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Rettungskreuzer Ikarus Band 007 - Netzvirus

Rettungskreuzer Ikarus Band 007 - Netzvirus

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 007 - Netzvirus
Autoren: Sylke Brandt
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ungerührt
zurück.
    »Davon können Sie ausgehen. Und jetzt schicken Sie ihre Blumenpflücker
wieder los. Sofort.«
    »Gruppe 1 und 2 – Aktion fortsetzen. Aber im gesicherten Modus.«
    »Was soll dieser Zusatz bedeuten?«
    »Dass meine Leute besonders aufpassen. Und das sollten Sie auch.«
    Der Fette quittierte die Drohung des Söldnerkommandanten mit einem scharfen
Lächeln.
    »Ihre Leute sind gut ausgebildet. Sie schaffen die Sache von jetzt an auch
alleine.« Der Strahl aus der kleinen Waffe war fast unsichtbar, aber er
brannte mühelos Löcher in die Kampfpanzer der beiden Söldner
– während der eine schon auf dem Boden aufschlug, gab der andere noch
einen Schuss im Reflex in Richtung des Fetten ab, der jedoch nur die Korridorwand
traf. Der Kommandant riss seine eigene Waffe hoch, aber auch er war damit zu
spät – der Fette zielte genau auf seine Brust.
    »Sie wissen ohnehin zu viel, und ich kann unfolgsame und dilettantische
Mitarbeiter nicht ausstehen«, erklärte er ruhig, als hätte er
alle Zeit der Welt. »Ihre Leute werden sich diesen kleinen Unfall nie erklären
können ...« Das Geräusch einer Explosion aus ihren Kommunikatoren
lenkte sie beide für einen Moment ab. Der Kommandant sah auf seinen Visierprojektionen,
wie die Korridorwand rund um die erste Stoßtruppe auseinanderbrach; eine
grellgrüne Flüssigkeit spritzte durch den Gang und hüllte alle
Söldner ein – das Bild wurde dunkelgrün. Keine Sekunde später
geschah das gleiche bei der zweiten Gruppe. Irgendjemand musste diese Fallen
ferngezündet haben, als die Angreifer den richtigen Punkt erreicht hatten.
    » Wie schön, Recht zu haben «, dachte der Kommandant der
Schwarzen Flamme ironisch. » Sie wussten von Anfang an, dass wir hier
sind .«
    Verwirrte Rufe drangen aus dem Kommunikator, dann Flüche.
    »Kommandant!« Der Anführer von Gruppe 2 klang mehr zornig als
alles andere. »Wir können uns nicht bewegen! Dieses grüne Zeug
härtet innerhalb von Sekunden aus – wir stecken alle in unseren Kampfpanzern
fest, wie eingegossen. Was ist mit Gruppe 1?«
    »Das gleiche. Masse bedeckt Kamera und Visier, keine Außensicht,
keine Bewegung. Das war's dann.«
    Der Kommandant blickte wieder zu seinem Auftraggeber hinüber, der ihn keine
Sekunde aus den Augen gelassen hatte. Zwar hatte der Fette keine Bildübertragung
verfolgen können, wohl aber die Kommunikation. Sein Gesicht zeigte eine
Mischung aus Enttäuschung und Wut, dann glätteten sich die feisten
Züge wieder.
    »Das war's dann«, wiederholte er einfach, drückte ab und brannte
ein Loch in die Brust des Kommandanten. Noch ehe dieser ganz zu Boden gestürzt
war, wandte der Fette sich um und eilte den Gang zurück, so rasch sein
massiger Körper es ihm erlaubte.
    Er hatte einen eigenen Notfallplan für sich vorbereitet. Zwar hatte er
gedacht und gehofft, dass er diesmal den Sieg davontragen würde, aber auf
Hoffnung allein hatte er noch nie etwas in seinem Leben aufgebaut. An einer
der öffentlichen Andockpunkte lag ein kleines Raumschiff, das sein vertrauenswürdiger
Mitarbeiter hier auf Vortex Outpost vor zwei Tagen bereitgestellt hatte. Mit
ihm sollte es möglich sein, die Station relativ unauffällig –
und vor allem schnell – zu verlassen und durch das Sprungtor zu sein, ehe
das Chaos sich beruhigt hatte.
    Der Fette hastete durch die Gänge und hieb auf den Öffnungsmechanismus
der Hangarschleuse, die sich bereitwillig öffnete. Er erkannte seinen Fluchtraumer
sofort und stellte erleichtert fest, dass außer ihm niemand im Hangar
war. Seine Hand um die Waffe entkrampfte sich etwas. Mit raschem Schritt eilte
er auf die Andockluke zu und gab den Öffnungscode ein. Gerade als das Schott
mit leisem Summen zur Seite glitt, nahm er neben sich eine Bewegung wahr und
zuckte zusammen. Aus dem gleichförmigen Metallgrau der Wand löste
sich ein Stück und trat auf ihn zu – nach dem ersten Ansturm von Furcht
erkannte er die Söldnerin, Skyta, in ihrem Tarnanzug.
    »Und Sie?«, herrschte er sie an, den Ärger über sein Erschrecken
noch in der Stimme. »Haben Sie Sally McLennane gefunden und umgebracht?«
    Skyta antwortete nicht und trat noch einen Schritt näher an ihn heran.
Unwillkürlich wich er zurück, bis er gegen den Rahmen der Andockluke
stieß. Er sah, wie die Kameras ihres Anzugs sein Bild aufnahmen und auf
die Oberfläche projizierten, so dass er in sein eigenes Gesicht
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