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Rendezvous Mit Dem Universum

Titel: Rendezvous Mit Dem Universum
Autoren: Jan Moewes
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beschäftigen. Auf jeden Fall werden wir auf unserer Reise alle paar Millionen Jahre an einer vorbeikommen, und nicht alle sind sich ähnlich. Wer es dann 15 Milliarden Jahre ausgehalten hat, der ist endlich dort, wo unsere Astronomen
hinschauen, wenn sie so weit gucken, wie sie können. Sagen sie.
    Da der Raum gekrümmt ist, wie sie sagen, wäre es doch auch möglich, dass die allerletzte Galaxis in 15 Milliarden Lichtjahren Entfernung wieder wir selbst sind. So, wie man auch auf Erden wieder zu Hause ankommt, wenn man immer nur geradeaus geht.Auf unserer imaginären Reise hätte das den Vorteil, dass wir nach 15 Milliarden Jahren von unserem Lichtblitz direkt absteigen und uns auf eine grüne Wiese fallen lassen könnten und so das Problem der Rückfahrt wunderschön gelöst hätten.
    Vielleicht wäre es gerade Nacht und sternenklar, und ganz gewiss wären wir glücklich, den Himmel wieder so zu sehen, wie wir ihn lieben. Wahrscheinlich würden wir ihn mehr lieben als je zuvor, und ganz bestimmt würden wir ihn mit anderen Augen sehen.Wir würden zum Beispiel wissen, dass ALLE, wirklich ALLE Sterne, die wir mit bloßem Auge sehen, zu unserer Galaxis gehören. Alle Sterne und auch alle sonstigen Lichtschimmer, bis auf einen einzigen - zumindest nördlich des Äquators.
    In klaren Nächten kann, wer gute Augen hat, ein schwaches Flimmern im Sternbild Andromeda wahrnehmen. Es ist eindeutig kein Stern, und deshalb hat man es immer Nebel genannt, wie viele
andere Gas- oder Staubwolken. Erst im letzten Jahrhundert hat man erkannt, dass es etwas anderes ist. Der Andromedanebel ist kein Nebel, sondern eine eigene Galaxis, die uns nächste. Alles andere, was wir auf der Nordhalbkugel mit bloßem Auge wahrnehmen können, ist unsere Galaxis. Am südlichen Sternenhimmel sieht man stattdessen die beiden Magellanschen Wolken, die auch keine Wolken sind, sondern ebenfalls zwei unregelmäßige Galaxien in nächster Nachbarschaft.
    Und jetzt werden wir erstmal kurz klären, was denn nun eine Galaxis ist. Schließlich wohnen wir ja in einer. Der Begriff kommt vom griechischen galactos , was Milch heißt. Von innen gesehen sagt man auch Via Lactea dazu oder auf gut deutsch Milchstraße. Das leuchtende Band, das wir in klaren Nächten am Himmel sehen, ist die Innenansicht der Galaxis.
    Stellen wir uns einmal vor, wir wären ein Molekül im Inneren eines Frisbees, das am Strand liegt.Wenn wir jetzt nach oben oder unten schauen, sehen wir recht wenig andere Moleküle, weil das Frisbee ziemlich dünn ist. Schauen wir aber flach durch die Frisbee-Ebene, sehen wir so viele Moleküle, dass man nicht mehr hindurchschauen kann. Unsere Galaxis hat eine frisbeeähnliche Form, und
die vielen Sterne, die die Milchstraße bilden, zeigen uns die galaktische Ebene.
    Haben Sie sich das vorstellen können? Dann seien Sie jetzt vorsichtig und halten Sie sich fest, denn nun kommt der kleine Junge angerannt, dem das Frisbee gehört, und er wirft es seinem Freund zu. Jetzt ist unser Frisbee einer Galaxis noch viel ähnlicher, als wenn es am Strand liegt. Eine Galaxis kann man sich liegend gar nicht vorstellen - wo sollte sie auch liegen -, sondern nur durchs All sausend, und zwar im Prinzip genauso wie das Frisbee.
    Nach dem Lexikon ist eine Galaxis die Ansammlung einer großen Zahl von Sternen, Gas und Staub. In unserem Fall bilden diese eine flache Scheibe mit einem Durchmesser von 100.000 Lichtjahren. Ein riesiges Feuerrad ist wohl das Ähnlichste, was wir kennen.
    Natürlich ist die Ähnlichkeit mit einem Feuerrad rein äußerlich. In Wirklichkeit hat niemand eine Ahnung, welche Kräfte die durchschnittlich hunderttausend Millionen Sonnen zusammenhalten, die eine Galaxis bilden. Und außer Sonnen, Gas und Staub gibt es noch Schwarze Löcher, Weiße Zwerge, Neutronensterne, Supernovae und vieles mehr, was sich einer einfachen Beschreibung entzieht. So wissen wir zum Beispiel so gut wie gar nichts über das
Zentrum einer Galaxis und was darin passiert. Wie es aussieht, gibt es ein strahlendes Zentrum und ein saugendes. Während die Sonnen langsam nach außen driften, drängt zwischen ihnen nichtstrahlende Masse nach innen. So entstehen die schönen Spiralarme. Und dass wir von der Erde aus das strahlende Zentrum unserer Milchstraße nicht sehen, liegt an ausgedehnten Staubwolken, die sich vor unseren Blick geschoben haben. Sonst hätten wir vermutlich im Sommer tagsüber zwei Sonnen am Himmel und im Winter eine tags und eine nachts. Und alles wäre
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