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Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa
Autoren: Dirk van den Boom
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würde sogar ..., wenn es möglich
...« Sentenza stotterte wie ein aufgeregter kleiner Junge. Die Ildanerin
lächelte ihm zu.
    »Ich übertrage die Kommandofunktion. Tentakel?«
    »Yep!«, erklang es aus dem Pilotensessel.
    »Hol dir acht Kaffee! Captain ...«
    Sentenzas Finger glitten über die Flugkontrollen.
    »... Sie haben das Schiff.«
    »Au ja!«, entfuhr es dem Mann und er schob den Schubregler vor.
    Zum Anschlag.
    Er war der Captain der Ikarus .
    Er durfte das.
     

 
3.
     
    Der Flug verlief nicht ereignislos. Sentenza mochte diese Berichtsfloskel sowieso
nicht, denn es gab selbst auf einer planmäßigen Reise immer Ereignisse,
die man dann sicher abhängig von der Ausgangslage zu bewerten hatte. Abgesehen
davon, dass Sentenza das Kommando der Yacht bald wieder an die rechtmäßige
Kommandantin zurückgegeben hatte, gab es noch einen Vorfall von Bedeutung.
Die Bedeutung war persönlicher Natur und ohne weitere Auswirkungen, doch
beschäftigte sie den Mann zumindest für einige Zeit.
    Thorpa, der nach seiner anfänglichen Verspieltheit seine Aufgabe zunehmend
ernst nahm, hatte sich in seine Kabine zurückgezogen, um sich, wie er sagte,
»auf die Mission vorzubereiten«. Sentenza nahm ihm das sogar ab, denn
obwohl der Pentakka eine Nervensäge war, gehörte eine große
Neugierde zu seinen hervorstechenden Charakterzügen. Der Captain war sich
sicher, dass Thorpa über Aufzeichnungen zu St. Salusa und der Galaktischen
Kirche sitzen würde, um ein besseres Verständnis des Ortes zu erlangen,
den sie in Bälde erreichen würden. Sentenza verspürte diesen
Wissensdurst nicht. Er war bereits zweimal auf der Zentralwelt des Commonwealth
gewesen – wenngleich man angesichts der schwachen Struktur dieser Gemeinschaft
nur schwerlich von einer »Zentrale« reden konnte – und hatte
sogar einmal eine Tour durch den Heiligen Bezirk gemacht, jenes Viertel der
Hauptstadt Salusas, in dem sich das Herz der Kirche befand, der Ewige Tempel.
Wollte man historische Vergleiche bemühen, so konnte man den Bezirk am
ehesten mit dem historischen Vatikan der Katholiken vergleichen, deren Kirche
schon vor vielen Jahrhunderten in die Galaktische aufgegangen war. Der Vatikan
selbst war, wenn Sentenzas historische Bildung ihn nicht trog, im Dritten Konzilskrieg
vor der Großen Expansion einem Atomschlag zum Opfer gefallen.
    So hatte er es sich im Salon der Yacht gemütlich gemacht. Der kleine Raum
war erwartungsgemäß sehr gediegen ausgestattet, und weder Bar noch
Küche ließen zu wünschen übrig. Mit leichtem Erstaunen
hatte Sentenza feststellen müssen, dass die Besatzung des Schiffes doch
größer war, als angenommen: Ein leibhaftiger Koch war an Bord und
bereitete Speisen auf Wunsch zu. Es handelte sich um einen Locopoco von Hausberg
III, Vertreter eines Volkes, das in der bekannten Galaxis eher aufgrund seiner
Beschränktheit und im Regelfalle unüberlegter, dafür aber sehr
lautstarker Äußerungen bekannt ... oder vielmehr berüchtigt
war. Allerdings waren die vielarmigen Wesen für einige berufliche Tätigkeiten
wie geschaffen, unter anderem deswegen, weil ihre körpereigenen Drüsen
Alkoholika in verschiedenen Mischungen zu produzieren in der Lage waren. Sie
hatten diese Fähigkeit dahingehend perfektioniert, dass sie auch Würzmischungen
und Saucen mit ihrem inneren Chemielabor zusammensetzten und dies mit manchmal
ausgefallenen Rezepten kombinierten. Zwar roch ein Locopoco, der oft selbst
sein bester Kunde war, meist wie eine durchzechte Nacht, dafür aber waren
seine Dienste als Koch, bei geeigneter Qualifikation, in der Galaxis begehrt.
Siedlungen auf ärmeren Welten warben oft Locopocos als Feuerwehrleute an,
da sie auch in der Lage waren, hochwertigen Löschschaum mit ihren Drüsen
zu produzieren – und da die Vertreter dieses Volkes im Regelfalle sehr
genügsam waren, gab es sie recht preiswert anzuheuern.
    Sentenza saß in dem geschmackvoll eingerichteten Raum und nippte an einem
Longdrink, als Sally eintrat und sich, natürlich ungefragt, zu ihm gesellte.
Sie bestellte einen irdischen Malt Whiskey, so weit von Terra entfernt ein unendlich
teures Produkt, das sie aber nach Bedienung durch den Serviceroboter wie achtlos
in sich hinein kippte.
    »Man verliert die Fähigkeit, das Besondere zu schätzen, wenn
man erst mal wieder Corpsdirektorin geworden ist«, konnte sich Sentenza
nicht verkneifen.
    Sally wies
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