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Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute

Titel: Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute
Autoren: Margot Berger
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Australien zu graben. Komisch, wie eilig sie es plötzlich hatten! Ganz dringend mussten sie weg, hatten wichtige Dinge zu erledigen. Auf einmal war der Hof wie leer gefegt.
    Grimmig schaute Benno den flüchtenden Zuschauern nach.
    »Typisch!«, schimpfte er. »Bloß nicht arbeiten! Dabei könnten wir gut noch ein paar Helfer gebrauchen. Meine Männer müssten auch mal Pause machen.«
    Daraus schien aber erst einmal nichts zu werden.

4. Kapitel
    Schaufel-Tickets

    »Ich habe eine Idee«, verkündete Imke Za-velstein kurz darauf. Sie flüsterte mit den Gerlach-Zwillingen und Dina-Dorothee sagte: »Genau.«
    »Können wir die Schaufeln haben und den großen StallSchirm?«, fragte Imke Herrn Jensen.
    »Und den Campingtisch aus dem Schuppen?«, fügte Dina-Dorothee hinzu.
    »Wozu das denn?«
    »Überraschung, Herr Jensen.«
    »Meinetwegen, aber macht mir keinen Mist, Mädchen.« Bei Herrn Jensen schrillten die Alarmglocken im Kopf, wenn diese drei Zwölfjährigen aktiv wurden.
    Von den Gerlach-Zwillingen und Imke Zavelstein war normalerweise wenig Gutes zu erwarten. Mia-Mathil-de, Dina-Dorothee und Imke spielten sich gern auf. Die drei wurden im Stall nur »Nervis« genannt, weil sie jeden zur Weißglut bringen konnten. Andererseits musste Jensen zugeben: Wenn es ernst wurde, dann waren sie hilfsbereit.
    Trotzdem...
    Mit gemischten Gefühlen sah er den Zwillingen und Imke nach, wie sie die Sachen zum Birkenweg hochschleppten. Auch die schaufelnden Mädchen sahen argwöhnisch auf, arbeiteten dann aber weiter. Man durfte keine Zeit verlieren.
    Seltsam. Seit die drei zum Birkenweg hochgegangen waren, kamen keine Neugierige mehr auf den Hof. »Wahrscheinlich wirkten die Nervis wie Vogelscheuchen«, lästerte Jule. Sie platzte fast vor Neugierde.
    Was mochten die da oben treiben? Die führten doch etwas im Schilde! Wer stellte sich bei einem Wolkenbruch freiwillig an die Straße?
    Aber darüber konnte Jule sich nicht länger den Kopf zerbrechen, denn Bastian fragte: »Willst du weiter Löcher in die Sandsäcke starren oder machst du wieder mit?«
    Nach einiger Zeit kam ein unbekanntes Paar den Weg zum Hof herunter, in der Hand zwei von Jensens Schaufeln.
    Die beiden ließen sich einen Platz zum Füllen der Säcke zeigen und fingen gleich an.
    Benno freute sich. Endlich konnte er zwei aus seiner Truppe zum Ausruhen in den Einsatzwagen schicken. Wenige Minuten später erschienen zwei weitere Freiwillige, später noch mehr. Weil aber alle mit sich und der Arbeit beschäftigt waren, hielt sich die Verwunderung in Grenzen.
    Erst als der achte Helfer glücklich sagte: »Danke, dass es noch klappt mit dem Schippen. Ich hatte schon Angst, dass die Schaufeln ausgingen«, wurde Kai Jensen hellhörig und hielt Ausschau nach seinen Reitermädchen am Birkenweg. Er sah die drei hinter seinem Campingtisch am Rande der schmalen Straße stehen.
    Herr Jensen rief Imke zu sich und stellte sie zur Rede. »Was treibt ihr da oben?«
    Imke musste berichten. Ihre Idee war so gut, dass Jule sich vor Wut auf die Lippen biss. Warum, zum Teufel, war ihr das nicht selber eingefallen? Schließlich hatte sie gerade das Buch Tom Sawyers Abenteuer gelesen! Darin war ja haarklein beschrieben, wie man Leute überlistete.
    Was war passiert?
    Die Nervis hatten jeden neuen Schaulustigen am Birkenweg abgefangen.
    » ... dann haben wir denen gesagt, dass es haufenweise Freiwillige gibt. Jede Menge. Dass die Leute sich darum reißen würden, bei uns zu helfen. Und dass wir Berechtigungs-Karten vergeben müssen, um die Sache in den Griff zu bekommen.«
    Imke kramte einen Schreibblock aus der Regenjacke. Darauf hatte sie geschrieben: »Hochwasser-EintrittSchein. Berechtigt zum einmaligen Helfen. Von ... Uhr bis ... Uhr. Gebühr: eine Stunde zehn Mark.«
    »Was? Ihr habt auch noch Geld dafür genommen? Dass die Leute hier unten arbeiten?«
    »Arbeiten dürfen, Herr Jensen. Dürfen.«
    Imke zeigte auf den Block. »Da tragen wir die Uhrzeit ein. Wer länger will, muss nachbezahlen.«
    Stolz zog sie sieben Geldscheine aus der Jacke und wedelte damit im Regen herum. »Man muss den Menschen die Sachen schmackhaft machen, sagt mein Vater. Sie müssen denken, dass sie eine richtige Beute machen. Sagt mein Vater.«
    Vater Zavelstein schien sehr geschäftstüchtig zu sein, das ließ sich nicht leugnen.
    Man sah dem Stallbesitzer an, dass er drauf und dran war, den Helfern ihr Geld zurückzugeben.
    Doch Bastian zog Imke blitzschnell die nassen Scheine aus der Hand. »Dafür
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