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Rettungskreuzer Ikarus Band 030 - Held wider Willen

Rettungskreuzer Ikarus Band 030 - Held wider Willen

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 030 - Held wider Willen
Autoren: Sylke Brandt
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verkaufen?«
    »Nein, Sir, aber das Shuttle ist als gestohlen registriert, die allgemeine
Fahndungsmeldung ist vor einer Stunde rein gekommen. Bei dem Piloten handelt
es sich anscheinend um den Atmosphärenmanipulator Kentnok. Er wird nicht
nur wegen des Diebstahls des Shuttles gesuchte, sondern auch wegen der Entführung
der Nahastronomin Ruklei und dem unbefugten Eindringen in eine wichtige Forschungsanlage
auf Schluttnick Zentral. Ganz schön schwere Anschuldigungen, Sir.«
    Sentenza merkte, wie sich der verwirrte Ausdruck des Funkoffiziers jetzt auch
auf seine Züge malte.
    »Und er will ausdrücklich mit mir sprechen?«
    »Ja Sir. Wir haben zwei Abfangjäger losgeschickt, um zu verhindern,
dass das Shuttle wieder im Sprungtor verschwinden kann, sonst nichts. Der Raumgleiter
ist nicht bewaffnet und stellt keine Gefahr für die Station dar. Allerdings
...«
    »Ja?«
    »Nun, der Pilot weigert sich auch, näher an die Station heran zu fliegen.
Er sagt, dass das zu gefährlich sein könnte, gibt aber keine Gründe
an.«
    Zu viele Rätsel für einen zu frühen Morgen. Sentenza ließ
einmal die Schulterblätter kreisen, rieb sich über die Augen und nickte
dann.
    »Stellen Sie diesen Kentnok durch. Vielleicht wird er ein paar Erklärungen
abgeben, wenn ich mit ihm rede.«
    Übergangslos verschwand der Funkoffizier vom Bildschirm und das Gesicht
eines Schluttnicks tauchte auf. Sentenza hatte genug mit diesem Volk zu tun
gehabt, um zu erkennen, dass dieser Kentnok ziemlich übernächtigt
aussah. Neben ihm saß eine üppig proportionierte Schluttnickfrau
mit einem runden, aber sehr hübschen Gesicht. Das musste die entführte
Astronomin Ruklei sein. Entweder wurde Sentenza Zeuge eines sehr schnell funktionierenden
Stockholm-Syndroms, oder die ganze Geschichte hielt noch ein paar überraschende
Alternativen bereit, denn die Frau lehnte in trautem Einvernehmen an der Schulter
ihres mutmaßlichen Entführers.
    »Vielen Dank, dass Sie mit uns sprechen, Flugdirektor Sentenza«, begann
Kentnok und es schien, als würden seine Augen aufleuchten. Die Astronomin
schüttelte fast unmerklich den Kopf und flüsterte etwas, woraufhin
sich Kentnok sofort verbesserte. »Captain! Captain Sentenza, natürlich.«
    »Keine Ursache, Kentnok ... Sie sind doch Kentnok?«
    »Äh, ja, das bin ich. Und dies hier ist die Nahastronomin Ruklei.
Darf ich fragen, woher sie unsere Namen kennen?«
    »Der Besitzer des Shuttles hat uns benachrichtigt«, antwortete Sentenza
etwas vage, denn die ganz genauen Umstände kannte er ja selber nicht.
    »Oh.« Auf den Gesichtern der beiden Schluttnicks zeigte sich Betroffenheit.
Sie wirkten wirklich nicht wie ein Ganovenpärchen, das vergnügt von
einem Verbrechen zum nächsten eilte. Sentenza hatte gelernt, auf sein Gespür
zu vertrauen.
    »Hören Sie, Kentnok. Das Raumcorps hat keine Vereinbarung mit der
Schluttnick-Kooperative, die es dazu zwingen würde, Gesuchte auszuliefern.
Ich kann Ihnen versichern, dass wir Sie nicht direkt in einen Transporter nach
Schluttnick-Zentral setzen werden, wenn Sie an Bord der Station kommen.«
    »Das ist sehr freundlich, Captain, aber leider nicht möglich. Nicht,
weil wir Ihnen nicht glauben würden, bitte verstehen Sie mich nicht falsch.
Es ist wegen der Sicherheit Ihrer Station.« Aus der Tiefe des riesigen
Pilotensessels, in dem die beiden Schluttnicks bequem sitzen konnten, zog Kentnok
eine dunkle Kugel hervor, die aus Metall oder Kunststoff zu sein schien. Sie
wirkte völlig unspektakulär, doch Kentnok hielt sie behutsam, mit
einem Ausdruck von Misstrauen und Vorsicht auf dem Gesicht.
    »Haben Sie, Captain, eine ... äh ... Sitzgelegenheit? Und vielleicht
einen Happen zu essen? Ich fürchte, die Geschichte wird etwas länger
werden. Obwohl sie, wenn man es recht betrachtet, für ein Heldenepos erstaunlich
kurz ist.«
    »Heldenepos?« Roderick Sentenza merkte, wie ihm jemand einen Sessel
von hinten gegen die Beine schob. Die vom Schlaf zerraufte Schönheit Sonja
DiMersis lächelte ihn an, bevor sie sich selber setzte.
    »Jetzt hat er eine Sitzgelegenheit«, sagte sie nur. Sie warf Roderick
einen Schokoriegel zu. »Und jetzt hat er etwas zu Essen. Ich glaube, Sie
können beginnen.«
    Kentnok tauschte einen Blick mit Ruklei, die ihm zunickte und ermutigend lächelte,
dann atmete er einmal tief ein.
    »Also, ich arbeite in der Fabrik, die Schlutterware herstellt. Wissen Sie,
was
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