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Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa
Autoren: Dirk van den Boom
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sondern direkt
auf die Minibar zu und stellte zu seinem Erstaunen fest, dass sie exakt auf
die Bedürfnisse eines trockenen Alkoholikers eingerichtet war. Exotische
Säfte und Limonaden in fast unerschöpflicher Auswahl konnte er über
die Anlage auswählen und mixen lassen. Und ...
    »Das ist echter Kaffee? Ich meine ..., so richtig echter?«
    Sally stellte sich neben ihn und drückte eine Taste. Eine kleine Espressotasse
erschien, gefüllt mit ihrem cremig-schwarzen Inhalt.
    »Originalbohnen von der alten Erde«, erwiderte Sally und hielt Sentenza
die dampfende Tasse hin, die dieser mit einem ehrfürchtigen Gesichtsausdruck
entgegennahm. »Frisch gemahlen auf Anforderung. Dort stellen Sie die Brühzeit
ein.«
    Sentenza nippte und verdrehte die Augen.
    »Ich will auch Corpsdirektor werden«, murmelte er und schluckte den
Inhalt der kleinen Tasse herunter. Ein seliger Ausdruck fuhr über sein
Gesicht.
    »Ich besorge Ihnen welchen, wenn wir wieder zurück sind«, versprach
Sally mit amüsiertem Unterton. »Thorpa sitzt in seiner Kabine.«
    »In frischer Blumenerde, ja?«, grinste Sentenza.
    Sally warf ihm einen irritierten Blick zu.
    »Selbstverständlich. Es war nicht so einfach, ihm Heimaterde von Pentakk
zu besorgen, aber der Chefsteward sagte, nichts sei ihm unmöglich. Er hat
Recht behalten.«
    Ein sanfter Ruck fuhr durch das Schiff.
    »Wir verlieren offenbar keine Zeit«, kommentierte Sentenza. »Können
wir ...«
    »Die Zentrale, natürlich. Folgen Sie mir.«
    Der Weg war nicht weit. Einige Augenblicke später betraten sie die kleine,
mit High-Tech voll gestopfte Zentrale. Eine Frau in Corpsuniform mit der Tätowierung
eines lebenslangen Kontraktes wandte sich den Neuankömmlingen zu.
    »Captain Sentenza, darf ich Ihnen Captain Olda Henzin vorstellen. Sie kommandiert
die Sudekas Traum .«
    Henzin war eine Ildanerin, Abkömmling eines terranischen Kolonialvolkes,
das sich genetisch im Laufe der Zeit von den Menschen deutlich entfernt hatte.
Der filigrane Körperbau der Frau erinnerte an die geringe Schwerkraft Ildas,
das heute zur Konföderation Anitalle gehörte. Die leicht bronzene
Hauttönung und das blauschwarze Haar waren ebenfalls für Ildaner typisch.
Die schmale Person musste nur aus Muskeln bestehen, denn an Bord des Schiffes
herrschte Standardschwerkraft von 1,1 g, dem Mittelwert, den etwa 70 % aller
bekannten Spezies mit mehr oder weniger großen Probleme ertrugen.
    Die schlanke Hand der Frau verschwand fast in der Sentenzas.
    »Ich habe viel von Ihnen gehört«, begrüßte Henzin
den Mann mit sanfter Stimme. »Es ist mir eine Ehre, Sie an Bord begrüßen
zu dürfen.«
    »Es ist mir eine Freude, an Bord Ihres schönen Schiffes zu sein.«
    »Ich darf Ihnen meinen Stellvertreter, Commander Shirtulu, vorstellen.«
    Aus einem Pilotensitz an der Nase des Schiffes wurde ein winkender Tentakel
sichtbar. Ein Cantike, das erkannte Sentenza sofort. Er vermutete, dass der
Commander mit seinen anderen sieben Armen das Schiff auf Kurs brachte.
    »Nehmen Sie Platz!«, forderte Henzin auf und wies auf den Kommandantensessel.
Sentenza nahm die höfliche Geste dankend an.
    »Gibt es noch weitere Besatzungsmitglieder?«, fragte er, nachdem er
sich gesetzt hatte. Ein Blick über die Instrumente zeigte ihm, dass die
Yacht mindestens genauso automatisiert war wie die Ikarus.
    »Nein, nicht im technischen Bereich. Der Commander fungiert auch als Bordtechniker.
Das Schiff hat mehrfach redundante Systeme, und wir operieren im Regelfalle
nicht in Krisengebieten. Dass wir es bis ins Outback geschafft haben, um Sie
abzuholen, ist bereits eine Premiere. Dieses schöne Schiff fühlt sich
im sicheren Schoß es umgebender Hochtechnologie deutlich wohler.«
    »Das haben Sie nett gesagt«, kommentierte Sally.
    Henzin musterte die Direktorin kurz. Sentenza blinzelte. Hatte er da etwa mangelnden
Respekt im Blick seiner Kollegin gesehen? Die Ildanerin begann, ihm sympathisch
zu werden.
    »Die Sudekas Traum ist ein Personentransporter des Direktoriums,
kein Rettungskreuzer. Wir erfüllen unsere Aufgabe ...«
    Sally hob abwehrend die Hände. »Das war kein Angriff. Captain Sentenza
und ich sind froh, in Ihren Händen zu sein.«
    Sentenza nickte. »Das bin ich tatsächlich«, murmelte er und fuhr
mit der Hand über das Panel des Kommandopultes.
    »Wünschen Sie, das Schiff zum Tor zu steuern, Captain?«, bot
ihm Henzin an.
    »Das wäre in der Tat ..., ich
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