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Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren
Autoren: Sylke Brandt
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Trümmer hatte. Und genug Platz. Und Energiezellen. Und einen Brenner. Spätestens
dann schätzte Sentenza es, wenn der Robotiker langsam das Thema wechselte.
    Tatsache war aber, dass sie den letzten Bewacher des Outsider-Torpedos ausgeschaltet
hatten. Für eine sensible Entschärfung der Waffe blieb nicht viel
Zeit. Schließlich einigten sie sich darauf, dass Sai'ki noch einmal den
Plasmabrenner aktivierte und – nachdem sich die schwarze Hülle als
zu widerstandsfähig erwies – durch die geöffnete Spitze ein paar
intensive Flammenlohen schickte. Wie gut auch immer die Technologie der Outsider
war, sie konnte dieser ebenso schlichten wie brutalen Energiewaffe nichts entgegensetzten.
Das Signal verstummte.
    Sentenza hoffte, dass die anderen Gruppen ebenso erfolgreich sein würden.

    »Virtuos«, schaffte es Thorpa zu keuchen, während er unter der
schweren Konsole herauskroch. Der Medoroboter, der sie tatsächlich im Maschinenraum
erwartet hatte, ragte reglos vor ihm auf, während Anande sicherheitshalber
noch ein paar Kontakte in seiner Steuerung unterbrach. Weenderveen würde
seine Freude daran haben, das Werk Anandes rückgängig zu machen.
    Der zweite Roboter, mit dem sie nicht gerechnet hatten, stand weiter hinten
in einer Ecke, als würde er sich schämen. Auch bei ihm war die Klappe
am Hinterkopf geöffnet. Er hatte hinter dem Schott gelauert, als sie hereinkamen.
Anande war sich sicher, dass das ein Zufall gewesen war, aber Thorpa unterstellte
den Medorobotern von diesem Moment an eine tückische Intelligenz, gewissermaßen
einen Ausgleich zu ihrer sonstigen helfenden Art. Aber er war es auch gewesen,
den der Roboter in die Ecke gedrängt hatte, während er mit einem integrierten
Laserskalpell an der Raumblase schnitzte. Es war Anande gerade noch rechtzeitig
gelungen, den Angreifer lahm zu legen. Für sich genommen ein Kunststück,
denn die ganze Zeit war der zweite Medoroboter hinter ihm hergewesen, und nur
Anandes eigener Schutzanzug hatte ihn gerettet. Zumindest, das stellten sie
danach zu ihrer Beruhigung fest, waren die Injektionspistolen auch diesmal mit
einem Betäubungsmittel gefüllt gewesen.
    »Weenderveen? Wir sind, äh, fertig hier. Das heißt, wir können
jetzt anfangen.«
    »Gab es Schwierigkeiten?«, fragte der Techniker über Funk, und
Thorpa hüstelte.
    »Nein, eigentlich nicht.« Das hatte Zeit bis später.
    »Gut, dann gehen Sie jetzt zu der Konsole schräg gegenüber der
Tür, an der rechten Seite.«
    »Die mit dem kleinen Display und dem Gitter?«
    »Genau die.«
    »Das wird einen Moment dauern«, seufzte Thorpa und begann, zusammen
mit Anande den leblosen, aber deswegen keineswegs gewichtslosen Medoroboter
aus seiner Ecke zu zerren.
    Die nächsten Minuten waren, verglichen mit dem Weg hierher, simpel. Weenderveen
gab ihnen so genaue Anweisungen, wie sie die Konsole zu öffnen hatten,
hinter der die Sicherheitsschaltung versteckt war, dass sie keine Probleme hatten.
Er konnte ihnen sogar sagen, wo sie das nötige Werkzeug fanden. Dann führte
er sie Schritt für Schritt durch die manuelle Abschaltung des Hauptcomputers.
Die ganze Zeit rechnete Thorpa damit, dass die restlichen Medoroboter hereinstürmen
und sie mit ihren Skalpellen attackieren würden. Aber auch die Ikarus konnte nicht die Gesetze des Raumes aufheben: Wo auch immer die Roboter waren,
sie schafften den Weg einfach nicht, bevor es zu spät war.
    Mit einem satten Klacken rastete der letzte Mechanismus ein und Anande konnte
einen Stab herausnehmen, der so aussah, als wäre er aus grünlichem
Glas.
    »Das ist sozusagen die Sicherung«, erläuterte Weenderveen, als
würde er neben ihnen stehen. »Das Nadelöhr für die Energie,
die zum Hauptcomputer fließt. Kann man in die Tasche stecken und mitnehmen.
Nützt ja nichts, eine Notabschaltung zu haben, die ein anderer einfach
wieder anknipsen kann, wenn es ihm passt. Natürlich gibt es eine Ersatzsicherung,
aber die ist nicht im Maschinenraum.«
    »Und jetzt?«, fragte Thorpa nervös.
    »Jetzt ist es vorbei. Gratuliere!«
    Thorpa lauschte und hörte nichts. Das andauernde Geräusch der feuernden
Geschützbänke hatte aufgehört. Er seufzte erleichtert.
    In diesem Moment ging das Licht aus.

    Sie saßen im Besucherraum der Movatorensphäre zusammen. Ihr Kreis
hatte sich vergrößert: Zu den bisherigen Gästen hatten sich
Commodore Färber und sogar Sally McLennane gesellt, die vor drei
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