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Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren
Autoren: Sylke Brandt
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Zukunft nennen. Die Schlacht,
aus der wir geflohen sind, ist schon lange vorbei.«
    Für einen Moment sagte niemand ein Wort.
    »Siebenhundert Jahre. – Vor der Zeit der Großen Stille«,
murmelte An'ta. Sie sah sich um und bemerkte, dass Sentenza einen Blick mit
Sally McLennane tauschte. Wenn Augen je versucht hatten, eine komplexe Botschaft
ohne Worte zu übermitteln, dann in diesem Fall. Der Captain und die hagere
Corpsfrau führten eine regelrechte Diskussion, ohne auch nur einen Laut
von sich zu geben. Schließlich kamen sie zu einem Ergebnis.
    »Cono«, begann Sally McLennane, und ihre Stimme hatte einen sehr offiziellen
Unterton. »Ihr Volk ist, Ihrer eigenen Aussage nach, von den Outsidern
vernichtet worden. Sie sind nun räumlich und auch zeitlich sehr weit von
zu Hause entfernt, aber zumindest sind Sie am Leben.« Wenn es der Direktorin
auffiel, dass sie hier von lebendigen Robotern sprach, schien sie es nicht als
Widerspruch zu empfinden. »Die Outsider – der Feind – sind wieder
aktiv und planen nun erneut, diese Galaxis zu überfallen. Wir können
alle verstehen, wenn Sie sich so einem Kampf nicht noch einmal stellen wollen,
sondern den Wunsch hätten, sich mit den letzten Movatoren zurückzuziehen.«
    Cono blickte sie sehr ruhig an.
    »Aber Sie haben einen Vorschlag zu machen?«
    »Ja. Unsere Vorfahren haben es damals, vor fast siebenhundert Jahren, geschafft,
die Outsider in dieser Galaxis zu vernichten. Unter großen Verlusten,
aber sie waren erfolgreich. Wir haben das Potential, das noch einmal zu machen
– und mehr. Den Krieg zu den Outsidern zu tragen, ihn auf ihrem Gebiet
auszufechten.«
    An'ta war sich sicher, dass sie log, aber sie tat es mit einem aufrichtigen
Gesicht. Den Krieg zu den Outsidern tragen? Sie konnten nicht einmal hier gegen
diesen Feind bestehen, in ihrem eigenen Gebiet. Aber es war ein Fakt, dass die
Outsider schon einmal besiegt worden waren, vor fast 700 Jahren, wenngleich
unter enormen Verlusten. Die Waffe, mit der die Flotte der Outsider damals vernichtet
worden war, hatte die Große Stille ausgelöst und allen Welten Tod,
Isolation und einen Rückfall in teilweise nahezu barbarische Zeiten gebracht.
Doch immerhin, sie hatten überlebt. Das war mehr, als sie zurzeit erhoffen
konnten. Das Wissen um die ultimative Waffe von damals war in der Großen
Stille verloren gegangen.
    Aber es hatte in der Zeit, aus der die Movatoren gerade eben kamen, noch
existiert.
    An'ta beschlich das unheimliche Gefühl, Zeugin eines Gespräches zu
sein, das das Schicksal aller ihr bekannten Rassen entscheiden konnte.
    »Wir wissen, in welcher Galaxis die Heimat des Feindes liegt«, erklärte
Cono. »Um dorthin zu kommen, werden Sie einen verbesserten Sprungantrieb
brauchen.«
    »So ist es.« Sally McLennane machte keinen Hehl daraus. »Ihre
Technologie ist unserer überlegen. Wir könnten viel von ihr lernen,
wenn wir mit Ihnen zusammenarbeiten. Aber auch wir haben einiges zu bieten an
Wissen und Fertigkeiten. Was ich Ihnen anbiete, Cono, ist Teil einer Allianz
gegen die Outsider zu werden, um diese Gefahr ein für alle mal aus dem
Universum zu reißen.«
    Große Worte. Sehr große. Aber keiner lachte.
    »Werden die Grey auch Mitglied der Allianz sein?«, fragte Cono.
    El›ak zögerte nur einen Moment, ehe er knapp nickte.
    Cono blickte einige Zeit auf An'ta, dann auf den Sender. Schließlich schickte
er den Movator mit dem Gerät fort.
    »Wir akzeptieren«, sagte er und es gab keinen Zweifel, dass er für
alle Movatoren sprach. »Beginnen wir von vorne.«

    Sonja DiMersi eilte durch die Gänge der Station. Sie hatte ein paar anstrengende,
aber sehr interessante Stunden mit Commodore Färber, einigen Logistikexperten
von Vortex Outpost , Sally McLennane und dem Movator Cono hinter sich.
Gemeinsam hatten sie geplant, wie der Teil der Station eingerichtet, umgebaut
und ausgerüstet werden sollte, der den Movatoren zur Verfügung gestellt
wurde. Im Grund würde es ein einziges großes Forschungslabor werden.
Sonja schwirrte noch immer der Kopf von den Zahlen, die dort besprochen worden
waren: Das Projekt würde Unsummen verschlingen, denn es sollte schnell,
perfekt und ohne Kompromisse umgesetzt werden. Es hatte Sonja anfangs schockiert
zu sehen, mit welch stoischer Gelassenheit die Corpsdirektorin jeden angeforderten
Posten einfach abnickte und zum nächsten überging. Wenn man bedachte,
dass die
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