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Reservierung for Lucky One (German Edition)

Reservierung for Lucky One (German Edition)

Titel: Reservierung for Lucky One (German Edition)
Autoren: Kajsa Arnold
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verabschiedet sich von uns beiden herzlich und ist auch schon wieder verschwunden.
    »Woher kennt ihr euch?« Ich bin überrascht über die Herzlichkeit, die Raffaele an den Tag legt, so, als würde Henning zur Familie gehören.
    »Meine Eltern und Raffaele sind seit Jahren befreundet, immer wenn sie beruflich in Paris sind, verbinden sie diesen mit einem Besuch im Sorrentino. Das Essen ist hier wirklich außergewöhnlich, du wirst es gleich selbst erleben.«
    Henning hatte nicht übertrieben. Schon das Brot, das wir gereicht bekommen, verströmt einen Duft, der einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Ganz zu schweigen von dem Carpaccio und der Dorade mit Zitronensoße. Ich bin überrascht, dass Henning Fisch bestellt hat. Mit einem Schulterzucken meint er: »Heute ist Karfreitag.«
    Nachdem wir ein zweites Glas Rotwein geleert haben, fühle ich mich wie neu geboren. Ich könnte hier die ganze Nacht sitzen und den Geräuschen der Stadt lauschen. Der Eiffelturm ist zum Greifen nah und seine helle Beleuchtung strahlt mir einladend entgegen. Immer wieder schweift mein Blick dorthin, ich würde ihn mir noch gerne aus der Nähe ansehen, gestern hatte ich keinen Blick dafür.
    Es ist schon spät, als wir uns von Raffaele für das gute Essen bedanken und uns verabschieden, nicht ohne ihm zu versprechen, bevor wir Paris verlassen, noch einmal bei ihm vorbeizuschauen. Er nimmt mich zum Abschied noch einmal in den Arm und drückt mir einen Kuss auf die Wange, wobei er mir ins Ohr haucht: »Henning ist ein toller Junge!« Ich kann nicht anders, als bestätigend zu nicken.
     
    Zuerst denke ich, dass wir den Weg zum Hotel einschlagen, doch Henning legt seinen Arm um meine Schultern und zieht mich mit sich. Wir laufen die Rue de Montessuy entlang in westliche Richtung und stehen nach einigen Hundert Metern vor dem hell erleuchteten Eiffelturm. Es befinden sich nur noch wenige Touristen auf den Straßen, vielleicht liegt es daran, dass es leicht angefangen hat zu nieseln, dabei aber doch warm geblieben ist. Mich stört der Regen nicht, solange ich Henning in meiner Nähe habe. Oh Gott, ich höre mich an, wie ein verliebter Teenager! Das ist gar nicht gut. Doch ich kann nichts dagegen tun, er hat mich in seinem Bann, wie er das angestellt hat, ist mir schleierhaft. Ganz langsam hat er sich in mein Herz geschlichen und den Panzer, der es umgab, geknackt. Jetzt bin ich rettungslos in einen Mann verliebt, von dem ich gerade mal den Namen, den Musikgeschmack und die Farbe seiner Unterhose kenne.
    »Komm«, sagt Henning , nimmt mich an die Hand und führt mich genau in die Mitte unter dem Turm. Hier stehen wir und schauen hinauf zu dem tonnenschweren Stahlgerüst. Obwohl es regnet, glitzern hier und da einige Sterne durch die Wolken, ich kann gar nicht sagen, wie wundervoll dieser Anblick ist.
    »Schließ deine Augen«, flüstert Henning mir ins Ohr . Er steht hinter mir und ich kann nicht sehen, was er vorhat. Wenn er sich jetzt mit meiner Tasche aus dem Staub machen will, sollte ich ihn warnen, dass dort nichts außer einem Reiseführer und ein paar Taschentücher zu finden ist, mein Geld trage ich immer am Körper.
    Ich spüre, wie er mir etwas in die Hand drückt und es fühlt sich wie ein Handy an. Dann steckt er mir etwas in die Ohren und ich kapiere, dass es Ohrstöpsel sind. »Nicht die Augen aufmachen«, ermahnt Henning mich und ich gehorche. Nach wenigen Sekunden ertönt Musik und die ersten Sätze:
     
    You just gotta ignite the light
    And let it shine
    Just own the night
    Like the Fourth of July
     
    Cause baby yo uʼ re a firework
    Come on show ̒em what yo uʼ re worth
    Make ̒em go Oh, oh, oh!
    As you shoot across the sky-y-y
     
    Oh mein Gott, ich öffne die Augen und schaue in seine strahlenden Augen, als Katy Perr yʼ s Refrain von Firework ertönt. Er hat sich an unsere Unterhaltung im Zug erinnert, als ich ihm von meinem Traum erzählt habe, und hat dieses Lied auf sein iPhone geladen. Ich schaue auf das Gerät in meiner Hand und sehe, dass er das Bild, was er von mir vor dem Bahnhof aufgenommen hat, als Bildschirmschoner gespeichert hat. Ich kann es nicht fassen und bin absolut sprachlos. Er breitet meine Arme aus und gibt mir einen kleinen Schubs, ich beginne mich im Kreis zu drehen. Ohne es wirklich zu wollen, zieht mich die laute Musik in ihren Bann, sodass ich gar nicht anders kann, als meinen Füßen zu folgen und mich immer weiter und schneller im Kreis zu drehen. Tausend Lichter fliegen an meinen
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