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Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz

Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz
Autoren: Dirk van den Boom
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lächelte ihn an.
    »Doch, aber ich kann nicht schlafen. Ich glaube fast, ich werde erst wieder
in meiner Kabine auf der Ikarus Ruhe finden. Diesen Luxus hier bin ich
nicht gewöhnt.«
    Die pronthirische Regierung hatte sich nicht lumpen lassen, um ihrer Dankbarkeit
Ausdruck zu geben. Die Einladung zum Festakt zur Rettung der Hegemonie war nur
knapp an einem Befehl vorbeigeschrammt. Milton Losian hatte Sentenza gebeten,
das Raumcorps dort zu vertreten. Die Sudeka Provost war zusammen mit
der Ikarus , gesteuert von Arthur Trooid und der KI, nach Vortex Outpost
zurückgekehrt. Auch Jovian Anande hatte vorzeitig den Rückweg angetreten,
ihm war offenbar trotz der glücklichen Wendung nicht nach Feiern zumute
gewesen. Der Hegemon hatte dafür großes Verständnis gezeigt
und war dann umso bemühter gewesen, der restlichen Crew seinen Respekt
zu zollen. Heute Abend würden sie mit einem Passagierliner nach Vortex
Outpost zurückkehren, um ihren Dienst wieder aufzunehmen.
    »Ein paar Tage Urlaub sind doch gar nicht schlecht«, meinte Sentenza.
    »Ja, vielleicht – aber ich kann mich nicht richtig entspannen, Rod.
Wird dich dieses Scheusal Joran den Rest deines Lebens verfolgen?«
    Sentenzas Gesichtsausdruck wurde unvermittelt ernst.
    »Das hoffe ich doch nicht. Das hoffe ich wirklich nicht. Aber du weißt
auch, dass hier große Dinge geschehen – die Verschwörung Jorans,
die uns noch weitgehend unbekannten Pläne der Outsider ..., und alles scheint
sich hier im Outback abzuspielen. Ich habe an euch ja alle Informationen weitergegeben,
die ich von Sally erhalten habe.«
    »Nicht gerade viele, wenn du mich fragst«, warf Sonja trocken ein.
    »Stimmt. Ich verliere auch so langsam die Geduld mit der Galaktischen Kirche.
Wenn nicht bald etwas geschieht, schnappe ich mir die Ikarus und fliege
direkt nach St. Salusa, um Antworten zu verlangen.«
    »Da bin ich dabei!«
    Sentenza begann, gedankenverloren Sonjas Rücken zu streicheln.
    »Zumindest hier wurden Jorans Pläne vereitelt. Ich hätte nicht
gedacht, dass so viele den Solidaritätsadressen Taten folgen lassen würden.«
    »Aber wird das reichen? Diese Schiffe werden nicht ewig hier im System
verbleiben!«
    »Oh ja, ich habe gestern genau über das Thema mit dem Hegemon gesprochen.
Eine größere Anzahl der Kreuzer verbleibt im System, bis ein Wachgeschwader
der Konföderation Anitalle eintrifft. Dafür wird ein Preis zu zahlen
sein – die Schluttnicks bleiben offiziell, um eine bald eintreffende Handelsflotte
voller Schlutterware zu beschützen.«
    Sonja konnte ein Grinsen kaum verkneifen, wurde dann aber schnell wieder ernst.
    »Anitalle? Die sind Hunderte von Lichtjahren entfernt!«, meinte sie
verblüfft.
    »Ja, aber die Schiffe sind dem Vernehmen nach bereits unterwegs. Die Heldentaten
Martens, der ja bis zu seiner Pensionierung dort Admiral war, sind jedenfalls
sehr schnell bis in seine Heimat vorgedrungen. Offenbar fühlt man sich
nun verpflichtet, Martens Werk mit etwas effektiveren Mitteln fortzusetzen.«
    Sonja war beeindruckt, genauso, wie Sentenza es am gestrigen Abend gewesen war.
Zum einen würde das Imperium sich hüten, eine Flotte der Konföderation
anzugreifen – Anitalle war die nicht Pronth-Hegemonie, sondern ein major
player der galaktischen Politik, sicher das zweitgrößte Mitglied
des losen Verbundes, der sich Commonwealth nannte. Mit Anitalle konnte sich
der Kaiser keinen Krieg leisten. Zum anderen war es schon interessant, dass
ein Sternenstaat, der ganz andere strategische Interessen hatte, sich so weit
von seinem eigenen Sektor entfernt engagierte. Daran mochten auch die immer
wilder werdenden Geschichten über die Vorkommnisse auf Seer'Tak City schuld
sein, die sich in Windeseile in der Galaxis verbreitet hatten – mit immer
brutaleren Ausschmückungen, denen Sentenza aber nur entgegentrat, wenn
er direkt darauf angesprochen wurde. Ihm war nicht daran gelegen, den Schrecken
der damaligen Ereignisse zu minimieren. Dazu beigetragen hatte aber vielleicht
auch die Tatsache, dass sich die Ikarus hier engagierte. Es schien, als
hätte sich dieser kleine Kreuzer mit seiner winzigen Crew so etwas wie
moralische Autorität erarbeitet. Sentenza fühlte sich mit dieser Erkenntnis
etwas unbehaglich. Das konnte sich als zweischneidiges Schwert erweisen.
    »Dann ist ja alles geregelt«, meinte Sonja schließlich. »So
hat sich Martens Tod doch noch als weniger
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