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Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition)

Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition)

Titel: Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition)
Autoren: Florian Hottenrott
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nickte zufrieden. „Dann sollten wir den Satelliten vielleicht ein Stück bewegen?“
    Der Mitarbeiter bestätigte den Befehl und tippte zügig einige Befehle in seine Konsole ein.
    Die Schubdüsen des Satelliten wurden aktiviert und er drehte sich minimal. Doch die Wirkung dieser Drehung auf der Erde war enorm.
    Panisch ruderten die Flüchtlinge in ihren Booten von dem rot glühenden Strahl davon. Einige der Holzboote sind durch die enorme Hitze bereits in Flammen aufgegangen und die Leute, die sich an Bord dieser Schiffe befanden, sprangen ins Wa sser. Sie waren so gut wie verloren, denn die übrigen Boote waren meist bis zum Bersten gefüllt. Einige verzweifelte Menschen versuchten sich, auf die anderen Schiffe zu retten, doch sie wurden immer wieder fortgestoßen. Andere, noch viel verzweifeltere Menschen schwammen direkt in den Strahl hinein und gingen sofort in Flammen auf. Sie verbrannten blitzschnell.
    Die Frau, die noch immer in dem Boot stand, ve rfolgte dieses Massaker ungläubig. Sie hatte Tränen in den Augen und beweinte all die Toten, die hier ihr Leben lassen mussten. Doch zugleich keimte in ihr auch eine andere Saat, ein Samen des Hasses, auf.
    „Der Strahl, er bewegt sich!“, rief eine verzwe ifelte Stimme und sofort ertönte panisches Geschrei, das scheinbar von allen Seiten kam.
    Langsam, fast schon vorsichtig glitt der Strahl durch das Wasser, erzeugte die Nebelschwaden, die ihn selbst umhüllten. Und er näherte sich in schneller werdendem Tempo den anderen Schi ffen.
    Sie gingen sofort in Flammen auf, die Menschen an Bord bekamen augenblicklich Brandblasen und standen ebenso schnell in Flammen. Man hörte ihre schmerzerfüllten Schreie für wenige Sekunden und dann verstummten sie, für immer.
     
     
     
     
    „Wollen wir uns das länger gefallen lassen?“, tönte eine wütende Stimme. „Wir müssen uns endlich wehren oder sollen sie eure Kinder auch noch töten? Wollt ihr euch, das bis in alle Ewigkeit gefallen lassen? Sklaven dieses Systems zu sein?“
    Selbst die anwesenden Soldaten hielten für einen kurzen Moment den Atem an. Diese Stimme, der Ausdruck, der in ihr lag, war so enorm, dass man ihr einfach zuhören musste.
    „Nein! Wir wollen das nicht!“, rief die Masse fast einstimmig. „Wir wollen Frieden und Freiheit!“
    Die Soldaten fingen sich wieder, nahmen eine Kampfstellung ein und richteten ihre Gewehre auf die wehrlosen Menschen. Ob sie feuerten, war nicht klar, aber sie wollten zeigen, dass sie dazu bereit waren, wenn es die Lage erfordern sollte.
    „Lasst uns den Widerstand hier losbrechen! Lasst uns ein Beispiel für all die Menschen aus den anderen Gebieten sein!“, forderte die Stimme weiterhin. „Für die Freiheit und für den Frieden!“
    Stille.
    Der Schlachtruf war ertönt und nur wenige Sekunden später stürmten die Massen los. Mit lautem Geschrei und nach oben gehobenen Armen rannten sie der schwarzen Mauer entgegen.
    Feuern oder nicht? Das war die Frage.
    „Bereit machen zum Feuern!“, befahl der diensthabende Offizier.
    „Wenn sie uns zu nahe kommen, eröffnen wir das Feuer.“ Doch seine Warnung verhallte buc hstäblich im Lärm.
    „Achtung!“, rief der Offizier seinen Soldaten zu.
    Alle Männer und Frauen, wie sie hier in ihren Uniformen standen, waren aufgeregt. Sie wollten nicht, dass es zu einem Massaker kommt.
    „Feuer frei!“
    Nichts passierte.
    Die Masse stürmte weiter auf die Soldaten zu und die standen lediglich paralysiert da.
    Bis der erste Schuss abgegeben wurde.
    Ein Rebell fiel plötzlich zu Boden, doch die Masse bekam dies nicht mit. Sie trampelten über ihn hinweg und stürmten weiter voran.
    Doch nun war die Hemmung aufgehoben. Eine Wand aus bleiernen Kugeln kam den Rebellen entgegen. Sie fielen wie die Fliegen zu Boden.
     
     
     
     
    „Also, meine Damen und Herren, ich bitte sie zur Abstimmung. Wer stimmt für die zweitausendei nhundertfünfzigste Verordnung?“, fragte der Präsident erwartungsvoll.
    Die Kamera schwenkte für einen kurzen Moment in die Menge der Abgeordneten.
    „Das sieht nicht gut aus“, sagte Bloomquvist, als er sah, wie viele Arme nach oben gingen.
    „Das sind über die Hälfte aller Abgeordneten“, bemerkte ich erschrocken. „Sie entmachten sich damit selbst!“ Ich konnte dieses Verhalten nicht verstehen. Warum nehmen sie sich freiwillig ihre Macht und geben sie einer Person?
    „Weil sie sich noch an das Ende der alten Europäischen Union erinnern können“, erklärte Bloomquvist. „Das war
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