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Reservierung for Lucky One (German Edition)

Reservierung for Lucky One (German Edition)

Titel: Reservierung for Lucky One (German Edition)
Autoren: Kajsa Arnold
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eine Woche zu meinen Eltern fliegen. Das würde zumindest Lilly Adventure machen. Allein an diesen Spitznamen zu denken, den mir der, dessen Name ich nicht denken will, gegeben hat, bringt mich schon wieder zum Hyperventilieren. Mir wird eines schlagartig klar: Ich bin nicht diese Lilly – Paris war ein Ausrutscher, mehr nicht. Ich bin nun mal keine Abenteurerin, ich, Alina Maybach, bin langweilig und völlig uncool in Herzensangelegenheiten, und ich bin glücklich damit. Naja, meistens jedenfalls.

 
     
     
    Seinen inneren Schweinehund kann man doch selten überwinden. Ich zumindest nicht. Natürlich habe ich mein Handy wieder eingeschaltet. Und ebenso natürlich stehe ich mitten in der Nacht auf, als ich höre, dass eine weitere SMS eingegangen ist. Auch wenn ich es extra im Wohnzimmer meiner kleinen Zweizimmerwohnung liegen ließ, höre ich das leise Vibrieren.
    Lucky One , war ja klar. Okay, er hat gewonnen. Ich nehme das Gerät und schreibe, ohne seine Nachricht zu lesen:
     
    SMS von Lilly Adventure:
    BITTE LASS MICH IN RUHE!
     
    Ich muss gar nicht lange warten, da erreicht mich die Antwort. So viel also zu meiner Bitte.
     
    SMS von Lucky One:
    LILLY ENDLICH, GEHT ES DIR GUT?
     
    So eine bescheuerte Frage kann auch nur ein Mann stellen. Ohne es zu wollen, fliegen meine Finger über die Tasten und ich schreibe zurück:
     
    SMS von Lilly Adventure:
    WAS GLAUBST DU WOHL, WIE ES MIR GEHT? SO VIEL WOHL ZUM THEMA — LASS MICH IN RUHE!
     
    SMS von Lucky One:
    WO BIST DU? NOCH IN PARIS? WENN JA, BITTE LASS MICH DICH TREFFEN! HAST DU MEINE ANDEREN SMS GELESEN?
     
    SMS von Lilly Adventure:
    NEIN HABE ICH NICHT, WERDE ICH AUCH NICHT!
     
    Dann schellt das Telefon, aber ich nehme den Anruf nicht an. Ich will nicht mit ihm sprechen. Ich weiß genau, dass er mich mit seiner samtweichen Stimme in Versuchung führen kann.
     
    SMS von Lucky One:
    OKAY, DU WILLST NICHT MIT MIR SPRECHEN, ABER ICH LASSE NICHT LOCKER, BIST DU IN PARIS?
     
    SMS von Lilly Adventure:
    NEIN, NICHT MEHR, UND WIE ES AUSSIEHT, WERDE ICH DORTHIN AUCH NICHT MEHR REISEN, IRGENDWIE IST MIR DIE LUST AUF DIESE STADT VERGANGEN!
     
    Dann ist erst einmal Funkstille und ich bin froh. Nein, bin ich nicht, aber trotzdem kann ich nicht schlafen. Mein Blick geht aus dem Fenster meines Schlafzimmers und ich denke darüber nach, ob er die gleichen Sterne sieht, zu denen ich gerade hochschaue. Dann erreicht mich eine neue SMS:
     
    SMS von Lucky One:
    ICH SCHAUE GERADE IN DEN HIMMEL UND SEHE DIE STERNE, DIE WIR UNS ZUSAMMEN ANGESEHEN HABEN, DU FEHLST MIR!
     
    Mist, kann er etwa Gedanken lesen? Das ist schon irgendwie unheimlich. Seufzend setze ich mich in meinem Bett auf und blicke auf mein Handy. Verdammt, nun bin ich doch neugierig, was er mir in den vielen Kurzmittelungen geschrieben hat. Ich scroll e bis zum Samstag zurück und fange an zu lesen:
     
    SMS von Lucky One:
    WO BIST DU?
     
    SMS von Lucky One:
    BITTE LILLY, MELDE DICH. DAS IST ALLES EIN RIESEN MISSVERSTÄNDNIS!
     
    SMS von Lucky One:
    ICH HABE MICH SCHON VOR MONATEN VON BIRGIT GETRENNT, BITTE GLAUBE MIR! SIE IST GESCHICHTE GENAU WIE TOM! ICH HABE IHR KEINE SMS GESCHICKT UND SIE AUCH NICHT NACH PARIS BESTELLT! ICH FLEHE DICH AN, BITTE KOMM ZURÜCK! ICH VERMISSE DICH!
     
    SMS von Lucky One:
    GEHT ES DIR GUT? BITTE SCHICKE MIR EINE ANTWORT, WO DU BIST, ICH MACHE MIR SORGEN!!!
     
    SMS von Lucky One:
    ICH WERDE ECHT SAUER, WENN DU DICH NICHT BEI MIR MELDEST, UND DU HAST MICH NOCH NICHT SAUER ERLEBT!!!
     
    SMS von Lucky One:
    DU SCHULDEST MIR WAS – EIN GEIGENKONZERT!
     
    Und als Letztes ein einziger Satz, der mir die Tränen in die Augen treibt:
     
    SMS von Lucky One:
    ALINA – ICH LIEBE DICH
     
    Scheiße! Ich wollte doch nicht heulen, und jetzt treiben die drei belanglosen Worte mir Tränen in die Augen. Solch eine SMS habe ich noch nie erhalten und nun schreibt sie einer, dessen Name ich nicht denken will.
    Als das Telefon eine Melodie spielt, lasse ich es vor Schreck fallen. Neben dem Klingelton von Her Name is Calla hat er auch noch ein Foto von sich gemacht und es als Anruferbild gespeichert. Er steht vor dem Fenster, der Arc de Triomphe im Hintergrund und wirft mir einen Handkuss zu. Wäre er nicht so ein Vollidiot, wäre ich jetzt sehr gerührt. Bevor das Surren verstummt, nehme ich den Anruf entgegen.
    »Was hast du mit meinem Handy angestellt?«, frage ich statt einer Begrüßung.
    »Mein Gott, Babe, endlich ... bitte leg jetzt nicht wieder auf«, sagt er rasch, die Verbindung
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