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Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk
Autoren: Achim Hiltrop
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Browker als ein Raumschiff der Tomakk wieder erkannte.
Er hatte sofort einen Warnschuss abgegeben und dabei beinahe die Frau verletzt.
Der Rothaarige war mit ihr an Bord des Schiffes gesprungen, ehe der Drunar es
hatte verhindern können. Mit einem frustrierten Aufheulen hatte sich Browker
auf den jüngeren Begleiter der beiden geworfen, der bei seinem Anblick
sprichwörtlich erstarrt war.
    War der junge Mann zunächst lediglich vor Angst wie gelähmt gewesen,
hatte Browkers Morgenstern in Sekundenschnelle dafür gesorgt, dass dieser
Zustand permanent anhalten würde. In einer einzigen fließenden Bewegung
zertrümmerte er ihm den rechten Oberschenkel und das Knie. Der Mann ging
bewusstlos zu Boden.
    Just in dem Moment tauchte der Rothaarige wieder auf und starrte fassungslos
auf die Szene, die sich ihm bot.
    Die Mündung der Waffe auf die Brust des Gesuchten gerichtet, spulte sein
Unterbewusstsein die Vokabeln herunter, die ihm seine Herren für den Moment
der Verhaftung ins Gehirn eingebrannt hatten. »Jason Knight«, knurrte
er, »Sie sind mein Gefangener.«

    Jason glaubte, seinen Ohren nicht zu trauen. Das Monster hatte gesprochen! Mehr
noch, es hatte seinen Namen gesagt – es kannte ihn!
    »Sie sind mein Gefangener«, wiederholte der Drunar.
    »Gefangener?« Der Händler war völlig perplex. Er konnte
sich ein spöttisches Lachen nicht verkneifen. »Hier geht gleich alles
in die Luft, und du willst mich verhaften?«
    Der Drunar machte eine eindeutige Geste mit seinem Gewehr. »Jason Knight,
Sie sind mein Gefangener!« Diesmal brüllte er die Worte geradezu.
    Dann begriff Jason. Der Drunar konnte vielleicht nichts anderes sagen! Vermutlich
hatten ihn die Exekutoren die Worte auswendig lernen lassen oder sie ihm mit
ihrer perfiden Technologie ins Hirn einprogrammiert. Und nun war das Monster
ratlos, weil die Worte nicht die erwartete Wirkung zeigten.
    Wie jämmerlich ... und vor so einer Witzfigur hatte er sich gefürchtet?
    Diese Erkenntnis verpasste seinem Selbstbewusstsein einen enormen Schub,
der selbst die stärkste Dosis Owari in den Schatten stellte. Jason fühlte
sich plötzlich unverwundbar. Der Drunar hatte verloren, er wusste es nur
noch nicht.
    »Du kannst mich nicht gefangen nehmen«, spottete er, »nicht hier
und nicht jetzt.«
    Der Drunar grollte eine Antwort, die das Translatormodul nicht dolmetschte.
    »Und du kannst nicht auf mich schießen, weil du mich lebend bei deinem
Herrn und Meister abliefern sollst, stimmt's?«, fuhr Jason siegesgewiss
fort.
    »Lebend, ja«, knurrte der Drunar. Doch dann trat ein böses Funkeln
in seine Augen. »Unverletzt, egal.«
    Jasons Selbstbewusstsein schrumpelte im Bruchteil einer Sekunde auf Molekülgröße
zusammen. Wie in Zeitlupe sah er, wie sich der Zeigefinger des Monsters um den
Abzug des Plasmagewehrs krümmte. Geistesgegenwärtig hechtete er aus
der Einstiegsluke und krachte in ein Gebüsch, während die leuchtende
Geschossgarbe über ihn hinwegfauchte.
    »Halt!« Ein weiterer Schuss rodete einige Quadratmeter des dichten
Unterholzes, durch das Jason auf allen Vieren robbte. Ihm wurde schmerzhaft
bewusst, dass sein Plan nicht aufgegangen war. Weil er gezögert hatte,
würden sie am Ende noch alle sterben! Shilla hatte Recht – er war
ein Idiot.
    Als hätte Shanti-21 seine Gedanken erraten, hörte er ihre Stimme aus
einer Lautsprecherblume in seiner Nähe. »Jason, was treibst du da?
Du solltest längst an Bord sein!«
    »Ich weiß«, gab er unwirsch zurück. Dann fasste er einen
folgenschweren Entschluss. »Sag Shilla, sie soll ohne uns fliegen. Taisho
ist schwer verletzt. Ich werde versuchen, das Monster vom Schiff wegzulocken.
Und sag ihr ...«
    Der dornenbewehrte Morgenstern des Drunar rauschte um Haaresbreite an seinem
Ohr vorbei. Jason verschluckte den Rest des Satzes und sah entsetzt nach oben.
    Der Drunar hatte ihn gefunden.

    Shilla erreichte das Cockpit des Tomakk-Schiffes und blieb einen Moment lang
unschlüssig in der Tür stehen.
    »Ist ja wieder mal herrlich«, dachte sie zerknirscht. Selbstverständlich
sah das Cockpit nicht so aus wie das eines normalen Raumschiffes. Warum eigentlich
hatte sie auch nur einen Moment lang die Hoffnung gehegt, vertraute Bedienelemente
wie einen Steuerknüppel, Bildschirme oder einen Navigationscomputer hier
vorzufinden? Stattdessen stand sie nun wieder in einem der Gärten aus Farnen,
Pilzen Ranken und Blumen, die
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