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Reservierung for Lucky One (German Edition)

Reservierung for Lucky One (German Edition)

Titel: Reservierung for Lucky One (German Edition)
Autoren: Kajsa Arnold
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erleichtert aus. Diese Nummer ist geheim und steht nicht im Telefonbuch, ist auch über die Auskunft nicht zu bekommen und i m Internet schon gar nicht verfügbar.
    »Maybach«, melde ich mich vorsichtig.
    »Alina, Liebes, warum ist dein Handy nicht an?«
    Meine Mutter!
    Oh Gott, ich war in meinem Leben noch nie so froh, ihre Stimme zu hören. »Mama«, rufe ich und es kommt einem Schluchzen gleich.
    »Oh Gott, Kind, was ist los, weinst du?«
    »Nein!«, schluchze ich und fange an zu heulen.
    »Was ist los, mein Schatz?«, fragt sie betont ruhig und ich höre, wie sie nach Paul, meinem Vater ruft. »Paul, es ist etwas mit Alina, können wie sofort nach Hause fliegen?«
    Ich sehe förmlich die lieben Augen meines Vaters vor mir, der bei solchen Fragen immer nur nickt und schon auf dem Weg zum PC ist, um Tickets zu ordern, oder auf den Weg ins Schlafzimmer, um die Koffer zu packen.
    »Nein, bitte, es ist nichts, ich bin einfach nur froh, deine Stimme zu hören, Mama.«
    Sie scheint nicht ganz überzeugt zu sein. »Was ist los, Kleines?« fragt sie erneut und dann schießt alles aus mir heraus.
    Meine Mutter, bereits weit über fünfzig, hat für mich immer ein offenes Ohr und ist mir mehr eine gute Freundin, als eine Mutter, auch wenn mir ihre Sorgfalt oft auf die Nerven geht. Doch sie ist es, die ich im Moment am dringendsten brauche. Sie sind zurzeit in unserem Ferienhaus auf Mallorca, aber es ist wirklich nicht nötig, dass sie für mich ihren Urlaub abbrechen. Ich erzähle ihr die ganze Geschichte, sie beruhigt meinen Vater, dass er die Koffer wieder auspacken kann. Somit ist er aus dem Weg und wir können in Ruhe miteinander reden.
    »Glaubst du, dass dieser Henning das gemacht hat, damit er sich mit dir vergnügen konnte?«, fragt sie und ich muss ein wenig über ihre Ausdrucksweise lächeln.
    »Klar, Mama, er wollte nur mit mir ins Bett, was denn sonst? Wie eine Spinne hat er sein feines Netz gesponnen, damit ich mich darin verheddere. Was meinst du, wie dumm er geschaut hat, als seine Frau in der Tür stand.«
    »Aber sagtest du nicht, er hätte sich getrennt?«
    »Das war bestimmt gelogen. Vermutlich wollte er nur bis zum letzten Tag warten und mich dann in diesem überteuerten Hotel mit der Rechnung sitzen lassen. Aber da hat er sich die Falsche ausgesucht.«
    Meine Mutter atmet tief aus. »Es tut mir leid, mein Mädchen, nach allem, was du erzählt hast, schien er ja ganz nett zu sein. Ich hätte dir gegönnt, mal jemand kennenzulernen, der es ernst meint. Zumindest bin ich froh, dass er diesen Tom verscheucht hat.«
    Tom ist für meine Eltern ein rotes Tuch, sie haben ihn von Anfang an für eine Schmeißfliege gehalten und recht damit behalten.
    »Ja, es wäre auch zu schön gewesen, um wahr zu sein. Ich frage jetzt nicht, warum das immer mir passiert, ich bin selber schuld, du sagst ja, ich bin viel zu leichtgläubig, weißt du , Mama, du hast recht damit.«
    »Hast du mal versucht über das Internet etwas über ihn herauszubekommen?«
    »Nein, das will ich auch gar nicht, je weniger ich von ihm weiß, desto besser. Ich lese noch nicht einmal seine SMS. Ich gehe auch nicht ans Handy, daher versuche erst gar nicht mich darüber anzurufen, ich habe es ausgeschaltet.«
    Meine Mutter seufzt. »Willst du nicht einige Tage zu uns auf die Insel kommen?«
    »Nein, Mama. Ich habe nur noch morgen frei, am Dienstag muss ich wieder arbeiten. Ich komme schon klar.«
    »Vielleicht solltest du doch mal seine SMS lesen, nur so zur Info.« Ich höre, wie meine Mutter für einen Augenblick den Atem anhält . Als ich nichts sage, fährt sie fort: »Eventuell hat er dich nicht belogen, wäre ja mal zu überlegen.«
    »Mama!« Wie kann sie sich jetzt auf die Seite von diesem Typen schlagen, dessen Name ich nicht mehr denke n will? »Wie konnte ich nur auf seine wunderschönen Augen reinfallen, ohne mein Gehirn einzuschalten?«
    »Alina, denk immer daran: Das Funkeln in den Augen eines Mannes ist leider oft nur das Glitzern der Sonne, die durch seinen hohlen Schädel scheint, mehr nicht!«
    Woraufhin ich einen Lachanfall bekomme und mich verabschiede, bevor meine Mutter mich mit noch mehr Weisheiten fütter n kann.
    Obwohl mein Herz immer noch blutet, kann ich wieder lachen . Ich liebe meine Mutter dafür, dass sie mich immer wieder aufmuntert, mag die Situation noch so aussichtslos sein.
    Der Film ist mittlerweile zu Ende und ich zappe lustlos durch das Fernsehprogramm. Vielleicht sollte ich es mir überlegen und doch noch
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