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Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk
Autoren: Achim Hiltrop
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hatten seinerzeit die Kommunikation der Kit8ril
komplett dechiffrieren können. Vielleicht werde ich aus den Daten ja schlau.«
    Shilla sah Jason fragend an. »Können wir ihr vertrauen?«
    Komische Frage, ausgerechnet von dir , schoss es Jason durch den Kopf,
ehe er den Gedanken unterdrücken konnte.
    Shilla fing seine Bemerkung natürlich auf. Wieder trat der gleiche verletzte
Ausdruck in ihre Augen. »Jason, bitte.«
    »Was haben wir zu verlieren?«, fragte Taisho. »Lass sie es doch
mal versuchen.«
    »Also schön.« Shilla legte den Speicherchip auf den Stempel im
Mittelpunkt der Blüte. Der Kelch schloss sich mit einem schmatzenden Geräusch.
An verschiedenen Stellen des Biocomputers öffneten und schlossen sich Blütenknospen
in rascher Folge, was Jason an das Flackern von Leuchtdioden erinnerte.
    Shanti-21 summte eine tonlose Melodie vor sich hin, während die Daten ausgewertet
wurden. »So, was haben wir denn hier Schönes? Hierarchiestrukturen
des Nexoversums, Flugrouten der Gehirnfrachter, Sprungtorkarten ...«
    »Ich habe auch Flottenbewegungen der Hairaumer des Nexus aufgezeichnet«,
warf Shilla ein, »aber ich konnte sie bisher noch nicht interpretieren.«
    »Ich habe sie gefunden, Püppchen. Kleinen Moment ...«
    Shilla strich sich eine Locke aus dem Gesicht und drehte sich zu ihren Begleitern
um. »Warum nennt mich dieser Biocomputer eigentlich immer ›Püppchen‹?«
    Jason fühlte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss. »Das ist eine
lange Geschichte.«
    Die Vizianerin zuckte mit den Schultern. »Schieß los. Wir haben eine
Menge Zeit.«
    Shanti-21 machte ein Geräusch, das einem menschlichen Stöhnen nicht
unähnlich war. »Nein, haben wir nicht.«

    Mit einem metallischen Seufzen gab die Falltür unter Browkers gepanzerten
Stiefeln nach, und ehe es sich der Drunar versah, rauschte er ungebremst in
die Tiefe.
    Der Sturz war nur kurz. Die Rüstung, in der er steckte, hielt den Aufschlag
auf dem Felsboden aus, andernfalls hätte sich Browker sämtliche Knochen
im Leib gebrochen.
    Instinktiv rollte er sich zur Seite und entging so um Haaresbreite dem Steinquader,
der unmittelbar hinter ihm den Schacht heruntergerast kam, um mit einem ohrenbetäubenden
Donnerschlag dort aufzuschlagen, wo Sekundenbruchteile zuvor noch der Drunar
gelegen hatte.
    Benommen rappelte sich Browker auf. Er atmete schwer und lehnte sich an den
Felsblock, der beinahe sein Tod gewesen wäre. Nahm das denn nie ein Ende
mit diesen verdammten Felsen? Allmählich hatte er die Nase voll von diesen
mörderischen Fallen, mit denen diese Tunnel gespickt waren. Er wollte nur
noch heil hier herauskommen – aber erst, nachdem er seinen Auftrag erfolgreich
zu Ende gebracht hatte! Jetzt, da er bereits sein gesamtes Team verloren hatte,
war er in diesem Punkt noch entschlossener als jemals zuvor.
    Wo war er überhaupt? Schwer atmend sah er sich um. Er befand sich auf einem
schmalen Sims oberhalb einer geräumigen Höhle. Um ein Haar wäre
er, als er dem herabdonnernden Felsquader ausgewichen war, in die Tiefe gerollt,
schoss es ihm durch den Kopf.
    Vorsichtig lugte er über den Rand des Plateaus in die Tiefe. Die Höhle
schien keinen Boden zu haben. Zwar spendeten in regelmäßigen Abständen
die omnipräsenten Leuchtgloben an den Wänden ein wenig Licht, aber
dennoch waren weder der Boden noch die gegenüberliegende Wand genau auszumachen.
    Browker stutzte. Die Höhle war aber nicht leer. Er konnte es geradezu wittern.
Irgendetwas musste sich hier drinnen befinden. Er konnte die Leuchtgloben am
fernen Ende zwar sehen, aber nur undeutlich, wie durch einen Schleier.
    Sein Helmscheinwerfer hatte den Sturz nicht überlebt, doch der Restlichtverstärker
des Helmvisiers funktionierte noch. Der Drunar aktivierte ihn, und im fahlen
grünen Leuchten sah er, was ihm den Blick auf die jenseitigen Leuchtgloben
versperrt hatte.
    Eine riesige transluzente Kristallnadel von mehreren Dutzend Metern Durchmesser
befand sich im Zentrum der Höhle. Nach oben und unten war kein Ende in
Sicht. Es hatte den Anschein, als ginge dieser Kristallstab einmal quer durch
den Planeten. Browker verstand zwar, dass er eine wichtige Entdeckung gemacht
hatte, aber er konnte die Bedeutung seines Fundes nicht einschätzen.
    Und er hatte keine Ahnung, wie er wieder von hier fortkommen sollte.

    »Ein Verband von fünf Raumschiffen ist in den Orbit eingeschwenkt«,
berichtete der Biocomputer.
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