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Reiterhof Birkenhain 09 - Spuk im Stall

Titel: Reiterhof Birkenhain 09 - Spuk im Stall
Autoren: Margot Berger
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Hallenboden auf. Fast gleichzeitig, schließlich waren sie ja eineiige Zwillinge. Mit lautem Klatschen zerplatzen die Kürbisse. Gelbes Fruchtfleisch flog durch die Halle, prallte an die Beine von Nordlicht und Godewind. Verschreckt sprangen die Pferde der Nervis zur Seite und blieben in der nächsten Ecke mit gespitzten Ohren stehen.
    »Tragt ihr etwa keine Reitkappe unter dem Kürbis?«, wetterte Kai Jensen durchs Mikrofon. »Wie oft habe ich euch schon gesagt... ach was.«
    Er besann sich, dass eine Standpauke im Moment nichts nützte, verließ seinen kleinen Ansageraum und ging zu den Unglücksreitern in die Halle.
    »Ist euch was passiert?«, fragte er.
    Die beiden Exkürbisse rappelten sich auf und schüttelten die Köpfe. Mit spitzen Fingern zupften sie Kürbisfasern aus den Haaren. Im zuckenden Licht der Leuchtkugel sahen sie aus wie Außerirdische, die ihre KopfAntennen ausrichteten.
    »Für euch beide gilt dasselbe wie für meine Schulpfer-dereiter. Hier herrscht Kappenpflicht«, polterte Jensen und sammelte die Kürbisstücke ein. Dabei war er gar nicht richtig wütend. Eher erleichtert, dass die Nervis mit dem Schrecken davongekommen waren.
    Die anderen Reiterinnen ritten neugierig heran. Nachdem klar war, dass die Zwillinge den Sturz unverletzt überstanden hatten, juckte es Jule in den Fingern, zu sticheln.
    »Warum tretet ihr mit der Nummer nicht im Fernsehen auf?«, lästerte sie. »Oder ihr geht zum Film? Ich weiß schon einen Titel: Der Niedergang der Kampfkürbisse.« »Ziege«, zischte Mia-Mathilde und setzte die Reitkappe auf, die Theresa auf Jensens Wink von der Tribüne herunterreichte.
    »Ohne Kappe reitet ihr keinen einzigen Schritt mehr«, drohte Jensen, dann ging er in seinen Ansageraum zurück.
    Die beiden Vampire durften jetzt als Anfangsreiter vorn gehen.
    »Dann trab mal an, Graf Dracula!«, sagte Herr Jensen durchs Mikrofon zu Conny. »Halloween-Reiten, Klappe zwei. Bin gespannt, wie der Abend endet. Mein Bedarf an Stürzen ist für heute gedeckt.«
    Conny saß kerzengerade auf Rocky und bemühte sich sorgfältig exakte Figuren zu reiten. Sie platzte fast vor Stolz, dass sie vorne ritt und die Gerlach-Zwillinge weichen mussten.
    Dieser peinliche Sturz mit den zermatschten Kürbisköpfen traf die Nervis an ihrer empfindlichsten Stelle - ihrer Eitelkeit. Jensen hatte sie verdonnert am Ende zu reiten. Conny bedauerte heftig, dass sie ihre Gesichter nicht sehen konnte. Aber sie wusste auch so, dass die Zwillinge aus ihren gelben Kleidern guckten wie zwei beleidigte Leberwürste. Die Nervi-Hirne arbeiteten garantiert auf Hochtouren. Conny schätzte, dass die Zwillinge den anderen demnächst einen Streich spielen würden, bei dem alle schrecklich dumm aussehen sollten. Sozusagen als Gegenstück zu ihrem eigenen peinlichen Auftritt heute. Also'war Vorsicht angebracht.
    Ohne Kürbis-Köpfe verlief die Reitstunde problemlos. Niemand fiel mehr vom Pferd.
    Nach dem Gruselritt zogen die Halloween-Geister lachend und schwatzend auf den Heuboden.
    Oben hockten schon mehr als zehn Mädchen auf Strohballen vor der Monsterbar und tranken Schockbrühe -was nichts anderes war als Cola mit Zitronensaft. Jemand hatte ein mannshohes Leuchtskelett aufgehängt, im Durchzug klapperten seine Plastikknochen. Die ausgehöhlten Kürbisse leuchteten schaurig-schön.
    »Das ist doch Kinderkam mit dem elektrischen Licht darin«, spottete Ilona und zog wichtigtuerisch eine Hand voll Kerzen aus der Tasche. »In die Kürbisse gehören echte Kerzen. Das schockt total, aber nicht eure Babylampen.« Luisa tippte sich an die Stirn.
    »Du spinnst wohl. Offene Flammen sind verboten. Wenn das Herr Jensen sieht!«
    »Pah, er ist ja nicht da.«
    Ilona nahm die Taschenlampe aus dem Kürbis vor sich und setzte die Kerze hinein. Sie hielt ein Feuerzeug hinein und zündete sie an.
    Die anderen Mädchen waren aufgesprungen. Jede von ihnen war bereit, sich mit Ilona anzulegen und die Flamme zu löschen. Aber das übernahm dann Herr Jensen, der plötzlich auf dem Dachboden stand, wie von Geisterhand herbeigezaubert. Bis nach unten hatte er den Brandgeruch geschnuppert.
    »Willst du wohl die Kerze ausmachen! Aber sofort!« Jensen tobte. »Du fackelst mir ja den ganzen Stall ab! Was glaubst du, wie schnell das geht.«
    Die 17-jährige Ilona lief knallrot an, beugte sich zum Kürbis hinunter und spitzte die Lippen.
    »Halt! Nicht auspusten!«
    Blitzschnell war Jensen zur Stelle und setzte eine Coladose auf den brennenden Docht. »Willst
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