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Rettungskreuzer Ikarus Band 030 - Held wider Willen

Rettungskreuzer Ikarus Band 030 - Held wider Willen

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 030 - Held wider Willen
Autoren: Sylke Brandt
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ohne ein gesundes Maß an Kampf und
Zerstörung galt in den Augen der Götter nicht viel. Dementsprechend
würde es so oder so zum Einsatz der Roboter kommen, sei es in einer zünftigen
Schlacht oder eben nur in einem Gemetzel.
    Kurz nach dem ersten Funkspruch waren Spähsonden des Gegners erschienen,
die die Flotte lässig aus dem All gefegt hatte, gefolgt von kleinen Aufklärungsschiffen,
die ein ähnliches Schicksal erlitten. Die Rettungskapseln, die den zertrümmerten
Wracks entstiegen, ließ man ungehindert zum Planeten zurückkehren.
Sollten sie ruhig wissen, mit was für einem überlegenen Gegner sie
es hier zu tun bekamen.
    Als das große Objekt im Erfassungsbereich der Sensoren des Flaggschiffs
auftauchte, ging der Bordcomputer davon aus, dass es sich um ein Kampfschiff
der Fremden handelte und gab den Feuerbefehl. In einer glorreichen Explosion
aus Licht und Energie raste die Salve aus allen fünf Schiffen augenblicklich
durch das All und schlug nur Sekunden später in den vermeintlichen Gegner
ein. Die Waffen, die ein Raumschiff ausgeschaltet oder vernichtet hätten,
zeigten an der stoischen, kompakten Masse des Asteroiden fast keine Wirkung.
Brocken, die von dem Hauptkörper abgeschlagen wurden, reihten sich in den
Schwarm kleinerer Körper ein und verwandelten sich so in wirksame Schrapnellgeschosse
enormen Ausmaßes. Auch eine zweite und eine dritte Salve hatten kaum mehr
Erfolg. Als der Asteroid so nahe an den »Glorreichen Drillingen der Blauen
Sonne« war, dass sie nicht mehr ausweichen konnten, hatte er nur noch die
Hälfte seiner ursprünglichen Größe, doch das war mehr als
ausreichend.
    Das letzte, was die die Bilderfassung des Flaggschiffs aufzeichnen und an den
Heimatplaneten senden konnte, war ein sehr sonderbarer Anblick. Es handelte
sich um die winzige, kugelrunde Gestalt eines fremden Wesens, das mit vor Konzentration
und Anstrengung verzerrtem Gesicht den Asteroiden in Richtung der Flotte schleuderte.
Ein Ausdruck der Zufriedenheit flackerte noch über seine Züge, ehe
es von der Explosionswolke der zerstörten Eroberungsflotte eingehüllt
wurde und verging.
    Als Stunden später die ersten Einsatzschiffe des Schluttnick-Militärs
an der Stelle auftauchten, fanden sie keine Spur mehr von ihm.

    Roderick Sentenz war es gewöhnt, aus dem tiefsten Schlaf gerissen zu werden.
Ehe er noch wirklich wach war, griff er nach dem Notfall-Pieper, der immer dann
sein grelles Signal erklingen ließ, wenn ein Alarm für die Ikarus eingegangen war. Diesmal jedoch fingerte der Captain eine ganze Weile an
dem kleinen Gerät herum, bis er begriff, dass er nicht von ihm geweckt
worden war. Es war der Rufton der Kommunikationsanlage in seinem Quartier.
    Aufstöhnend blieb Sentenza einfach liegen und wartete darauf, ob der Anrufer
erkennen würde, wie früh die Stunde an Bord der Raumstation war und
es später noch einmal versuchen. Er blickte durch die Zweige des Zimmerbaumes,
den Sonja zu ihrem letzten Geburtstag von Thora geschenkt bekommen hatte und
unter dem jetzt ihr gemeinsames Bett stand. Nachdem die ganze Station auf eine
rein militärische Funktion umgerüstet worden war, gab es nicht mehr
viele schöne Orte auf Vortex Outpost . Diese Räume hatten etwas
von einem letzten kleinen Refugium bekommen, umso mehr, weil er hier wunderbare
Stunden mit Sonja verbracht hatte. Ein Blick auf ihre friedlich schlafende Gestalt
war es dann auch, der ihn aus dem Bett trieb – es genügte, dass er
wach geworden war, sie musste dieses Schicksal ja nicht teilen.
    Die unfreundlichen Worte, die Sentenza sich für den Fall zurecht gelegt
hatte, dass es Thorpa sein könnte, um ihm begeistert von irgendeiner wirren
Abhandlung zu erzählen, an der er die ganze Nacht gearbeitet hatte –
wahlweise auch Anande mit einer medizinischen Entdeckung oder Weenderveen mit
einem Reparaturbericht-, kamen nicht zum Einsatz, denn auf dem Schirm der Kommunikationsanlage
erschien das Gesicht des Funkoffiziers der Station.
    »Bitte entschuldigen Sie die Störung, Sir« begann er umgehend,
auf seinem Gesicht ein Hauch von Verwirrung. »Wir sind eben von einem Shuttle
angefunkt worden, das vor wenigen Minuten durch das Sprungtor gekommen ist.
Der ... Pilot hat ausdrücklich darauf bestanden, mit dem Captain der Ikarus zu sprechen. Er ist ein Schluttnick.«
    »Ah. Und gibt es ein Problem dabei? Wollte er Ihnen Schlutterware
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