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Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt
Autoren: Irene Salzmann
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modert.«
    »Großartig.« Cornelius trat an Pakcheons Seite. »Sagen
Sie doch gleich, dass alles uns umbringen will.«
    Das Gesicht des Vizianers war Schweiß überströmt und vor Anstrengung
verzerrt. Shilla brach unvermittelt zusammen und löste den Kontakt.
    »Shilla!«, rief Jason und kniete neben ihr nieder.
    Sie richtete sich schwerfällig auf. Ihr Atem ging stoßweise. »Ich
... kann nicht mehr ...« Violettee Augen fanden Cornelius. »Geben
Sie mir den Strahler. Berühren Sie Pakcheon und konzentrieren Sie sich
auf ihn.«
    »Und dann?«
    »Helfen Sie ihm.«
    Cornelius wusste nicht, was sich Shilla davon versprach; er war kein Telepath.
Dennoch gehorchte er und legte, wie zuvor Shilla bei Taisho, dem Freund eine
Hand auf die Stirn. Pakcheons Haut war heiß und feucht.
    Nach einem Moment konnte Cornelius fühlen, dass sich Pakcheon etwas entspannte.
Cornelius sollte sich auf ihn konzentrieren? Wie? Er versuchte, sich an die
wenigen Momente zu erinnern, die sie relativ unbekümmert zusammen gesessen
waren, sich unterhalten, gelacht und all ihre Sorgen für eine Weile beiseite
geschoben hatten. Er dachte an die Freundschaft, die er für den Vizianer
empfand. An alles, was sie gemeinsam durch gestanden hatten. Ich will dich
nicht verlieren.
    Die Erschütterungen wurden immer heftiger, und ein Strom stinkenden
Schlamms brodelte näher. Cornelius hörte das Zischen eines Strahlers.
Jemand stülpte ihm den Helm über den Kopf.
    Pakcheon regte sich.
    Cornelius öffnete die Augen.
    Der Vizianer lächelte schwach. »Wir haben ihn.« Dann klappte
er Taishos und seinen eigenen Helm zu. Er reichte Cornelius einen Handschuh
und streifte den zweiten über. Als er sich Taisho aufladen wollte, hielt
Cornelius ihn zurück.
    »Ich trage ihn. Helfen Sie Knight.«
    Pakcheon war zu erschöpft, um zu diskutieren. Er nickte. »Die Kosang wird uns einen Tunnel frei schießen, damit wir schneller nach draußen
kommen. Passen Sie auf. Die entweichende Luft könnte uns ins All reißen.«
    Wieder bäumte sich das sterbende Schiff auf und versuchte mit letzter Kraft,
die Menschen zu vernichten, die seinen Auftrag vereitelt hatten. Dann brach
auch schon der Energiestrahl der Kosang einen Teil der Hülle auf,
und Cornelius fühlte den Sog. Er sah, dass auch die anderen durch die auseinander
fallenden Wandungen gezogen wurden – und einen Moment später befanden
sie sich im Kraftfeld des vizianischen Raumers.

    Cornelius schlug die Augen auf. Er fühlte sich schwach und benommen. Langsam
drehte er den Kopf zur Seite. Er befand sich in der Krankenstation der Kosang ,
auf einer Notliege, und auf den beiden anderen Betten schliefen Taisho und Jason
Knight.
    Mühsam rollte sich Cornelius auf die Seite, fand mit den Füßen
den Boden und richtete sich auf, nicht zu schnell, damit ihm nicht schwindlig
wurde. Pakcheon hatte ihm so viel Blut abgenommen, wie medizinisch gerade noch
vertretbar war. Damit war Knights sich zersetzendes Blut ausgetauscht worden;
Cornelius war außer ihm der einzige Mensch und in Frage kommende Spender.
Medikamente halfen den geschädigten Organen, sich zu regenerieren. Cornelius
fand, dass Knight schon sehr viel besser aussah. Die Flecken verblassten bereits,
und die Haut heilte.
    Taisho würde ebenfalls wieder gesund werden. Nun musste sein unterversorgter
Körper aufgepäppelt werden und er sich von seiner tiefen Erschöpfung
erholen.
    Shillas Fall war komplizierter. Da die Shodan-Krone ihre Persönlichkeit
umzuformen versuchte, hatte sie darum gebeten, in Stasis versetzt zu werden,
um den langsam fortschreitenden Prozess der Verfremdung aufzuhalten. Die Kosang verfügte nicht über die notwendigen Mittel, Shilla schnell von
dem Symbiont zu befreien und zu heilen. Sie war in Pakcheons Kabine untergekommen,
da das Schiff nur für eine Person konzipiert war und fünf die Kapazität
weit überschritten.
    Pakcheon hatte unermüdlich im Labor und im Behandlungszimmer gestanden
und zusammen mit dem reparierten Kosang die Patienten betreut, während
das Schiff, unbemerkt von den Outsidern, Kurs auf die Eintrittstelle nahm. Keiner
von ihnen sah, wie die Celestine in einem letzten Aufbäumen zerbarst
und ihre Teile sich im Asteroidengürtel verstreuten. Tot? Das mochten andere
feststellen, vielleicht ...
    Pakcheon. Wo ist er?
    Cornelius schlüpfte in seine Stiefel und erhob sich vorsichtig. Für
einen Moment wurde ihm schwarz vor den
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