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Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa
Autoren: Dirk van den Boom
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so tun, als ginge Sie all das nichts an. Wenn die Outsider kommen –
und dass sie kommen, daran kann mittlerweile doch kein Zweifel bestehen –,
wird es auch keine Rettungsabteilung mehr geben.«
    »Ja, das gebe ich zu. Aber der Geheimdienst hat bestimmt bessere Instrumente
als uns, die Mannschaft der Ikarus , um dieser Gefahr zu begegnen.«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    Sentenza öffnete den Mund, doch er brachte nichts hervor. Zorn stand in
seinem Gesicht geschrieben. Zorn darüber, dass nicht das Schicksal, sondern
diese egoistische, machtbesessene Frau ihn zu einem Auserwählten machen
wollte. Sally starrte ihn ungerührt an.
    »Ich will Sie nicht an Ihrer Ehre packen, Sentenza«, sagte sie leise.
»Ich kann es ja auch nicht ändern. Die Ikarus operiert im Outback,
genauso wie Joran und seine widerlichen Verbündeten. Natürlich kann
ich eine ganze Abteilung des Geheimdienstes hierher versetzen, aber niemand
von Ihnen kann ersetzt werden. Die Ikarus war an den Brennpunkten. Joran
hat einen veritablen Hass auf die Crew Ihres Schiffes entwickelt.«
    »Joran hasst mich. Damit hasst er alle, die mir zur Seite stehen. Nehmen
Sie mich aus der Gleichung.«
    »Was soll das?«, fragte Sonja scharf. »War das Ihre Kündigung?«
    Sentenza zuckte mit den Schultern.
    »Versetzen Sie mich an das andere Ende des Corpsgebietes. Ernennen Sie
DiMersi zur Kommandantin. Oder An'ta. Jorans Hass wird mich nicht an einen Ort
verfolgen, der für ihn von strategischer Irrelevanz ist.«
    »Blödsinn! Und Sie wissen, dass Sie Quatsch reden! Sentenza, wenn
wir diesen Mann und vor allem die Macht, die hinter ihm steht, nicht aufhalten,
wird niemand von uns noch irgendwo hin gehen.« Sally lehnte sich zurück,
atmete tief durch. »Captain, ich will mich nicht mit Ihnen streiten. Ich
bin gekommen, um Ihnen ein Angebot zu machen.«
    »Oh, bitte nicht«, stieß Sentenza trocken hervor.
    »Eine schöne, kleine Reise«, erwiderte Sally mit einem feinen
Lächeln. »Sie haben mich doch immer nach Informationen ausgefragt.«
    »Sie haben mir nie geantwortet.«
    »Ich hatte keine Antworten.«
    »Sie müssen Ihre Freunde von der Kirche fragen«, konterte Sentenza.
    »Gute Idee. Meine Freunde von der Kirche waren immer bereit, Informationen
auszutauschen, solange der Austausch von uns in ihre Richtung ging. Ich bin
nicht froh darüber, wie spärlich es in die andere Richtung verlief.
Seit Seer'Tak City habe ich nichts Substanzielles mehr erfahren. Ich möchte
das beenden.«
    »Ich bin tatsächlich mit Ihnen einer Meinung«, hörte sich
Sentenza zu seiner eigenen Überraschung sagen. »Viel Glück dabei.
Ihre Ankündigung macht mich allerdings stutzig.«
    »Ich bin eine Vorgesetzte, die großen Wert auf Transparenz legt«,
meinte Sally. Sie ignorierte das würgende Geräusch aus der Richtung
ihres Gegenübers. »Mir brennen die gleichen Fragen auf der Seele wie
Ihnen. Ich lade Sie ein, der Heiligen Galaktischen Kirche auf die Füße
zu treten und ihr klar zu machen, dass unsere Kooperation ein Geschäft
auf Gegenseitigkeit ist. Ich möchte mit Ihnen nach St. Salusa fliegen.«
    »Wann?«
    »Übermorgen.«
    Sentenza zögerte einen Moment, dann nickte er.
    »Das hört sich gut an. Doch die Ikarus wird nur begrenzt einsatzfähig
sein.«
    »DiMersi wird ...«
    »... uns begleiten.«
    »Nein, ich möchte, dass die Ikarus normalen Dienst fährt.
Ich erkenne an, dass noch jemand aus der Crew mitreisen sollte. Ich würde
vorschlagen, dass Sie jemanden auswählen, der für die Arbeit nicht
essentiell ist.«
    Sentenza verzog das Gesicht.
    »Sie wissen genau, dass da nur eine Person in Frage kommt. Thorpa.«
    Sally nickte. »Exakt. Wollen Sie doch lieber auf die Begleitung verzichten?«
    Sentenza fühlte, wie erneut in ihm alberne Gefühle wie Trotz und Wut
aufstiegen. Es war dieser Trotz, der ihn zu einer Antwort trieb.
    »Keinesfalls«, erwiderte er schärfer als beabsichtigt. »Thorpa
wird uns also begleiten. Übermorgen?«
    »Wir nehmen die Raumyacht der Corpsführung, sie wird uns morgen erreichen.
Ich habe sie für unseren Flug reserviert.«
    Der Captain war beeindruckt. Die Yacht des Direktoriums war ein sehr komfortables
und ausgesprochen schnelles Schiff, das auch ohne Transporttore gut vorankam.
Doch der Flug nach St. Salusa, dem Sitz der Kirche, war mit den Toren problemlos
möglich. Nach Sentenzas Schätzung würde er nicht mehr als drei
bis vier Tage dauern, wenn man
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