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Reiterhof Birkenhain 05 - Strumnacht am Meer

Titel: Reiterhof Birkenhain 05 - Strumnacht am Meer
Autoren: Margot Berger
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Fremden. Aber hier schien sie an die richtige Adresse geraten zu sein.
    »Cool.« Das war Rita, die größte Leseratte von den Drillingen. »Da kannst du bei uns reichlich Stoff sammeln. Ich erzähle dir jede Menge, wenn du willst.«
    Jule stöhnte auf. »Aber bitte nicht sofort. Wenn Conny erst anfängt von ihrem Liebling Rocky zu erzählen, dann setzen wir hier Moos an. So lange dauert das.« »Bringt ihr den Rocky auch mit?«, fragte Rita neugierig. Conny zuckte die Schultern. »Weiß nicht. Das bestimmt leider Herr Jensen, unser Stallbesitzer.«
    Der Unterricht ging inzwischen weiter. Die Mädchen setzten sich auf die Holzbank, legten die Beine auf die Bande und sahen den Reitern eine Weile zu.
    »Wie findet ihr unsere Halle?«, erkundigte sich Ronja. »Gut, was?«
    »Die ist klasse«, stellte Jule fachmännisch fest. Sie nahm die Tiefkühlpizza von ihrem angeschwollenen Knie, zog die Beine von der Bande zurück und stand auf. »Jetzt aber zu den Boxen. Hoffentlich sind die groß genug. Und hell. Unsere Schulpferde sind nämlich verwöhnt.«
    »Na hör mal.« Empört stieß Rike die Hamburgerin neben sich an.
    »Was denkst du? Dass wir unsere Pferde in Kellerregalen aufbewahren?«
    Ein belustigtes Schmunzeln huschte über Henning Harms' Gesicht. »Experten unter sich, was? Na, dann kommt mal mit.«
    Zwanzig Meter von der Reithalle entfernt lag der große Stall, fast doppelt so lang wie der in der Reitschule Birkenhain.
    »Wie viele Pferde habt ihr eigentlich?«, wollte Jule von Rike wissen.
    »So um die 60, schätze ich.«
    »Wie viele?«
    Jule wollte es gar nicht glauben.
    Henning Harms lachte. »Wir haben ja oft 36 Reitermädchen hier! Und jedes soll ein eigenes Pferd haben. Unsere Fohlen und die Jährlinge sind natürlich bei den 60 Pferden mitgezählt.«
    Das Stalltor stand weit offen, die Fenster auch. Eine leichte Brise hob ein paar einzelne Strohhalme an und ließ sie über die Stallgasse segeln. Es roch frisch und appetitlich nach Stroh. Rechts und links reihten sich große Boxen aneinander. Über den halbhohen Türen waren verzinkte Gitterrahmen eingehängt, die man aufklappen und schließen konnte.
    Conny und Jule nahmen die Boxen genau in Augenschein. Alle standen leer, denn die Pferde waren entweder im Unterrichtoderauf der Weide. Luisa interessierte sich mehr für die Namen, die auf schwarzen Tafeln an den Türen hingen.
    »Lombard, Rinaldo, Enjoy, Stiena«, las Luisa laut vor. »Zorro, Stella, Santana - das sind die aus der Reithalle«, erinnerte sie sich.
    Jule und Conny kamen von ihrem Erkundungsgang durch den Stall zurück. Feierlich hielt Conny Herrn Harms die Hand hin. »Sie haben die Prüfung bestanden«, sagte sie. »Ich glaube, hier sind unsere Schulpfer-de gut aufgehoben.«
    »Danke. Zu gütig.« Der Stallbesitzer verbeugte sich. »Ich wusste gar nicht, dass hier gerade eine Prüfung stattfand.«
    »Klar, was dachten Sie denn? Wir nehmen doch nicht jeden Reiterhof!«
    Draußen waren Gekicher und Hufgetrappel zu hören. Ende der Reitstunde. Zeit fürs Mittagessen. Die Pferde wurden auf dem Hof zum Putzen angebunden. Antje Harms streckte ihren Kopf in den Stall.
    »Ihr könnt gerne mit uns essen«, bot sie den Hamburger Mädchen an.
    Die drei zögerten. Irgendwie gehörten sie noch nicht dazu. Die Gruppe, die jetzt auf dem Reiterhof Ferien machte, war bereits eine verschworene Gemeinschaft. Dazwischen kam man sich wie ein Außerirdischer vor. Durch einen fragenden Blick verständigte Jule sich mit Conny und Luisa, ob sie die Sache genauso sahen. »Nein danke«, sagte sie, »wir haben etwas zu essen mitgenommen.« Ihre Freundinnen nickten.
    »Gehört die Pizza auch zu eurem Proviant?«
    Verdattert sah Jule auf die durchgeweichte Pappschachtel in ihrer Hand. Oje, die hatte sie ganz vergessen. Der halb aufgetaute Teigboden bog sich schon. Ronja legte ihren Zeigefinger auf die Lippen.
    »Nicht direkt«, wich Jule aus. Vielleicht kriegte Ronja Arger, weil sie eine Pizza aus der Gefriertruhe genommen hatte.
    Gutmütig zwinkerte Antje Harms Jule zu. »Na, ich will mal nicht weiter nachhaken.«
    Eins musste man den Harms-Eltern lassen: Sie wussten, wann Nachfragen lästig wurde.
    »Wollt ihr gar nicht die Zimmer sehen?«, fragte Rike schnell, um von der Pizza abzulenken.
    »Na klar.«
    Wenn man von hinten in das Wohnhaus kam, führte der Weg durch den Stiefelraum. Dutzende von schwarzen Stiefeln standen aufgereiht in den Regalen, dazwischen lagen einige Reitkappen. Durchs Esszimmer ging es weiter in
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