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Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk
Autoren: Achim Hiltrop
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sie«, schnaubte Jason.
    »Jason. Bitte!« Wieder der verletzte Ausdruck in ihren Augen.
    »Das ist alles wahnsinnig spannend, Leute«, rief Taisho, »aber
darf ich euch daran erinnern, dass uns nur noch ein paar Minuten bleiben, um
uns von hier zu verzischen, ehe es richtig zischt?«
    »Ja, gleich«, antworteten Shilla und Jason wie aus einem Munde. Der
Händler musste unwillkürlich schmunzeln. »Was meinst du?«,
fragte er Shilla.
    Sie sah ihm fest in die Augen. »Wir müssen nach Hause. Wir müssen
unsere Leute vor der drohenden Invasion warnen.«
    Er nickte. »Ganz meine Meinung. Das Raumcorps muss davon wissen.«
    Sie verzog das Gesicht. »Ich meinte eigentlich den Hohen Rat von Vizia.«
    »Über die Reihenfolge können wir noch streiten, wenn wir erst
mal wieder zu Hause sind. Viel mehr Sorgen macht mir die Gefahr, dass uns die
gesamte Kit8ril-Flotte folgen könnte, wenn wir eines von diesen Sonnentoren
für einen Sprung nach, sagen wir mal, Seer'Tak umprogrammieren.«
    »Das Risiko müssen wir eben eingehen.«
    »Sieht so aus.« Er hielt ihr die Hand hin. »Partner?«
    »Partner!« Lächelnd schlug sie ein, und er hielt ihre Hand einen
winzigen Moment länger als nötig fest.
    »Leute«, drängte Taisho, »wir müssen gehen!«
    »Euch bleiben noch fünfzehn Minuten«, erinnerte sie die Stimme
des Computers. Am anderen Ende des Raumes glitt ein weiteres Wandpaneel beiseite
und öffnete den Zugang zu einem langen Korridor. »Ihr solltet euch
beeilen.«
    Shilla seufzte und folgte Taisho, der bereits losgestürmt war. Im Vorbeigehen
musterte sie interessiert die Wandmalereien, insbesondere die Krönungsszene,
die Jason und Taisho bei ihrem ersten Besuch in dieser Kammer aufgefallen war.
Dann betrat sie den Korridor und zog Jason hinter sich her.
    Der Händler merkte erst jetzt, dass sie noch immer seine Hand hielt.

    Mit letzter Kraft zog sich Browker über den Rand der Felswand auf einen
steinernen Balkon hinauf, und zitternd blieb er dort auf dem Bauch liegen.
    Die Schmerzen waren unerträglich. Sein ganzer Körper schien in Flammen
zu stehen. Als er seinen Rücken betastete, stellte er fest, dass sein Pelz
großflächig verbrannt war. Seine Haut hatte Blasen geworfen, und
die Flüssigkeit darin war von der sengenden Hitze augenblicklich zum Sieden
gebracht worden und hatte die Blasen zum Platzen gebracht. Sein Rücken,
sein Hinterkopf und die Rückseiten seiner Arme und Beine bestanden nur
noch aus wundem Fleisch. Lediglich die Vorderseite seines Körpers, die
beim Klettern der Felswand zugewandt gewesen war, war unverletzt.
    Was waren das nur für seltsame Verbrennungen? Dunkel erinnerte sich Browker
daran, dass man vor langer Zeit einmal versucht hatte, ihm moderne Waffensysteme
nahe zu bringen. Die Schulung war furchtbar langweilig gewesen und nach einer
Weile hatte er überhaupt nichts mehr begriffen. Das Wort »Verstrahlung«
wanderte einen Moment lang in seinem Kopf herum wie ein fernes Echo aus dieser
Zeit.
    Die Temperatur stieg noch immer. Mühsam rappelte der Drunar sich auf. Der
Balkon, auf den er geklettert war, befand sich vor dem Eingang zu einem weiteren
Tunnel, der mit Leuchtgloben erhellt wurde.
    Browker schwankte, als er den Tunnel hinaufging. Irgendetwas, das er nicht verstand,
ging in ihm vor, und das machte ihn nervös.
    Und sehr, sehr wütend.

    Wenige Minuten später erreichten Shilla, Jason und Taisho atemlos den Hangar.
Auch diese Höhle war ein bunter Garten, in dem die botanischen Komponenten
des Computernetzwerks üppig wucherten. »Da seid ihr ja endlich«,
begrüßte sie eine der Lautsprecherblumen, »euch bleiben noch
zehn Minuten. Ihr solltet sofort an Bord gehen.«
    »An Bord?« Jason sah sich ratlos in der dichten Vegetation um und
schnitt eine Grimasse. »An Bord wovon?«
    »An Bord eures Raumschiffs natürlich«, rief Shanti-21. »Ihr
steht direkt davor.«
    Jason trat einen Schritt vor und teilte einen dichten Vorhang aus blumenbesetzten
Rankpflanzen vorsichtig mit den Händen. Tatsächlich, da war es.
    Zum ersten Mal in seinem Leben sah er ein Raumschiff der Tomakk.
    Fasziniert musterte er die ungewöhnliche Form und Beschaffenheit der Außenhülle.
Natürlich! Warum hätte er auch angesichts seiner bisherigen Erfahrungen
mit einem ganz gewöhnlichen Raumschiff rechnen sollen?
    Taisho sah ihm ungeduldig über die Schulter. Als er das Schiff erblickte,
fiel ihm die Kinnlade herunter. »Wir
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