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Reiterhof Birkenhain 09 - Spuk im Stall

Titel: Reiterhof Birkenhain 09 - Spuk im Stall
Autoren: Margot Berger
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Er wusste doch genau, dass die Nervis nicht zu ihrer Clique gehörten. Warum lud er die zum Mitreiten ein?
    Von hinten spürte Conny einen Stoß. Ein Pferdekopf schob sich unter ihren Umhang, zerrte den Stoff blitzartig bis zum Nacken hoch und suchte in ihren Hosentaschen nach Leckerlis.
    »Rocky...«
    Conny setzte den Sattel ab und brachte ihren Mantel in Sicherheit, indem sie die schwarze Pferdenase zurückschob.
    »Hast du gar keine Angst vor Vampiren, mein Kleiner?«, fragte sie erstaunt.
    »Ich habe noch nie gehört, dass Lakritzschnecken Angst vor Vampiren haben«, kam es aus der rechten Kürbisfratze.
    Der linke Kürbis setzte noch einen drauf. »Es sei denn, sie sind gentechnisch verändert.«
    »Haut bloß ab«, knurrte Conny und schlüpfte zu ihrem Rocky in die Box.
    Lakritzschnecke! Gentechnisch veränderte Lakritzschnecke! Diese blöde Stichelei der Nervis. Conny sah den Zwillingen nach, die kichernd Richtung Reithalle marschierten. Den Spitznamen hatten sie Rocky verpasst, weil der schwarze Traber so dünn war. Zugegeben, er konnte sich wirklich winden und drehen wie eine Lakritzschnecke, wenn er einen Reiter absetzen wollte. Aber was ging das die Nervis an?
    Conny sattelte Rocky, schob sich selbst ein Vampirgebiss in den blutrot geschminkten Mund und führte Rocky in die Halle. Kurze Zeit später saß sie im Sattel und die Halloween-Reitstunde konnte beginnen.
    Von der Tribüne guckten verkleidete Mädchen zu. Sie wären gern dabei gewesen, waren aber im Moment knapp bei Kasse und hatten kein Geld für Reitstunden. Aber nachher, bei der Gruselfeier, da wollten sie natürlich nicht fehlen.
    Die Reiter ordneten sich paarweise. Vorne ritten die Kürbisse und jeder sah, dass die Nervis Schwierigkeiten hatten, die schweren Früchte auf ihren Köpfen auszubalancieren. Auch die Pferde der Zwillinge merkten die Unruhe auf ihrem Rücken. Godewind schlug mehrmals aus, weil seine Reiterin ihn ständig aus dem Gleichgewicht brachte.
    Die beiden Hexen dahinter hielten Abstand, damit ihre Fjordpferde Oie und Kalle keinen Schlag von Godewind abbekamen. Als drittes Paar kamen die beiden Vampire, unter deren Kapuzen sich Conny und Merle versteckten. Wider Erwarten hielt sich Conny Clasen auf Rocky prima. Obwohl ihr Dracula-Mantel ständig hochwehte, zickte der Traber nicht herum wie sonst. Aber das lag wahrscheinlich an seinem Nebenpferd Ankum. Der Friese von Merle wirkte auf jedes Pferd wie eine Beruhigungspille. Schlussreiter waren die Werwölfe - Jule und Luisa ritten Sally und Flecken-Paula.
    »Ein Glück«, sagte Kai Jensen durchs Mikrofon, »dass ich weiß, wer unter den Masken sitzt. Sonst könnte ich ja den Unterricht nur mit hundert Knoblauchzwiebeln um mich herum machen. Dann trabt mal an, ihr Killerkürbisse!« »Das geht niemals gut«, raunte Jule ihrer Partnerin Luisa zu und nahm Sallys Zügel kürzer. »Nie im Leben. Mit solchen Kampfkürbissen auf dem Kopf kann kein Mensch traben.«
    Ein paar Runden ging es aber doch gut. Jedenfalls recht und schlecht. Zumindest passten die abgehackten Bewegungen der Gerlach-Zwillinge zu der schrägen Musik, die aus dem Lautsprecher dröhnte.
    Kai Jensen schaltete das Licht in der Halle ab und setzte eine Leuchtkugel in Betrieb, die sich unter den Deckenbalken drehte. Lichtfetzen huschten gespenstisch über die Wände und über die schaurigen Kostüme. In die dramatische Musik mischte sich das Heulen des Sturms. Wütende Böen rüttelten an den Holztoren zum Hof. »Cooler kann ein Halloween-Ritt nicht sein. Trotz der Nervis«, rief Conny über die Schulter in Richtung Jule und Luisa.
    »Hä?«, fragte Jule. Wegen Connys Plastikgebiss mit Vampirzähnen hatte sie verstanden: »Kulu kanei Nallo-gen-Rick nich fein. Krock wer hervis.«
    »Nach links und rechts teilen!«, ordnete Jensen an. »Paarweise Volte.«
    Da passierte es.
    Als die Kürbisse eine Volte reiten wollten, also einen kleinen Kreis, verloren sie endgültig das Gleichgewicht. »Hilfe, ich kann mich nicht halten«, schrie der linke Kürbis, als die schwere Frucht den Kopf auf die Schulter herunterzog. So weit, dass das Mädchen unweigerlich aus dem Sattel glitt. Ein Fuß war schon aus dem Steigbügel gerutscht. Obwohl Mia-Mathilde Gerlach alles versuchte, um zurück auf den Pferderücken zu gelangen, schaffte sie es nicht. Zwei Sekunden später erwischte es auch den anderen Kürbis.
    »Hilfe, ich kippe auch«, schrie Zwilling Dina-Dorothee. Dann tickten die beiden Riesenkürbisse mit den Mädchen auf dem
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