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Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier
Autoren: Irene Salzmann
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wirklich unvorstellbar, dass sich seine Angestellten derart hatten hereinlegen
lassen. Die drei Wissenschaftler waren ihnen vor der Nase entwischt, dabei hätten
sie an einen sicheren Ort gebracht werden sollen. Selbst das Raumhafenpersonal
hatte es nicht merkwürdig gefunden, dass das Schiff mit dem Emblem des
Freien Raumcorps mit einem Crewman zu wenig gestartet war. Als jemand feststellte,
dass die diensthabenden Angestellten auf dieselbe unerklärliche Weise beeinflusst
worden waren wie zuvor schon drei andere Personen, hatte es sich längst
außerhalb der Reichweite der Bodenwaffen befunden – und mit ihm natürlich
die Gesuchten.
    Statt nun die übrigen Corps-Angehörigen zu verhaften und einem Verhör
zu unterziehen, hatte sie dieser Patterson befehlsgemäß gehen lassen,
statt einmal sein eigenes Hirn einzuschalten. Kurz darauf flog das Labor in
die Luft und mit ihm jeglicher Hinweis auf das Unsterblichkeitselixier.
    Dessen Besitz hätte dem Hohen Administrator den Freispruch von aller Schuld
und sämtlichen Verpflichtungen, sowie ein herrliches ewiges Leben irgendwo
in der Galaxis beschert.
    Den folgenden Tumult nutzte prompt ein Frachter, der außer den registrierten
Besatzungsmitgliedern weitere Personen an Bord genommen hatte, zum illegalen
Start, obwohl das Bodenpersonal diesmal geistesgegenwärtig genug war, den
träumenden Wachmann von den Waffen wegzuziehen und das Feuer zu eröffnen.
Der Pilot, zweifellos ein Wahnsinniger, vermochte, den Schüssen durch irrsinnige
Manöver auszuweichen und zu fliehen.
    Der Hohe Administrator stierte mit blutunterlaufenen Augen auf den Monitor des
kleinen Funkgeräts unbekannter Herkunft. Das bizarre Symbol schien ihm
boshaft zuzublinzeln, während eine dunkle Stimme, die offenkundig nicht
von einem menschlichen Sprachorgan gebildet wurde, Anweisungen erteilte.
    Was hatte er getan?
    Nachdem der Hohe Administrator die Geschäfte seines Vorgängers übernommen
hatte, war es seine aufrichtige Absicht gewesen, die Bevölkerung von Ymü-Tepe
zu retten. Dann hatte er Zugang zu den Unterlagen des Verstorbenen erhalten
und von Juvenil erfahren. Tapfer hatte er sich bemüht, die aufkeimende
Gier zu unterdrücken.
    Zum Vermächtnis gehörte auch das merkwürdige Sprechgerät.
Als er es aktivierte, kam eine Verbindung zustande. Der Fremde sagte
ihm, was er zu tun habe – und der Hohe Administrator konnte sich den hypnotischen
Worten nicht entziehen. Er war gefangen in einem schwarzen, klebrigen Netz,
so wie sein unglücklicher Vorgänger.
    Es war sein Fehler, dass die Forscher entkommen waren und das Wundermittel
verloren ging. Er kannte die Lebensspender Inc. gut genug, um zu
wissen, wie sie mit ihm verfahren würde. Man würde ihn seines Amtes
entheben, anklagen, sein Privatvermögen einziehen, ihn für einige
Jahre einsperren, und wenn er jemals wieder den Gefängnisplaneten verlassen
durfte, war er erledigt. Doch noch schlimmer war, was die tiefe Stimme ihm für
sein Versagen versprach.
    Der Hohe Administrator von Ymü-Tepe hatte nichts mehr zu verlieren.
    Es gab nur noch eine letzte Möglichkeit, wie er seinen Untergang abwenden
konnte.
    Er erteilte der kleinen Flotte im Orbit den Befehl, den Frachter zu zerstören
und die Ikarus zu kapern. Er brauchte die drei Wissenschaftler und ihr
Geheimnis – sonst war er tot.

    Nachdem der Celestine die Flucht von Cerios III geglückt war, forderte
die Erschöpfung ihren Tribut von Shilla. Anande hatte die Vizianerin in
ihre Kabine getragen und auf das Bett gelegt. Eine schnelle Untersuchung ergab,
dass sie durch den Raubbau mit ihren Kräften keinen gesundheitlichen Schaden
erlitten hatte und sich mit etwas Schonung rasch erholen würde.
    Unterdessen hatte Weenderveens Boot die Ikarus sicher erreicht, und der
Rettungskreuzer verließ den Orbit.
    »Was für blumige Schimpfworte der Flughafenkommandant kennt«,
kicherte Thorpa. »Als wir mit der Tragfläche die Antenne kappten und
der Ausstoß der Triebwerke das halbe Dach wegfegte, ist ihm bestimmt mehr
als nur das Herz in die Hose gerutscht.«
    »Wir sind noch nicht in Sicherheit«, warnte Sentenza vor verfrühter
Euphorie. »Erst wenn wir weit genug von Cerios entfernt und auf Überlichtgeschwindigkeit
gegangen sind, wage ich aufzuatmen.«
    »Das kann noch etwas dauern«, brummte Knight. »Schauen Sie sich
das an!«
    Sonja drehte ihren Sitz in Richtung des Hologramms. »Die
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