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Rettungskreuzer Ikarus Band 007 - Netzvirus

Rettungskreuzer Ikarus Band 007 - Netzvirus

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 007 - Netzvirus
Autoren: Sylke Brandt
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eine alte Schuld, die er bei mir zu begleichen hatte.«
    »Eine alte Schuld? Das klingt nach einer interessanten Geschichte ...«
    »...die später irgendwann vielleicht einmal erzählt werden wird.«
Sally lächelte auf eine Art die Losian verriet, dass er nie mehr darüber
erfahren würde. Er nickte und zeigte damit, dass er verstanden hatte.
    »Wir hat sich die Sache nun zu aller Zufriedenheit gelöst?«,
knüpfte er an das ursprüngliche Gespräch an.
    »Mein Gegner hat sich selbst ans Messer geliefert. Als der Attentäter
mich über seine Befehle in Kenntnis setzte – das war zu dem Zeitpunkt,
als die Kunstkristall-Falle zuschnappte –, verfolgte er dabei den Funkkontakt
der Schwarzen Flamme. Ich schätze, er hat dadurch mitbekommen, wie der
Kommandant der Söldnertruppe getötet wurde und wusste auch, von wem.
Das befreite ihn von allen Verpflichtungen gegenüber seinem Auftraggeber.
Er verschwand mit dem Hinweis, dass ich mir in Zukunft keine Sorgen mehr wegen
dieses Gegenspielers zu machen bräuchte – und wie wir gesehen haben,
hatte er damit Recht. Er hat damit fraglos seine alten Schulden bezahlt –
auch wenn ich es bedaure, dadurch so einen wertvollen Verbündeten zu verlieren.«
    Losian lachte auf.
    »Nun gehen Sie zu weit, Sally. Eine bessere Möglichkeit zur Einlösung
dieser Verpflichtung hätte es gar nicht geben können – sonst
würden Sie jetzt vermutlich nicht vor mir sitzen. Und mehr noch, Sie haben
einen Attentäter mit Moral gehabt, das erscheint mir sehr selten. Sonst
hätte er die Schuld auch aus der Welt räumen können, indem er
den Gläubiger ausschaltet, statt ihm zu helfen.«
    Ein feines Lächeln huschte über Sallys hartes Gesicht und sie seufzte.
    »Sie haben Recht, alter Freund. Es ist gut, dass alles so gelaufen ist.«
    »Jetzt wird mir auch eine andere Sache klar – nämlich, wie es
geschehen konnte, dass das Söldnerschiff ohne Probleme von Vortex Outpost
ablegen und durch das Sprungtor entkommen konnte.«
    »Ich bin auch nicht ohne Moral, selbst wenn es manchmal so scheint«,
bemerkte Sally selbstironisch. »Jemanden ans Messer zu liefern, der mir
gerade einen unschätzbaren Dienst erwiesen hatte, wäre nicht korrekt
gewesen. Zudem ist es für uns kein Schaden, dass diese eine Person entkommen
ist.«
    »Mindestens zwei, von den Piloten abgesehen. Als wir in der Station auf
der Jagd nach den wenigen Söldnern waren, die nicht durch das Kunstkristall
ausgeschaltet wurden, haben wir in einem Korridor zwei Leichen gefunden sowie
Anzeichen dafür, dass dort noch jemand gelegen haben musste. Scheint so,
als hätte Ihr Attentäter sich die Zeit genommen, noch jemanden einzuladen,
vermutlich den Anführer des Söldnertrupps.«
    »Mag sein.« Sally rieb sich die Augen. Sie war so müde, dass
es schmerzte, aber gleichzeitig viel zu aufgekratzt, um auch nur ans Bett zu
denken. »Ich glaube nicht, dass er eine Gefahr für uns ist, selbst
wenn er noch lebt. Wir waren nur ein Auftrag für ihn – so wie es aussieht,
war es wohl sein Auftraggeber, der ihn hintergangen hat.«
    »Was mich zu der nächsten Frage bringt: Wissen Sie, wer dieser unglaublich
fette Mann gewesen ist?«
    »Ja ... und nein. Ich weiß jetzt seinen Namen, Thermion Markant.«
Die Chefin der Rettungsabteilung ließ die Worte im Raum hängen und
warf Losian einen prüfenden Blick zu. »Ihnen sagt der Name nichts?
Nun, mir auch nicht. Aber das zeigt nur wieder, dass man sich Todfeinde machen
kann, ohne ihnen jemals begegnet zu sein. Vermutlich war er auch an meinem Sturz
und der Abschiebung an dieses Ende des Universums beteiligt – die Berichte
von Weenderveen und Trooid über die Geschehnisse im Netzwerk bestätigen
das. Aber Thermion Markant war das nicht genug. Wann immer ich mich wieder aufrappelte,
trat er mir auf die Finger. Als Corpsdirektor für die Grenzregion hatte
er mehr als genug Möglichkeiten und anscheinend auch eine bemerkenswerte
Rücksichtslosigkeit, was den Einsatz von Leuten und Material anging.«
Sally McLennane ballte die Hände zu Fäusten und in ihrer Stimme schwang
grimmige Genugtuung mit. »Na ja, wir sehen, wohin es ihn gebracht hat.
Er wird mir nicht mehr in die Quere kommen ...«
    »Und wohin geht der Weg, nun, da er so frei ist?«
    »Egal wohin, und Sie wissen, ich werde heilfroh sein, wenn ich dieses trübe
Stück Weltraumschrott endlich verlassen habe! Ich werde die Ikarus nicht aus den Augen
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