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Reiterhof Birkenhain 09 - Spuk im Stall

Titel: Reiterhof Birkenhain 09 - Spuk im Stall
Autoren: Margot Berger
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du das Feuer über den ganzen Dachboden blasen?«
    Wütend musterte er Ilona, die es vorzog, auf den Boden zu schauen. »Du kannst dir nicht mehr viel erlauben hier im Stall«, sagte Jensen finster. »Die Sache mit Albrecht Steinberg ist noch nicht vergessen.«
    Albrecht Steinberg - das war der junge Pferdewirt, den Jensen kürzlich hinausgeworfen hatte. Dieser Al hatte einige Wochen lang seine Lehre auf Birkenhain gemacht. Conny, Jule und ihre Clique hatten schnell gemerkt, dass er die Schulpferde schlecht behandelte. Aber Ilona, Olivia und Senta, genannt die Killerbienen, wollten es nicht wahrhaben. Alle drei hatten sich in den obercoolen AI Steinberg verknallt und Kai Jensen verschwiegen, was sie über ihn wussten. Als alles aufflog, wollte Jensen den Killerbienen spontan Stallverbot erteilen, Aber dann siegte doch wieder seine Großherzigkeit, die er nun angesichts der Kerze verwünschte.
    »Die Größten haben den kleinsten Verstand«, sagte er. »Wehe, wenn so etwas noch mal vorkommt. Dann ist endgültig Schluss. Dann könnt ihr euch einen anderen Reitstall suchen.«
    Kleinlaut rafften die Killerbienen ihre flatternden Alien-Kostüme und drückten sich an Herrn Jensen vorbei zur Bodentreppe. Sie gingen lieber, bevor er die Sache vertiefte und sie doch noch hinauswarf.
    »Wirklich hundsgemein, dass ich euren AI nicht gesehen habe«, seufzte Luisa Steffen. »Der muss ja nicht ganz dicht sein, wenn er sich an die Killerbienen herangemacht hat.«
    Luisa war mit ihrer Oma verreist gewesen. Damm hatte sie den berüchtigten Al nie zu Gesicht bekommen. Als sie zurückkehrte, war Albrecht Steinberg schon entlassen. »Frag dich lieber umgekehrt . . . was die an diesem Al finden konnten, dieser Ratte«, konterte Jule und kratzte sich an der Backe. Unterm Werwolffell juckte es. »Wollen wir über Ratten reden oder Halloween feiern?«, rief Conny herüber und hob ihren Becher. »Vergesst Albrecht Steinberg. Es lebe Graf Dracula.«
    Die Feier wurde monstermäßig lustig. Wahrscheinlich lag es daran, dass die Killerbienen sich verzogen hatten. Natürlich auch am Wetter. Der heulende Sturm machte sich prächtig zur gespenstischen Kulisse auf dem Dachboden.
    Als die Mädchen nach Hause fahren wollten, stürmte es immer noch.
    »Lasst eure Kostüme hier, sonst fliegen die noch aus dem Fahrradkorb. Hängt sie einfach auf dem Heuboden auf«, schlug Jensen vor.
    »Was, meinen schönen Vampirumhang?«, fragte Conny entsetzt. »Und wenn der gestohlen wird?«
    Kai Jensen lachte. »Wer soll denn nachts hier eindringen und Vampirumhänge stehlen? Jetzt geht aber deine Phantasie mit dir durch, Conny Clasen.«
    Conny strich über den glänzenden schwarzen Stoff. Bis auf den Riss und die Schminkeflecken war es ein erstklassiger Vampirmantel. Der hatte das Taschengeld von einem Monat gekostet.
    Conny fand, sie sah darin aus wie eine Riesenfledermaus. Diese Flugtiere mochte sie nämlich, seit sie in der Schule bei einer Fledermaus AG arbeitete.
    »Auf Ihre Verantwortung«, seufzte sie und brachte ihr Kostüm zu den anderen nach oben.
    »Gut, dass Halloween so selten ist«, sagte Kai Jensen zu Blaumann, dem Stallkater, der um seine Beine strich, als Jensen hinter den Reitern abschloss. »Diese Geister bringen nur Unruhe in den Stall. Spuk ertrage ich nur einmal im Jahr.«
    Doch Jensen sollte in den nächsten Wochen noch starke Nerven brauchen ...

2. Kapitel
    Starke Nerven gefragt

    »Hast du den Stallschlüssel?«
    Hilla Steffen, Luisas Oma, steckte den Kopf aus der Haustür und rief hinter Luisa her, die sich draußen an ihrem Fahrrad zu schaffen machte.
    »Logisch, Oma«, sagte Luisa, tastete nach dem Schlüssel in ihrer Reithose und zog die Kapuze ihres blauen Sweatshirts über die dunklen Haare.
    Frau Steffen schüttelte sich. »Ungemütliches Wetter.« Der dichte Nebel, der den ganzen Tag über Großmoor-stedt gelegen hatte, löste sich jetzt in schwere Tropfen auf, die ihr in den Nacken fielen. Zwei volle Tage hielt sich der Herbstnebel schon, der aufgezogen war, nachdem sich der Sturm in der Halloween-Nacht gelegt hatte.
    Hilla Steffen, eine zierliche Frau mit modisch gesträhntem Haar, ging zum Fahrrad und stellte eine große Tüte mit belegten Brötchen und eine Thermosflasche in den Fahrradkorb.
    Lachend lehnte Luisa sich über den Lenker und drückte ihr einen Kuss auf die Backe. »Du bist klasse, Oma. Damit rettest du wieder den halben Stall vor dem Hungertod. Die anderen kommen spätestens um sechs und bohren: Deine coole Oma
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