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Reiterhof Birkenhain 05 - Strumnacht am Meer

Titel: Reiterhof Birkenhain 05 - Strumnacht am Meer
Autoren: Margot Berger
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war der Motor abgestellt, sprangen Mädchen heraus. Ohne auf ihre Eltern zu warten, rannten sie auf die Haustür zu, in der Antje Harms ihre neuen Reiterinnen begrüßte.
    Als die beiden Hamburger Wagen in die Einfahrt bogen, kam die Besitzerin des Reiterhofs ihnen ein Stück entgegen. Sie beugte sich zu Kai Jensen herunter, der sich aus dem offenen Autofenster lehnte.
    »Moin, moin.« Antje Harms reichte Herrn Jensen die Hand und deutete geradeaus. »Fahren Sie doch gleich mit den Pferden zum Stall. Mein Mann hilft Ihnen beim Ausladen. Und ihr«, sie ging in die Hocke, um die Mädchen besser sehen zu können, »ihr wollt sicher so-fort in euer Zimmer. Meine Töchter brennen schon darauf, euch alles zu zeigen.«
    Das ließen die drei sich nicht zweimal sagen. In Windeseile waren sie aus dem Wagen.
    »Dein Knie scheint ja wieder in Ordnung zu sein«, sagte Frau Harms zu Jule.
    »Wieso Knie?« Erstaunt sah Kai Jensen zu Jule hinüber. Natürlich hatte sie ihm kein Wort von ihrem gewagten Sprung gegen das Wartehäuschen erzählt. Seinen Kommentar konnte sie sich lebhaft vorstellen: Man darf Kinder eben nicht allein reisen lassen.
    »Was war mit deinem Knie?«
    »Nichts«, sagte Jule und rannte hinter Conny und Luisa her.
    »Hier oben, wir sind hier oben.« Vom Treppengeländer im ersten Stock winkten die Drillingsschwestern herunter. Unmöglich zu sagen, wer gerufen hatte - ob Rita, Rike oder Ronja.
    Conny lief als Erste die Stufen hinauf. Auf dem Treppenabsatz blieb sie dicht vor einer der Harms-Töchter stehen. Mit geschlossenen Augen tastete sie ihren Kopf ab, wie es Blinde tun.
    »Wer bist du?«
    »Rike.« Lachend wehrte das Mädchen Connys Hände ab. »Habt ihr Rocky mitgebracht? Deinen Traber?« »Leider nicht«, sagte Conny. Als sie die Augen öffnete, sah sie dreimal das gleiche Gesicht vor sich. Wie bei einem Zauberspiegel, der dasselbe Bild mehrfach wiedergibt.
    »Hoffentlich hat eine von euch ein Muttermal. Oder eine Narbe. Damit wir euch unterscheiden können.« Sorgfältig studierte Conny die Drillings-Gesichter. »Oder seid ihr geklont?«
    Grinsend schüttelte Ronja den Kopf. »Das nicht gerade. Aber selbst Papa verwechselt uns manchmal.«
    Zwei Jugendliche, etwa 14 Jahre alt, und drei Kinder um die zehn quetschten sich an ihnen auf dem Treppenabsatz vorbei.
    Lautstark diskutierten sie im Flur darüber, wer welches Bett nehmen wollte.
    »Hört zu!« Rita winkte die Hamburgerinnen nahe heran. »Freunde erkennen uns an den Stickern. Aber wehe, ihr verratet den anderen etwas.«
    Jetzt erst entdeckten Conny, Jule und Luisa winzige Anstecknadeln an den T-Shirts der Drillinge: Pferd, Buch und Sheriffstem. Die merkwürdige Mischung habe ihr Vater ausgesucht, erzählten die Mädchen. Henning Harms meinte, jede seiner Töchter müsste einen Spitznamen bekommen - wegen ihrer unterschiedlichen Begabungen.
    Rike, die wie ein Profi im Sattel saß, nannte er »Rike, das Pferd«. Rita, die nächtelang mit der Taschenlampe unter der Bettdecke schmökerte, bekam den Namen »Rita, das Buch«.
    Und Ronja, die jeden Streit schlichtete und einen besonderen Sinn für Gerechtigkeit hatte, hieß bei ihm »Ronja, das Gesetz«. Sie trug den Mini-Sheriffstern.
    »Praktisch«, fand Luisa. Eine Einteilung nach ihrem Sinn!
    Wieder drängten sich neue Mädchen an ihnen vorbei, diesmal drei. Schwer beladen mit Taschen, Rucksäcken und Reitstiefeln. Sie hatten gar keinen Blick für die anderen, so sehr waren sie in ihr Gespräch vertieft. Man hörte nur »... und dann sofort das Schild aufhängen«. Die Neuankömmlinge verschwanden mit ihrem Gepäck im übernächsten Zimmer. Dann kam eine wieder heraus und klebte ein rot umrandetes Plakat an die Tür: »3-S-Zimmer«.
    »Was ist das - ein Geheimbund?«, fragte Jule.
    Die Drillinge wussten die Erklärung. Die drei Reitermädchen hießen Sarah, Sophie und Sandra - deshalb 3 S. Letzten Sommer hatten sie sich hier kennen gelernt und geschworen in diesen Ferien wieder zu kommen. Heute war es nun so weit.
    Mittlerweile schienen die meisten Räume belegt zu sein. »Wenn wir uns nicht beeilen, werden unsere Betten auch noch vergeben«, prophezeite Conny, »wohin müssen wir denn?«
    Rita ging voraus.
    »Ihr kriegt das Königszimmer«, sagte sie am Ende des Flurs und betrat den Raum vor den anderen. »Das nennen wir so, weil es Fenster nach zwei Seiten hat. Eins zum Deich und eins zum Reitplatz. Eigentlich ein Vierbettzimmer.« Sie grinste. »Falls eine von euch einen Freund hat, der heimlich
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