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Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren
Autoren: Sylke Brandt
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Sphäre zu schicken. Ich bin darüber
nicht informiert gewesen. Ist das einer der Wege, Vertrauen zu lernen?«
    El'ak zeigte keine Regung, ebenso wenig Ju'ze. Allein In'ban wirkte überrascht
und ein wenig peinlich berührt. Keiner der Grey sagte etwas zu dem Vorwurf.
Es gab auch keine passende Antwort. Sentenza kam sich sehr altmodisch vor, weil
er gedacht hatte, sie würden Movatoren an Bord ihrer Bergungsraumer bringen.
Dies war effektiver und hätte in dem Chaos durchaus unbemerkt bleiben können.
    »Bemerkenswert erscheint uns die Auswahl der Daten«, fuhr Cono fort.
»Sie beziehen sich alle auf den Sprungantrieb der Sphäre, den wir
während unserer Flucht vor dem Feind zum ersten Mal eingesetzt haben. Ist
er das Ziel Ihres Auftrages?«
    »Der Sender wurde installiert, bevor wir die Aktion gegen die Torpedos
begonnen haben«, gab El'ak nun zu. Er klang nicht entschuldigend. »Wir
mussten sicher gehen, dass die Daten auch bei einem Scheitern der Rettungsmission
nicht verloren gehen konnten. Das hatte absolute Priorität. Es blieb uns
keine Zeit, eine Erlaubnis dafür einzuholen.«
    »Die Sie vermutlich auch nicht bekommen hätten, da Sie nicht mit offenen
Karten spielen«, schoss Sally McLennane dazwischen. »Aber warum gerade
der Antrieb und nicht die Waffensysteme oder die Schutzfelder? Die Movatoren
sind uns in vielerlei Hinsicht überlegen, und der Sprungantrieb scheint
mir nicht die bedeutendste Technologie zu sein.«
    El'ak sog einmal scharf die Luft ein. Sein Raubvogelgesicht wurde dunkelgrau.
Dann atmete er langsam aus.
    »Ich weiß es nicht«, erklärte er, und seltsamerweise glaubte
ihm Sentenza. »Ich befolgte Anweisungen. Ich habe keine Ahnung, was an
dem Sprungantrieb so besonders sein soll.«
    »Dazu haben wir etwas Ungewöhnliches festgestellt.« Conos Worte
nahmen sofort Sentenzas gesamte Aufmerksamkeit gefangen. Wenn der Movator unter
diesen ohnehin bizarren Umständen etwas ungewöhnlich fand, musste
es eine kleine Sensation sein.
    Das stimmte auch.
    In der Mitte des Raumes erschien, so wie damals die Karte des Movatorenraumers,
ein Abbild der Galaxis. Die Position, an der sich Vortex Outpost und
somit auch die Sphäre befanden, war markiert.
    »Dies ist unser jetziger Aufenthaltsort. Wir haben bei unserer Flucht keine
Gelegenheit mehr gehabt, eine exakte Zielkoordinate anzugeben. Unsere Absicht
war es, einige hundert oder tausend Lichtjahre zwischen uns und den Feind zu
bringen, um uns neu zu organisieren. Dies ist uns nur bedingt gelungen.«
    »Heißt das, die Outsider, gegen die Sie gekämpft haben, sind
nur ein paar tausend Lichtjahre entfernt?« Commodore Färber hatte
das fast gegen seinen Willen ausgerufen. Er sah die Hairaumer im Geiste schon
vor seiner Station, denn es war klar, dass sie die Movatoren hierher verfolgen
würden. Doch Cono schüttelte den Kopf.
    »Nein.«
    Die Darstellung der Galaxis änderte sich. Sie schien sich zu entfernen,
zusammenzuschrumpfen. Andere Galaxien tauchten auf und schwebten, von endlosem
schwarzem Raum getrennt, im Dunkel. Dann hob sich eine von ihnen hervor. In
ihr war ein System markiert.
    »Dies ist unser Startpunkt gewesen.«
    Stille folgte. Jeder wusste, welche Frage als nächstes kommen musste, und
keiner wollte derjenige sein, der sie stellte. Sie war zu nahe liegend, zu plakativ,
zu drängend. In'ban war es schließlich, der sich ihrer erbarmte.
    »Sie sind in einer anderen Galaxis gestartet? Sie haben in einem einzigen
Sprung die Distanz zwischen zwei Galaxien überwunden?«
    »Ja. Es war nicht in unserer Absicht, aber es ist geschehen.«
    »Das ist – unglaublich.«
    »Es ist noch nicht alles«, fuhr Cono fort. »Als wir unsere Position
im Raum feststellten, bemerkten wir eine sehr kleine Unregelmäßigkeit
in den Daten, die wir uns nicht erklären konnten. Unsere Sensoren und die
am Prozess beteiligten Movatoren wiesen jedoch keine Fehler auf. Also konzentrierten
wir uns auf Nebeneffekte, die beim Sprung aufgetreten sein konnten und fanden
sie.«
    Das Abbild der Galaxien wurde von einer Art Schema ersetzt, das ihnen nichts
sagte, obwohl Cono es für sehr anschaulich zu halten schien. Schließlich
räusperte sich Sentenza.
    »Und was bedeutet das genau?«
    »Dass wir nicht nur durch den Raum gesprungen sind«, erklärte
Cono sofort, »sondern auch durch die Zeit. Genauer gesagt etwa siebenhundert
Jahre ihrer Zeitrechnung in Richtung dessen, was Sie
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