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Reise in die Niemandswelt

Titel: Reise in die Niemandswelt
Autoren: Wim Vandemaan
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als 180 Grad.
    Sie warteten einige Minuten, dann betrat auch Grek 363 die Zentrale.
    Diamond stellte ihre Fragen. Tschubai hörte zu. Und Diamond hatte keinen Zweifel, dass der Lloyd-Anteil am Bewusstsein des Konzeptes noch genauer lauschte.
    Soweit Grek 363 und Perbo Lamonca informiert waren, stellte sich die Lage so dar: In Diktyon hatte die FrequenzMonarchie trotz der Controller, die Perry Rhodan dem Schattenmaahk Grek 1 überlassen hatte, die Polyport-Höfe OROLOGION, OROJAMAR und ZIKYETA überrannt.
    Als einziger vom Distribut-Depot abgekoppelter Polyport-Hof war zuletzt ARTHANOK frei gewesen.
    Aber das war einige Wochen her viel konnte zwischenzeitlich geschehen sein.
    Diamond und Tschubai blickten einander an und verständigten sich stumm. Sie mussten wohl davon ausgehen, dass inzwischen auch ARTHANOK gefallen war.
    Wie Grek 363 berichtete, war die Lage in Diktyon schließlich untragbar geworden. Die Schattenmaahks hatten ihre letzten Helfer und zahlreiche Flüchtlinge in die Sicherheit des einzigen Polyport-Hofs geführt, der für sie in der Galaxis Hathorjan zugänglich war des Hofes, der nach ihren Worten als »besonders gesichert und geschützt« galt.
    DARASTO.
    Eine trügerische Sicherheit, wie sich mittlerweile herausgestellt hatte.
    »Besonders gesichert und geschützt«, wiederholte Diamond spöttisch, als sie wieder mit Tschubai allein war. »Sicherheit und Schutz sind nicht viel wert in diesen Tagen.«
    Tschubai sah sie an und lächelte.
    Sie verzog die Lippen. »Sag schon, was du sagen willst. Dass es früher auch nicht besser war? Dass sowohl die Meister der Insel als auch die Uleb und die Laren nur auf ein Schwätzchen vorbeigeschaut haben und auf ein Tässchen Tee, um über Gott und die Welt zu plaudern, sondern dass auch ihr es schon erfahren habt: Sicherheit und Schutz sind nie viel wert in diesen Tagen?«
    Tschubais Lächeln verstärkte sich. »Das Universum ist eben ein unsicheres Gelände. Wer hier lebt, lebt gefährlich.«
    »Immerhin sind wir hier, in diesem Universum«, sagte sie.
    Tschubai nickte.
    Sie musste nicht mehr sagen.

Jupiter
    Der Start der GOOD HOPE OMEGA verlief völlig problemlos. Der Tunnel nahm sie auf, packte die Jet in ein Magnetfeld und beschleunigte sie über etliche Kilometer immer stärker. Als das kleine Raumschiff endlich an die Oberfläche katapultiert wurde, befand es sich weit nördlich von Terrania, die Stadt war nur als ferner Glanz am Horizont erahnbar.
    Die Space-Jet erreichte den Orbit unbehelligt, beschleunigte und ging hinter der Mondbahn in eine kurze Linearetappe.
    War sie in der Flut der Ortungsechos untergegangen? Oder hatte die Jet irgendein untergründiges Legitimationssignal ausgestrahlt, das alle empfangenden Stationen anwies, sie ohne weitere Nachfrage passieren zu lassen, vielleicht sogar ihren Flug den menschlichen Besatzungsmitgliedern der Flotte zu verschweigen?
    War es nicht Kennzeichen eines diktatorischen Systems, den Spitzen der Hierarchien Privilegien einzuräumen? Verschwiegene Befugnisse, versteckte Refugien?
    Profitierte er mithin von diesem Hang zur Geheimniskrämerei?
    Warum nicht.
    Schließlich war er Perry Rhodan!
    Sie tauchten hinter dem Asteroidengürtel zurück in den Einsteinraum. Jupiter hing im Raum, eine pastellblaue Blase, über die sich Wolkenstreifen in zartem Ocker zogen, an den Enden zu Schnörkeln eingerollt. Es sah aus, als hätte jemand den Planeten hier und da vergoldet.
    Ihr Anflug stieß auf niemandes Interesse. Wäre ihr Ziel einer der großen Galileischen Monde gewesen, hätten die im Orbit des Gasriesen stationierten Einheiten und Wachplattformen der Flotte ihnen vermutlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt.
    Kallisto lag von ihnen aus gesehen hinter dem Planeten. Rhodan sah Europa aufgehen, dann Ganymed, den gewaltigsten Mond im Solsystem, größer als Merkur.
    Der Kryovulkanismus Ganymeds war seit ewigen Zeiten erloschen. Die Wasservulkane standen still. Der Mond war seit Jahrtausenden teilterrafiziert. Die Lichter von Galileo City leuchteten in einem warmen Licht.
    Außerhalb der eng begrenzten Zonen, in denen Gravitationsgeneratoren für eine künstliche Schwerkraft sorgten, die sich an den Maßen der Erde orientierte, war der Mond urtümlich belassen.
    Auf der Oberfläche lastete eine 800 Kilometer dicke Schicht aus weichem Wassereis, abgeschlossen von einer diamantenen Eiskruste. Minus 160 Grad eine unwirtliche Himmelsgegend.
    In diesem Augenblick kam Io in Sicht, die Schwefelwelt. Eruptionen schleuderten
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