Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute

Titel: Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute
Autoren: Margot Berger
Vom Netzwerk:
Jensen wieder auf den Teppich.
    Er klopfte Jule auf die Schulter. »War nicht so gemeint, du kennst mich ja. Nun aber los ... «
    Die Pferde wurden in die Boxen gebracht. Dann bewegten sich rote, gelbe und blaue Regenjacken zum Ausgang hin. Auf dem Hof, wo sonst die Pferde zum Putzen angebunden wurden, stand ein orangefarbener Lastwagen. Der Fahrer beugte sich aus dem Führerhaus und beobachtete die schräg gestellte Ladefläche. Feiner weißer Sand schob sich nach unten und türmte sich neben dem Misthaufen zu einem Berg auf.
    Währenddessen fuhr ein kleinerer Lastwagen vor, beladen mit Stapeln von leeren Jutesäcken. Dahinter der rote Einsatzwagen der Großmoorstedter Feuerwehr.
    Benno kletterte als Erster heraus und stellte sich neben den Kleinlaster.
    »Weiter nach links, weiter, weiter, weiter.«
    Er dirigierte die Holzpaletten mit den Säcken, die mit einem kleinen Ladekran abgesetzt wurden.
    Acht von Bennos Kollegen - alle trugen schwarze Anzüge mit Leuchtstreifen und gelbe Helme - sprangen aus dem Feuerwehrwagen und bewaffneten sich mit Schaufeln. Im Laufschritt ging es zum Sandberg. Ohne Zeit zu verlieren, begannen die Männer, den nassen Sand in Säcke zu schaufeln.
    »Das sind Profis.«
    Anerkennend nickte Herr Jensen, der bei den Mädchen im Schutz der Stallgasse verharrte. »Die haben damals beim Oder-Hochwasser geholfen.«
    Zu zweit standen die Feuerwehrleute beieinander, die gelben Helme zusammengesteckt. Ein Mann hielt den Sack auf, der andere schaufelte Sand hinein. Ein Verschlussdraht wurde um die Öffnung gedreht und Sandsack für Sandsack wanderte auf die Palette. Mit den Säcken sollte der Wall aufgestockt werden, um die steigenden Fluten zurückzuhalten.
    »Ich dachte, wir könnten helfen!« Conny war enttäuscht, dass sie tatenlos zusehen mussten.
    »Genau! Acht Mann sind zwar schnell«, stellte Bastian fest. »Aber zwanzig Mann wären ja wohl noch schneller. Ich meine, zwei Männer und sagen wir . .. ein Haufen Mädchen.« »Höre ich da etwa Frauenfeindlichkeit heraus, Bastian Bachmann?« Jule runzelte in gespielter Empörung die Stirn.
    Bastian lachte nur und zog Jule an sich.
    Jule wurde rot, die anderen Mädchen kicherten. Es war ein offenes Geheimnis, dass Jule und Bastian sich gern hatten. Jeder wusste aber auch, wie sehr Jule Ahrend es hasste, wenn jemand sie darauf ansprach.
    »Ja, wirklich, Herr Jensen«, beeilte sichjule zu sagen, um von ihrem glühenden Gesicht abzulenken. »Sollen wir nicht draußen mitmachen?«
    Kai Jensen meinte, das müsse Benno entscheiden.
    Der aber war gerade ein Stück Richtung Lottbach hinuntergegangen. Es gab noch einiges zu klären. Konnte ein Lastwagen die aufgeweichten Wege und Wiesen überhaupt befahren? Würde er nicht gleich stecken bleiben?
    Benno prüfte den Boden und stapfte durch den strömenden Regen zum Stall zurück. Von weitem leuchtete die Schrift »Wehrführer« auf dem weißen Schulterlatz seiner Jacke. Beim Rest der Truppe war der Schulterlatz rot. »Wird nichts mit dem Lkw«, rief Benno über den Hof. »Der sackt sofort weg. Es hilft nichts - wir müssen die Sandsäcke mit Schubkarren an den Lottbach fahren.« Mit hochgezogener Jacke ging Kai Jensen ihm entgegen. Die beiden Männer berieten sich, schließlich verschwanden sie kurz im Schuppen. Mit langen Brettern unter dem Arm kamen sie daraus zurück.
    »Die bauen Stege für die Schubkarren«, erkannte Conny, als Benno und Herr Jensen die Bretter auf dem Matschweg auslegten und Steine darunterschoben. Voller Ungeduld warteten die verhinderten Helfer am Ende der Stallgasse, bis die Männer endlich zurückkamen.
    »Wie sieht es aus?« Benno baute sich vor den jungen Reitern auf. »Wollt ihr euch nicht endlich Schaufeln holen und bei den Säcken helfen?«
    Das ließen sie sich nicht zweimal sagen.
    »Endlich!«
    »Wir retten den Stall!«
    Mit lautem Gebrüll stürmten die Mädchen durch die Stallgasse zum Abstellraum für die Geräte.
    Erschrocken über das plötzliche Geschrei sprangen die Pferde zurück in die hintersten Ecken ihrer Boxen. »Spinnt ihr jetzt komplett?«, bellte Herr Jensen hinterher. »Hört sofort mit dem Gejohle auf. Das fehlte noch, dass meine Pferde gegen die Wände springen und sich die Beine lahm schlagen.«
    Wenig später ging es richtig rund auf dem Hof. Fast waren es zu viele Helfer, die sich zwischen Sandberg und leeren Säcken drängten.
    Gegen Mittag lagen ungefähr tausend Sandsäcke bereit. Die Schubkarren des Reiterhofs wurden herbeigeholt, insgesamt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher