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Retter eines Planeten - 16

Retter eines Planeten - 16

Titel: Retter eines Planeten - 16
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Dutzend hypnotischer Sitzungen.“
„Von den Psikräften der Hasturs habe ich schon gehört“, gab Forth zu. „Leider hatte ich bisher noch nie das Glück gehabt, einen von ihnen persönlich zu sehen. Erzählen Sie. Was hat er getan?“
Jay deutete ein Achselzucken an. „Fragen Sie ihn doch selbst! Warum sollten Sie’s nicht tun? Schauen Sie, Forth, mir liegt nicht viel daran, ihn zu sehen. Ich habe es ja schließlich nicht für Darkover getan, sondern weil es eben meine Pflicht war. Am liebsten würde ich die ganze Geschichte vergessen. Warum wollen Sie nicht mit ihm reden?“
„Ich bin der Meinung, es liegt ihm sehr viel daran, Sie selbst zu sehen. Jay, Sie haben etwas Großartiges geleistet! Menschenskind, begreifen Sie das denn nicht? Verdammt, warum sind Sie nicht wenigstens ein bißchen stolz darauf? Seien Sie wenigstens diesmal normal. Ich kann Ihnen verraten, ich würde vor Stolz und Einbildung platzen, wenn einer der Hasturs darauf bestünde, mir persönlich zu gratulieren!“
Jays Lippen verzogen sich, und durch seine Stimme klang mühsam gebändigter Ärger. „Sie würden das vielleicht tatsächlich tun. Ich sehe die Sache ganz anders.“
„Na, wahrscheinlich können Sie nicht anders. Auf Darkover weigert sich niemand, wenn ein Hastur um etwas bittet, besonders dann nicht, wenn es um so etwas geht.“ Forth setzte sich an seinen Schreibtisch. Jay knallte seine Faust auf den Tisch, und als seine Hand davon abprallte, blieb ein dünner Blutschmierer darauf zurück. Nach einer Weile ging er zur Couch und setzte sich dort nieder. Er hielt sich starr und aufrecht, als habe er einen Stock verschluckt, und sagte kein Wort. Als ein Summer ertönte, zog Forth das Sprechgerät näher und sagte: „Bestellen Sie ihm, daß wir uns ungeheuer geehrt fühlen. Sie kennen ja die Routine für so hohe Persönlichkeiten, und führen Sie ihn hier herauf.“
Jay verschränkte die Finger und verdrehte sie, bis er mit dem Daumen über das Narbengewebe an den Knöcheln streichen konnte. Forth war sich dessen bewußt, daß dieses Schweigen jetzt eine völlig neue Note hatte. Er wollte es eben unterbrechen, als die Tür aufglitt und Regis Hastur dastand. Forth erhob sich höflich, und Jay stand auf wie eine Marionette, die man an Schnüren in die Höhe zieht. Der junge Darkovaner-Aristokrat lächelte ihn an. „Bemühen Sie sich nicht. Dieser Besuch ist inoffiziell. Deshalb kam ich lieber hierher, als Sie beide in den Turm zu bitten. Dr. Forth, nicht wahr? Es ist mir ein Vergnügen, Sie wiederzusehen, Sir. Ich hoffe, daß sich unsere Dankbarkeit bald in greifbarer Form zeigt. Seit Sie uns das Serum zur Verfügung stellen konnten, gab es nicht einen einzigen Todesfall an diesem Fieber mehr.“ Jay rührte sich nicht. Voll Bitterkeit stellte er fest, daß der Ältere sich dem entwaffnenden Charme des Jüngeren bedingungslos unterwarf. Das dickliche, verrunzelte Gesicht glättete sich zu einem glücklichen Lächeln. „Die Geschenke, Lord Hastur, die Ihr den Waldmännern habt zukommen lassen, wurden mit Dank und Freude angenommen.“
„Glauben Sie, jemand von uns könnte je vergessen, was Sie getan haben?“ erwiderte Regis. Er hatte sich nun dem Fenster zugewandt und lächelte den Mann an, der dort stand. Es war ein tastendes Lächeln, denn der Mann hatte sich seit der ersten konventionellen Geste der Höflichkeit nicht mehr gerührt. „Dr. Allison, erinnern Sie sich noch an mich?“
„Ich erinnere mich an Sie“, erwiderte Jay Allison düster.
Seine Stimme blieb schwer im Raum hängen; sie klang giftig in seinen Ohren. All sein schlafloses, von Alpträumen belastetes Brüten, sein abgekapselter Haß auf Darkover, die Erinnerungen, die er begraben gewähnt hatte, all das brach in einem Strom von Bitterkeit aus ihm heraus und richtete sich gegen diesen allzu aufgeschlossenen jungen Mann, diesen Halbgott in seiner Welt, der ihn gedemütigt hatte, der in ihm diesen verhaßten Jason sah. Für Jay war Regis Hastur plötzlich zum Symbol einer Welt geworden, die ihn haßte und ihn in eine falsche Richtung gezwungen hatte.
Ein schwarzer, scharfer Windstoß schien durch den Raum zu fegen. „Ich erinnere mich sehr gut“, wiederholte er und tat einen wütenden Schritt vorwärts.
Die Wucht des unerwarteten Schlages machte Regis taumeln. Im nächsten Augenblick schlössen sich Jay Allisons Hände, die niemals einen anderen Menschen zu einem anderen Zweck als dem des Heuens berührt hatten, mörderisch um Regis’ Kehle. In sinnloser
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