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Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk
Autoren: Achim Hiltrop
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die Angeli und
ihre Herrlichen Lakaien, die Drunar sowie alle anderen privilegierten und niederen
Völker des Nexoversums.
    Es hatte lange keinen Einsatz der Drunar mehr gegeben, und das war Me2Sam durchaus
Recht gewesen. Die Drunar flößten selbst ihm und den anderen Kit8ril
Angst ein, wenngleich sie diese Emotion eher mit »aufmerksamer Vorsicht«
umschreiben würden. Doch nun war es an der Zeit, die Drunar wieder auf
die Unruhestifter des Nexoversums loszulassen. Die wirren Ideen von Rebellengruppen
wie Ansarek oder den Philosophen von Borsai hatten zuletzt immer mehr Anhänger
gefunden. Aber damit war jetzt Schluss. Nach dem dreisten Überfall der
Rebellen auf das Erhabene Kannya, dem hermetisch abgeschirmten Palastviertel
der Angeli auf Borsai, hatte Me2Sam beschlossen, dass es höchste Zeit war,
den niedrigen Völkern ihren Platz in der Hierarchie des Nexoversums eindrucksvoll
zu vergegenwärtigen. Er hatte ein Team von Drunar-Kriegern aus ihrem Jahrhunderte
währenden Kälteschlaf erweckt und sie auf die Zivilbevölkerung
von Borsai losgelassen. Die Drunar hatten nach all der Zeit nichts von ihrem
Handwerk verlernt, und so hatte es noch nicht einmal einen halben Tag gedauert,
bis die sechs Berserker die Millionenmetropole Tukinohune in eine rauchende
Trümmerwüste verwandelt hatten. Schon am nächsten Tag hatte sich
das Schauspiel in Großstädten wie Poterne und Irenik wiederholt.
Nachdem sich die Drunar durch die dicht bewohnten Ballungszentren geschlachtet
hatten, war die Gesamtbevölkerung von Borsai in wenigen Stunden auf unter
fünfzigtausend zusammengeschrumpft. Die wenigen, die der Vernichtung des
Planeten entgangen waren, würden bis an ihr Lebensende von den Schrecken
dieser beiden Tage berichten können, von den Gräueltaten der Drunar
und von der harten Hand der Exekutoren. Eine Revolte wie die, der Me2Sam hatte
beiwohnen müssen, würde sich im Nexoversum niemals wiederholen.
    Das nächste Ärgernis war die merkwürdige Angeli gewesen, die
sich selbst Shilla nannte. Er hatte die blauhäutige Telepathin tatsächlich
für eine normale Angeli gehalten. Zu wenig hatte er Hinweisen darauf, dass
sie vielleicht von einem Planeten außerhalb des Nexoversums stammen konnte,
Bedeutung beigemessen. Nun war sie fort, geflohen mit ihrem rothaarigen Freund,
einem Humanoiden namens Jason Knight. Der Verlust der Frau ärgerte ihn. Was hatte er da für eine Natter an seinem nur metaphorisch vorhandenen
Busen genährt? War sie überhaupt jemals auf seiner Seite gewesen?
Die Zerstörung von Borsai durch die entfesselten Drunar hatte ihm wenigstens
eine kurze Zeit Genugtuung verschafft.
    Doch die Realität hatte ihn schnell wieder eingeholt. Seine Hierarchie
– das Sammelbewusstsein seiner, um es in den Worten der niederen Völker
auszudrücken, Subgruppe des Nexus, die wiederum zum Cluster des Gesamtbewusstseins
gehörte – hatte ihm im sehr übertragenen Sinne die Hölle
heiß gemacht. Der Anschlag auf das Erhabene Kannya, das Verschwinden der
Angeli Shilla, nun sein eigenmächtiges Vorgehen auf Borsai ... die Hierarchie
war alles andere als erfreut über diese Vorfälle gewesen, und er hatte
nun den unbedingten Auftrag erhalten, die Dinge wieder ins Lot zu bringen. Ursprünglich
hatte man ihn auserwählt, für eine begrenzte Zeit als Individuum zu
existieren und Erfahrungen zu sammeln, welche die Hierarchie nach seiner Eingliederung
bereichern würden. Nun aber hatte man ihm unmissverständlich dargelegt,
dass man ihn nicht eher in der Hierarchie willkommen heißen würde,
bis der Schlamassel bereinigt war. Es war schließlich seine Idee gewesen,
Shilla damals an Bord zu nehmen und sie ins Erhabene Kannya nach Borsai zu bringen,
und nun war sie auf freiem Fuß und reiste in Begleitung von steckbrieflich
gesuchten Rebellen. Vereinzelung hatte definitiv ihre Risiken.
    Me2Sam hatte diese Reaktion seiner Hierarchie natürlich erwartet. Auch
er hatte größtes Interesse daran, die Sache mit der abtrünnigen
Angeli schnell wieder unter Kontrolle zu bekommen, ehe übergeordnete Hierarchien
beschlossen, dass eine Intervention notwendig war. Vielleicht würde man
ihm dann für alle Zeiten die Rückkehr in sein Gruppenbewusstsein verbieten.
Der sichere Wahnsinn war die Folge. Der bloße Gedanke an dieses drakonische
Strafmaß ließ den Exekutoren erschaudern.
    Im vorauseilenden Gehorsam hatte er jedenfalls ein
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