Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden
Autoren: Irene Salzmann
Vom Netzwerk:
Carlyle war wieder bei Bewusstsein und ruhte im Schatten des Schiffs auf einer Schwebeliege.
    Die Phoenix II würde sie in einer halben Stunde an Bord nehmen. Das Wrack blieb zurück und sollte von den Tumanen entsorgt werden, sobald das Virus nicht mehr aktiv war. Niemand hatte Bedenken, den neuen Verbündeten das Wissen zu überlassen, das im Bordcomputer gespeichert war – sie hatten schließlich einen enormen Nachholbedarf, und es gab ohnehin keine Informationen, die nicht der halben Galaxis bekannt waren.
    Kosang sah zerbeult aus und hatte Schwierigkeiten zu manövrieren. Darüber hinaus hatte der Ableger keine Schäden erlitten. Das Aufheben, das Pakcheon und Cornelius um ihn machten, irritierte jedoch ihre Kameraden.
    »Hätten Pakcheon und Cornelius nicht erst nach Carlyle und Decker schauen müssen?«, flüsterte Reela Coy verstohlen. »Das … Ding ist doch bloß eine Maschine.«
    Wenga zuckte mit den Schultern. »Aliens. Und Ihre Freunde . Wer weiß schon, was in denen vor sich geht.«
    »Ja, Aliens. Cornelius kommt mir auch wie eines vor. Dabei wirkt Pakcheon so menschlich. Und ist unglaublich attraktiv. Aber ich könnte mir nicht vorstellen, mit einem Mann zusammen zu sein, der schöner ist als jede Frau.«
    »Offen gesagt, ich habe lange überlegt, ob ich es wagen darf, Sie zu fragen … Ich meine, ich bin leider nicht schön … Möchten Sie mit mir ausgehen, Dr. Coy? Falls ich Ihnen nicht zu grobschlächtig bin.«
    »Grobschlächtig? Aber Sie doch nicht, Mr. Wenga. Sie sind ein richtiges Bild von einem Mann. Ein ganzer Kerl! Sie kennen meinen Dienstplan? Wenn ich freihabe …«
    Cornelius schob Pakcheon schnell weiter. Die Worte waren … unangebracht …, verletzend …, nach allem, was der Vizianer während dieser Mission geleistet hatte. Nur Cornelius wusste, dass sich sein Freund weit über die Nichteinmischungsregel hinweggesetzt und sehr viel riskiert hatte, um zu helfen. Seine eigene Spezies war Cornelius plötzlich peinlich.
    Kosang hatte Decker sofort nach dem tödlichen Sturz geborgen und den Körper in einem kühlenden Leichensack verwahrt. Pakcheon öffnete das Behältnis, und Cornelius hielt unwillkürlich den Atem an. Als er vorsichtig Luft holte, war er froh, dass der Ableger so schnell und umsichtig gehandelt hatte. Der Verwesungsprozess hatte noch nicht begonnen, und somit blieben ihnen die entsprechenden unangenehmen Gerüche erspart.
    Deckers Gesicht war weiß, sein Mund verzerrt, die Augen geschlossen. Sein Kopf hatte sich in einem unnatürlichen Winkel zur Seite geneigt. An der Schläfe befand sich eine Platzwunde.
    »Kosang hat recht gehabt«, diagnostizierte Pakcheon, während er den Toten mit behandschuhten Händen abtastete. »Die Kopfverletzung war nicht tödlich. Decker hat sich das Genick gebrochen. Sehen Sie!« Er bewegte sachte den Kopf. Dann strich er über die schlecht sitzende Kleidung. »Decker hat aus der Wäscherei oder der Kleiderkammer der Phoenix Hose, Jacke und Stiefel gestohlen, gerade das Notwendige, ohne auf die Größe zu achten. Außer dem Gewehr, das explodiert ist, und den Strahlern konnte er sogar zwei Granaten entwenden. Ein Glück, dass er diese nicht in der Nähe von Carlyles Raum eingesetzt hat. Und hier ist das Störgerät, das Decker für die Bioscanner unsichtbar machte. Simpel, aber wirksam. Die Teile konnte er sich leicht im Maschinenraum oder sonst wo beschaffen. Leider erklärt das immer noch nicht, weshalb ich ihn überhaupt nicht wahrnehmen konnte. Dieses und seine übrigen Geheimnisse hat er mit ins Grab genommen, wie man bei Ihnen sagt.«
    Pakcheon erhob sich und klopfte den Stoff seiner Hose ab. »Ich denke, wir sind hier fertig.« Er beugte sich vor, um den Sack wieder zu verschließen.
    »Warten Sie.« Cornelius deutete auf die Brusttasche, durch die sich ein Gegenstand abzeichnete, klein und flach. Beinahe hätte er die kaum merkliche Ausbuchtung übersehen. »Was ist das?«
    Pakcheon öffnete die Tasche und zog einen grauen Metallklumpen heraus. Mit grimmigem Blick hielt er ihn Cornelius hin.
    Beide wussten sofort, worum es sich handelte.
    »Laures«, sagte Cornelius leise mit belegter Stimme. »Jetzt fällt es mir wieder ein: Als Dr. Carlyle nach Deckers Flucht das Labor untersuchte und die Skalpelle vermisste, stellte er fest, dass noch etwas anderes fehlte. Er schwieg, doch Hellerman schien Bescheid zu wissen. Klar, dass keiner vor Ihnen in Ihrer Gegenwart darüber sprechen wollte. Deutlicher hätte das Raumcorps sein Misstrauen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher