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Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt
Autoren: Irene Salzmann
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Augen, aber der Schwächeanfall verging.
Mit der Hand stützte er sich an der Wand ab und tappte in die Zentrale.
Er hatte richtig geraten. Pakcheon saß in seinem Sessel. Anscheinend war
er eingenickt. Kein Wunder, schließlich war er erst von der Kopfverletzung
genesen, hatte sein eigenes Leben riskiert, um Shilla und die anderen zu retten,
er hatte sie alle versorgt, bis der Zustand seiner Patienten stabil war, und
dann war er an seinen Platz als Captain der Kosang zurück gekehrt.
Cornelius mochte ihn nicht wecken und blieb unschlüssig stehen. Sollte
er sich leise auf dem anderen Sitz niederlassen oder ...
    »Ja. Ja. Nein.«
    »Was?«
    Pakcheon drehte sich mitsamt seinem Sessel um. »Sie sollten doch liegen
bleiben, bis es Ihnen besser geht. Es ist zwar nett gemeint, dass Sie mich ablösen
wollen, aber ich kann ganz gut hier ausruhen. Kosang weckt mich, sollte ich
gebraucht werden.«
    »Sie sind der Captain.« Cornelius seufzte. »Äh ... was meinen
Sie mit Ja und Nein?«
    »Das waren die Antworten auf Ihre Fragen.«
    »Welche Fragen? Ich hatte doch noch gar nichts gesagt.«
    »Als Sie mich mit Shilla sahen, wollten Sie wissen, ob ich sie liebe, mit
ihr Sex hatte und noch mit ihr zusammen bin.«
    Musste Pakcheon so direkt sein? Cornelius wurde rot. »Das geht mich nichts
an«, quetschte er hervor. »Sie brauchen mir nicht ...«
    »Ich möchte, dass Sie es wissen.«
    Verlegen trat Cornelius von einem Fuß auf den anderen. Er wollte nicht
fragen, konnte seine Neugierde aber nicht zügeln. »Warum haben Sie
sich getrennt, wenn Sie einander lieben?«
    Pakcheon blickte wieder auf den Monitor. Als Cornelius schon nicht mehr mit
einer Erwiderung rechnete, sagte er: »Kennen Sie das Gefühl, dass
etwas umso erstrebenswerter ist, je geringer die Chancen sind, es bekommen zu
können? Nun, Shilla und ich wuchsen zusammen auf, und wir fühlten
uns von jeher miteinander verbunden. Auch unsere Familien waren sich einig und
legten uns keine Steine in den Weg. Wir waren jung und – nennen wir es
beim Namen: dumm. Es war für uns beide zu einfach. Darum gingen wir auseinander.
Was wir verloren haben, begriffen wir erst hinterher.«
    »Und jetzt? Wenn Sie beide es wissen und Ihre Gefühle noch dieselben
sind?«
    »Nein, dafür ist es zu spät. Es ist viel passiert seither. Wir
haben eine Menge erlebt, neue Erfahrungen gesammelt und Menschen kennen gelernt,
die uns wichtig sind.«
    Cornelius wurde es schwindlig. Der Boden drehte sich plötzlich unter ihm,
kam näher – aber Cornelius schlug nicht auf. Als er wieder klar sehen
konnte, hatte Pakcheon ihn aufgefangen.
    »Geht es wieder? Nächstes Mal hören Sie auf Ihren Onkel Doktor.«
    »Danke.« Pakcheon fühlte sich gut an und duftete vertraut, tröstend
... verführerisch. Wenn einer von uns eine Frau wäre ...
    »... wäre manches einfacher. Da haben Sie Recht.«
    »Hören Sie auf, meine Gedanken zu lesen, wenn sie von Ihren Pheromonen
benebelt sind.«
    Pakcheon ließ sich nicht beirren. »In der Herausforderung liegt ein
ganz besonderer Reiz.«
    Cornelius erinnerte sich. Bin ich auch ... eine Herausforderung?
    Auf andere Weise ... , hatte Pakcheon gesagt.
    »Was ist, wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden? Oder wenn man
endlich bekommt, was man so sehr begehrt hat? Erlischt der Reiz?«
    »Manchmal wird er noch stärker.«
    »Sie reden wirr.« Cornelius wich aus, obwohl er innerlich zustimmte.
    Er ließ sich zu einem der Sitze geleiten und sank hinein.
    Pakcheon nahm neben ihm Platz. »Warten wir gemeinsam auf die Bombe ?«
     
ENDE
     
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