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Rettungskreuzer Ikarus Band 007 - Netzvirus

Rettungskreuzer Ikarus Band 007 - Netzvirus

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 007 - Netzvirus
Autoren: Sylke Brandt
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Diese Ausdrucksweise kenne ich ja gar nicht
von dir ... aber ich sehe, was du meinst. Verdammter Scheißdreck, das
kann dauern ... Hey, was lagert denn hier in Daneb33? Die Codes sind alle so
rot ...«
    Melodie – »Du siehst dir aus Prinzip keine Einsatzpläne an, stimmt's?
Daneb30 bis 40 gehören zu den Sicherheitsdatenbanken von Vortex: Schleusenkontrollen,
Fern- und Nahbereichsscanner, automatische Schutzverriegelungen und ein paar
simple Video- und Infrarotüberwachungen – ah, nein, die liegen bei
Rarek20-35.«
    Ohboy – »Cool, ich merk schon, du machst deine Hausaufgaben. Uiiiiui
– und was ist hier eingeschlagen? Eine Bombe, mitten im Hochsicherheitsspeicher?«
    Melodie – »Sowas in der Art – Bluemoon und Dr. Doom versuchen
das gerade herauszufinden; wenn es eine Software-Ursache ist, haben sie sie
noch nicht entdecken können.«
    Ohboy – »Software-Ursache ... ist das der feine Ausdruck für
einen beschissenen Virus? Hat sich wieder eines dieser totgeödeten Computerkids
in den Zentralrechner gehackt?«
    Melodie – »Unsinn, die kommen an den Feuerwällen gar nicht vorbei.«
    Ohboy – »Kommen sie doch ... habe ich selbst gemacht, als ich mein
erstes Interface hatte.«
    Melodie – »Ist das der gesperrte Vermerk in deiner Personalakte?«
    Ohboy – »Upps, jetzt ist es raus – und sogar im Protokoll. Na
ja, ist ja nicht von wissenschaftlichem Interesse und wird gelöscht. Sag
mal, wenn die die Ursache noch gar nicht haben, was sollen wir dann in diesem
Datenmüllhaufen?«
    Melodie – »Sehen, was wir retten und was wir wieder zusammensetzen
können. Sie haben schon versucht, die Sicherheitskopien hochzuspielen,
aber das hat irgendwie nicht funktioniert.«
    Ohboy – »Und was ist mit Daneb-Beta? Warum schalten die nicht auf
den Notfall-Rechner?«
    Melodie – »Wenn sie das könnten, hätten sie es längst
getan. Klappt wohl irgendwie nicht, also brauchen wir erst mal diese Daten,
so viel wie möglich ...«
    Ohboy – »Mir persönlich sind das ein paar zu viele ›Irgendwies‹
in dieser Geschichte, so irgendwie. Aber egal, jetzt sind wir hier, jetzt puzzlen
wir halt rum. Ich liiiebe es, anderer Leute Dreck wegzumachen.«
    Melodie – »Ohboy, das ist dein Job. Und rote Codes sind kein Dreck,
das ist schon was anderes als die Software für die Musikberieselung auf
dem Konsumdeck.«
    Ohboy – »Okay, okay. Ich fühle mich geehrt und bin ja schon dabei.
Hey, waren Bluemoon und Dr. Doom schon hier im Speicher?«
    Melodie – »Warte ... nein, waren sie nicht. Warum?«
    Ohboy – »Ich dachte, sie hätten schon wieder Daten eingespielt
– aber irgendwie sieht das auch seltsam aus. Ich schaue mir das mal näher
an ...«
    Melodie – »... Ohboy? He! Ohboy? ...«
     
    Abbruch des Protokolls 1035 aufgrund vollständigen Kontaktverlustes.
     

 
3.
     
    Das Schweigen zog sich hin und wurde unangenehm. Nachdem Sally McLennane ihre
kurze Ansprache beendet hatte, war kein Wort mehr gefallen, und das Summen einer
defekten Deckenleuchte war das lauteste Geräusch im Zimmer. Captain Sentenza
spürte keine Befriedigung darüber, dass sich sein Vorurteil bestätigt
hatte – die »Überraschungen« seiner Vorgesetzten gefielen
ihm in der Tat nicht.
    Unbewusst hatten sich in dem kleinen Raum zwei Fronten gebildet – die Besatzung
der Ikarus stand auf der einen Seite, ihr gegenüber Sally McLennane,
die die Gelassenheit eines Steins zur Schau trug – und einen Schritt neben
ihr der Grund für die Anspannung. Die hochgewachsene Frau mit der auffallend
grauen Hautfarbe schien leicht zu lächeln, aber es war eine kalte Geste,
die nichts zur Entspannung der Situation beitrug, im Gegenteil. Sie stand reglos
neben Sally McLennane, hielt die Hände hinter dem Rücken verschränkt
und hatte sich noch nicht einmal zu Wort gemeldet. Ihr abschätzender Blick
wanderte über die Besatzung der Ikarus und gab nichts von ihren
Gedanken und Gefühlen preis.
    »Nun, Captain Sentenza?«, brach Sally McLennane schließlich
das Schweigen.
    »Es ist eine Zeit mit vielen Neuerungen für die Rettungsabteilung«,
antwortete er scheinbar diplomatisch. »Nur hat sich die neue Ikarus langfristig angekündigt – ein neues Besatzungsmitglied nicht.«
    »Die Entscheidung, An'ta 35-6 in die Rettungsabteilung aufzunehmen, wurde
sehr kurzfristig getroffen. Sie ist eine erfahrene Bergungsspezialistin und
wird bei den Einsätzen der Ikarus eine
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