhalten wird. Cullum sollte mein Nachfolger werden, aber dazu ist er nicht mehr in der Lage. Ich wähle Sie ! Betrachten Sie Cullum bitte weiterhin als Mentor, Vertrauensperson und Freund. Er wird Sie nicht enttäuschen, wenn die Zeit reif ist …«
    Danach hatte er furchtbar zu husten angefangen. Skyta hatte auf einen verborgenen Knopf im Polster der Armlehne gedrückt, der ihr gezeigt worden war. Schon einen Lidschlag später waren die Sanitäter eingetroffen – zweifellos hatten sie vor der Tür gewartet –, und danach hatte ein anderer Lift Skyta zum Beiboot der Revenge gebracht.
    Nachdem sie in die Zentrale ihres Schiffes gestürmt war, hatte Skyta keinen Moment gezögert, dem Piloten das neue Ziel zu nennen: Vortex Outpost .

Kapitel 34

    Der Türsummer meldete einen Besucher. Natürlich wusste Pakcheon, dass es Cornelius war, noch bevor dieser die Kabine betrat.
    Höflich schaltete Pakcheon die Speicherbox aus, in die er gerade die auf Tuman gesammelten Daten und seinen Bericht eingegeben hatte. Zusammen mit der Laures-Probe wollte er die Box bei nächster Gelegenheit Shilla oder einem anderen Vizianer, der nach Hause flog, mitgeben.
    Er erhob sich, um dem Freund entgegenzugehen, blieb dann jedoch wie angewurzelt hinter dem Schreibtisch stehen. Erstaunt blinzelte er.
    »Nanu, ist eine Tube mit Enthaarungscreme vor Ihrem Gesicht explodiert?«
    »Ich bin nicht in der Stimmung für Witze«, entgegnete Cornelius kurz angebunden. »Es ist wichtig, und ich meine es völlig ernst.«
    »Ich auch. Ohne Bart sehen Sie viel besser aus. Richtig niedlich .«
    Cornelius errötete, strich sich flüchtig über das rasierte Kinn und legte dann die Mappe, die er unter dem Arm getragen hatte, vor Pakcheon auf den Tisch. »Hier.«
    »Was ist das?«
    »Meine Bewerbung.«
    »Ihre Bewerbung?«, echote Pakcheon verständnislos.
    »Ich habe nachgedacht.«
    »Aha. Setzen Sie sich doch.«
    »Ich stehe lieber.« Cornelius räusperte sich. »Mir ist auf Tuman klar geworden, dass mein Verhalten der letzten Wochen eine reine
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